Stand jetzt: was haltet ihr von den Grünen?

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Schlecht 67%
Tolle Partei 23%
Mittelmäßig 9%

7 Antworten

Schlecht

Sehr pauschal gefragt, um einfach zu antworten.

Ich unterscheide zwischen den Grünen im Bund (als Partei mit sozial-linkem Trend), den Grünen lokal (eher die Realos) und den Protagonisten im Bund.

  1. Im Bund agiert die Partei m.E. immer noch ideologisch getrieben. Damit bringt sie sich selbst in Schwierigkeiten, denn die Ideologie passt nun mal nicht zur Realität - zumal wenn man die Welt nicht nur aus der nationalen "Blase" betrachtet. Wenn aber wie jetzt in Verantwortung stehend das Geschehen nicht mehr zum eigenen Mainstream passt, wird entweder alles Vorherige über den Haufen geworfen (Entscheidungen im Bereich Krieg) oder aber Fakten den eigenen Vorstellungen angepasst (Studien zu Tempo 130). Wenn man dazu noch den offensichtlichen Volkswillen ignorierenden Umgang mit "Einzelschauplätzen" wie Migrationspolitik, Gendern, usw. betrachtet, dann wird die große Schwachstelle ersichtlich: fehlender Bezug zur Gegenwart; das Ziel zu verfolgen, ohne dabei den besten Weg zu beachten; Herbeiführung von Änderungen ohne Abstimmung mit dem Volk (und das bei nur 15% Wahlstimmenanteil als Legitimation). Andere Aktivitäten/Meinungen werden schlichtweg ignoriert, wenn diese nicht zur eigenen Weltanschauung passen (hier meine ich insbesondere im internationalen Kontext)
  2. Betrachtet man jetzt die Realos, stellt man eine deutlich größere "Bodenständigkeit" fest, also einen Bezug zu Bürgerinnen und Bürgern und der Wirtschaft/Industrie, Die ideologische Komponente tritt hier nur vereinzelt auf. Es reicht ein Blick z.B. nach BW .
  3. Über die personelle Besetzung im Bund und der Parteispitze muss sich das Wahlvolk an die eigenen Nase fassen. Wer im Vorfeld das Parteiprogramm und die Listenplätze nicht auf Realisierbarkeit und Qualifikation sichtet, darf im Nachgang auch nicht meckern, wenn man eher unbedarfte Menschen in Spitzenpositionen wiederfindet. Das gilt für alle Parteien. Was wir aber aktuell von den Grünen im Bund vorgesetzt bekommen, ist schon an der untersten Grenze. Dabei muss immer beachtet werden, dass Deutschland als Exportnation ohne eigene Ressourcen massiv auf internationale Akzeptanz angewiesen ist. Die wurde in den letzten 2 Jahren auf nahezu Null zurückgefahren. Insofern ist auch die Änderung des Wahlrechts hin zu mehr Einfluss der Listenplätze genau der falsche Weg. Bürgerinnen und Bürger haben deutlich mehr Möglichkeiten, wenn man die Direktkandidatin bzw. den Direktkandidaten vor Ort kennt und dessen Fähigkeiten auch einschätzen kann.
Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene

Saftderskepsis 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 07:07

Und wie ist die AfD auf Bundes vs. Landesebene und Realpolitikmäßig?

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oklein  02.06.2024, 15:08
@Saftderskepsis

Fangen wir lokal/kommunal an: Obwohl CDU-ler, sehe ich keinen Grund, einen in der Sache richtigen und eigentlich vernünftigen Antrag der AfD zu blockieren und anschließend den gleichen Antrag unter eigener Fahne einzureichen (u.a. Vorgabe bei den Grünen). Das ist für mich lächerlich und nicht im Sinne des Volkes, für die auch die ehrenamtlichen Gemeinderäte aktiv sind. Schwierig wird es dabei aber in größeren Städten und Gemeinden - denn eine Abgrenzung in Richtung Landesebene sehe ich doch für richtig. Genauso ist zu beachten, ob die lokale AfD "gemäßigt" auftritt oder strikt auf "Parteikurs" ist. Das wäre auch für mich ein Kriterium, einen an sich guten Antrag abzulehnen.

Landesebene/Bundesebene: Hier erkenne ich zu starke Tendenzen vom Konservativen hin zur Extremen. Die Partei und ein hinreichender Anteil deren Vertreterinnen und Vertreter sind m.E. entweder zu populistisch unterwegs und/oder mit nachhaltig gesehen nicht zielführenden Ideen (z.B. Austritt / Umgestaltung der EU). Wenn ich mir die AfD in den Gründerjahren anschaue und die jetzige Partei, dann müsste sich eigentlich die Partei komplett von extremen Positionen und Mitgliedern lossagen - was aber nicht passiert, sondern eher das Gegenteil. Allerdings muss man auch feststellen, dass gerade die Ampelparteien der AfD den Boden düngen und am Willen der wesentlichen Mehrheit des Volkes vorbeiregieren - und das Schlimme daran ist: bewusst/vorsätzlich. Die CDU hingegen hat das Problem, dass sie einen Teil der Themen mit vertritt, sich aber eben durch die extreme Ausrichtung der AfD von dieser auch abgrenzen muss. Diskutiert man mit einem Vertreter der AfD über INHALTE des Parteiprogramms UND reale Lösungsansätze, dann wird es nach meiner Erfahrung sehr schnell SEHR dünn. Das geht von der Migrationspolitik hin bis zur Subventionierung der Landwirtschaft (in der EU soll diese auf Null gesetzt werden [Parteiprogramm], in Deutschland ist man aber ganz vorne bei den Protesten der Bauern dabei gegen einen Abbau).

EU: Da kann es m.E. keine zwei Meinungen geben: totaler Realitätsverlust. Wir sind als Exportnation ohne natürliche Ressourcen auf besten internationalen Kontakt, Akzeptanz und freie Absatzmärkte angewiesen. Ein Umwandlung der EU in Einzelstaaten mit Wirtschaftsverbund (EWG), Abschottung von Grenzen, damit verbundenen Zöllen, usw. würde nur eines bringen: massiver und nicht mehr einholbarer Wirtschaftsrückgang, denn dann wären im Handumdrehen die Schwellenländer an dieser, unserer Stelle. Noch kennzeichnender ist, dass sich alle rechten Fraktionen im Parlament für einen Ausschluss der AfD ausgesprochen haben und eben nicht nur von Hr. Krah (trotz Bitte der AfD-Fraktion). Wenn man "unter Freunden" so gar kein "standing" hat, dann sagt das Alles.

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Saftderskepsis 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 08:39
@oklein

Was ja immer gesagt wird ist, dass die EU zurückgeschraubt werden soll auf den Binnenmarkt. Sehr viele Gesetze kommen ja auch wirklich aus Brüssel, das denken sich doch die AfDler nicht aus. Dass die EU Gesetze beschließt ist ja allgemein bekannt.

Deswegen bin ich für einen Rückgang der Macht von der EU und möchte schon ein "Europa der Vaterländer" haben. Aber das sind alles andere Themen, danke für deine Analyse.

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oklein  04.06.2024, 23:29
@Saftderskepsis

Wir haben ein Europa der Einzelstaaten und das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Die Gesetze aus Brüssel oder vielmehr Straßburg haben eher das Ziel, Standards über die Staaten zu harmonisieren. Natürlich sind da mitunter Entscheidungen dabei, bei denen mancher das Kopfschütteln bekommt - das geht mir manchmal auch so. Das gilt aber innerhalb Deutschlands über die Partien hinweg gesehen auch.

Deutschland profitiert extrem von der EU und warum soll man einer Milchkuh den Euter teilweise zubinden? In einer Welt, in der alles zusammenrückt, sind Isolationsgedanken ein intellektueller Rückschritt.

Wenn wir die EU nur auf den Wirtschaftsraum reduzieren, bleiben soziale/kommunikative Aspekte außen vor und das ist ebenfalls schlecht.

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Schlecht

Also spätestens seit der Tat gestern in Mannheim habe ich wirklich einen Hass auf die Grünen. Nicht nur, dass sie momentan als Regierung das Land extrem spalten. Nein, gefühlt kann man keine Nachrichten mehr gucken, ohne dass man sich fragt, ob das neue Gesetz jetzt Satire oder wahr ist. Man darf kein Patriot mehr sein, stolz auf sein Land sein, man muss sich schämen dass man ein Mann ist und so weiter und so weiter.. Cancel Culture, Baerbock, LGBT, Gendern, Ukraine-Krieg sind nur einige Beispiele. Die Grünen sind genauso schlimm wie die CDU (es mal war), die SPD und die Linken. Gerne diskutiere und unterhalte ich mich über Politik, aber mit denen und Linken ist es einfach nicht möglich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Saftderskepsis 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 06:28

Hier bei gf habe ich auch schon unmögliche Nutzer gesehen, was die alles für Dinge schreiben ist einfach unglaublich.

So als würden die sich das selbst nichteinmal glauben, so blödsinnig ist das.

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Tolle Partei

Sie haben erkannt, dass man gegen Egoismus und Hedonismus mit Appellen an das Solidaritätsgefühl (oder womöglich an den gesunden Menschenverstand) nichts erreicht.


Saftderskepsis 
Beitragsersteller
 19.04.2024, 20:05

???

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Schlecht

Bin kein Freund ihrer Ideologie. Als auf dem Land lebender Bürger, der auf das Auto angewiesen ist, sehe ich einfach keinen Grund, warum ich die Grünen wählen sollte. Zudem missfällt mir ihre offene Einwanderungspolitik.

Was ich den Grünen allerdings hoch anrechne: Sie haben sich endlich von dem veralteten Grundsatz "keine Waffen in Kriegsgebiete" verabschiedet. Sie betreibt keine isolationistische Außenpolitik, sondern versucht, andere Länder in Not zu unterstützen.


KevinFloppy  19.04.2024, 19:50

Aber nur handverlesenen Ländern. Gemäss der Doktrin

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KevinFloppy  19.04.2024, 20:00
@Saftderskepsis

Ukraine, weils da gegen Russland geht, und das gefällt dem Ami. Israel, weils der Ami will. Aber die ganzen anderen Kriege sind wurschd

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Koril631  19.04.2024, 20:08
@KevinFloppy

Welche Länder sind den Grünen den egal? In der Ukraine herrscht nunmal Krieg. Sich mit dem Opfer zu solidarisieren, ist mir lieber, als eine Partei, die von Russland finanziert wird.

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KevinFloppy  19.04.2024, 20:10
@Koril631

Der Sudan bspw. Da gehen jetzt die Russen rein und helfen. Syrien auch oder Mali

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Saftderskepsis 
Beitragsersteller
 19.04.2024, 19:51

Deutsche Steuergelder sollten in de bleiben aber sonst kann ich die auch nicht leiden.

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Schlecht

Niemand da, der als respektables Aushängeschild dienen kann. Marketing: ganz schlecht. Wollen: ganz groß. Moralisieren und undiplomatisch die Welt belehren: noch größer. Fachkompetenz wird durch Ideologie ersetzt.


Saftderskepsis 
Beitragsersteller
 19.04.2024, 19:49

Sehr hilfreiche Erläuterung!

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