Ständig Angst nicht satt zu werden?
Hallo,
ich habe ständig Angst nicht satt zu werden und weiß nicht warum..
Immer wenn ich weiß was es heute zu essen gibt wenn ich nicht selbst koche mache ich mir große Sorgen, dass es nicht reicht. Ich mache dann Vorschläge, was man alles dazu machen könnte oder stelle sicher, dass ich noch was in Reserve habe. Dabei reicht es eigentlich normal immer. Meine Frau lässt sich darauf kaum noch ein, versteht meine Sorgen nicht, zumal sie mich immer satt kriegt. Anfangs hat sie deswegen oft zu viel gekocht. Wenn ich selbst koche dann auch immer viel zu viel. Meine Frau und ich teilen uns das Kochen so ungefähr im Verhältnis 70-30, was für uns beide auch gut funktioniert. Ich koche gerne, aber das ist meist aufwändiger, meine Frau kocht extrem lecker und alltagstauglichere Gerichte.
Wenn ich essen beim Lieferdienst bestelle, dann immer 2 große Sachen mit der Argumentation dass ich dann am nächsten Tag auf der Arbeit was habe, dabei sorge ich einfach nur vor dass es auch reicht.
Wenn wir irgendwo eingeladen sind dann mach ich meine Frau ewig lang ganz kirre mit meinen Sorgen ob ich dort auch genug zu essen kriege.
Ich verstehe selbst gar nicht woher das kommt - ich war nie unterernährt, hab kein mir bekanntes Trauma in dem Zusammenhang oder so.
Ich habe leichtes Übergewicht, aber jetzt nicht irgendwie krankhaft und ich arbeite auch gut daran, fahre täglich 90 Minuten Fahrrad (zur Arbeit und zurück) und mache regelmäßig Kraftübungen. Momentan nehme ich ca. so viel KCAL zu mir wie ich verbrauche, versuche das jedoch zu reduzieren. Ich denke nicht, dass das was damit zu tun hat, zumal ich diese Angst nicht satt zu werden schon länger habe.
Heute gibt's Romanesco und Kartoffel und Salat. Wir haben im Endeffekt zu zweit einen riesigen Kopf Romanesco und mehr als genug Kartoffeln, zudem macht meine Frau das bestimmt sehr lecker an. Ich hab ihr jetzt schon 5 Vorschläge gemacht was man noch essen könnte und meine Sorgen, dass es nicht reicht mehrfach geäußert, sie ist etwas genervt davon, was ich auch verstehe.
Kommen wir zur Frage:
Was würde dazu denn noch gut passen? :)
- Ne, die Frage ist eigentlich warum ich immer so viel Angst habe nicht satt zu werden obwohl das eigentlich nie ein Problem ist oder war.
Ergänzend sei gesagt: Nach einem normalen Essen bin ich auch normal satt und alles ist gut.
Achso, ich esse übrigens ultra gerne scharf, richtig richtig scharf, züchte Chilis, liebe thailändische Gerichte. Außerdem gerne sehr torfige Whiskys. Ich mag wohl sehr extreme Geschmäcker.
11 Antworten
Das hört sich für mich wie ein psychisches Problem an.
In irgendeiner Art und Weise musst Du schon mal, natürlich unbewußt, das Gefühl vermittelt bekommen haben, dass es nicht reicht, was man an Liebe, Essen, Geborgenheit o.ä. anbietet.
Wenn sich das verselbständigt, und das tut es glaub ich schon, würde ich mal eine ambulante Therapie in Betracht ziehen.
Dein Verstand sagt Dir ja bestimmt: "Ich kann hier unmöglich verhungern. Und selbst wenn ich mal nicht richtig satt werde, werde ich auch nicht umkommen."
Wurdest Du als Kind bei guten Leistungen mit besonders tollem Essen belohnt? War Essen besonders wichtig bei Euch, wurde viel darüber geredet und viel Aufwand betrieben? Nur so eine Idee von mir. Das würde es erklären.
lg Lilo
Hallo,
gemeinsames Essen ist seit meiner Kindheit schon wichtig, seit ich ausgezogen bin für mich besonders. Da ich nur ein Ort weiter wohne kommt es auch in gewisser Regelmäßigkeit dazu und ist meist Anlass dass ich meine Familie sehe. Familie ist mir wichtig, aber von einem Mangel an familiären Zusammenhalt und familirärer Geborgenheit kann ich wirklich nicht sprechen. Gestern war ich bei meinem Bruder, er hat einen Wok gemacht, Freitag war ich mit meinem Eltern beim Griechen. War beides sehr schön. Zu besonderen Anlässen gab und gibt es in meinem Elternhaus schon aufwändiges Essen, auch meine Frau und ich kochen gerne aufwändig. Im Alltag halt nicht, nach der Arbeit, was ja auch okay ist.
Eine Belohnung in Form von Essen habe ich nicht gehabt, nein.
Mit Liebe und Geborgenheit habe ich nur in sofern Probleme, dass ich set ich etwa 13-14 war keine Freunde finden kann. Heute habe ich noch einen Freund von früher, mit dem treffe ich mich alle 2-3 Wochen mal auf ein paar Bier oder zum zocken wie früher, ansonsten habe und finde ich keine persönlichen Bekanntschaften - weder im Sportverein (3 verschiedene Probiert), noch in der Ausbildung, 2 große Weiterbildungen, momentaner Arbeitsplatz.. meine Frau ist da ganz anders, egal was die macht, die hat sofort Leute mit denen sie dann auch privat Kontakt hat. xD Das ist schon belastet, aber ich sehe da jetzt keinen Zusammenhang. In meiner kindlichen Erziehung und auch in der gegenwart erfahre ich familiäre Liebe und Geborgenheit, da ist alles intakt.
Achso, ich esse übrigens ultra gerne scharf, richtig richtig scharf, züchte Chilis, liebe thailändische Gerichte. Außerdem gerne sehr torfige Whiskys. Ich mag wohl sehr extreme Geschmäcker.
Geht mir genau so. Ich koche auch immer viel zu viel und wenn ich das Essen im Topf sehe denke ich mir: "Wie soll ich davon bloß satt werden?!"
Im Endeffekt reicht es dann meistens doch.
Ein Faktor ist sicherlich, dass das Essen im Topf viel weniger aussieht, als wenn man es auf dem Teller hat. Einfach, weil der Topf größer ist.
Bei mir ist es auch so, dass ich früher, als ich noch im Wachstum war, sehr viel mehr gegessen habe, das hab ich irgendwie noch drin.
Und natürlich ist das Gefühl, nicht satt zu werden ein sehr negatives Gefühl. Wenn das mal passiert (und natürlich passiert das manchmal), prägt sich das ein. Heißt: Dein Gehirn versucht das die ganze Zeit zu vermeiden, dass das nochmal passiert.
Du beschäftigst dich zu sehr mit dem Essen. Was ist schlimm daran mal nicht satt zu werden? Du befindest dich doch nicht in einer Notlage. Um zu verhungern, benötigst du ca. 3 Wochen. Also, was soll das Getue? Beschäftige dich besser mit wichtigen Dingen, ansonsten kann es sein, dass dir deine Frau Alles hinschmeißt und dich künftig allein machen lässt... Am besten ist es, wenn du dir Gedanken über die erforderliche Kalorienmenge machst, und dann entsprechend handelst um satt zu werden. Ansonsten könnte man meinen, wenn keine Sorgen vorhanden sind, macht man sich welche... Viel Spaß dabei.
Werde entspannter
Selbst wenn du nicht satt wirst, wirst du davon nicht sterben. Dann isst du halt noch ne kleine Portion von etwas anderem.
Jaa das wäre wirklich nicht schlecht, bin immer innerlich komplett unruhig und nervös, das stört mich selbst sehr. Auch wurde bei mir ein "zu hoher Muskeltonus" festgestellt, also irgendwie die Grundspannung meiner Muskulator wenn sie eigentlich entspannt sein sollte oder sowas..
Also ich fahre halt ca. 40 Minuten zur Arbeit und ca. 50 Minunten nach der Arbeit nachhause, außer es regnet stark. In beide Richtungen geht es über einen Hügel, bie dem ich ordentlich strampel, zurück ist insgesamt etwas mehr Anstieg als hin. Auf gerader Strecke fahreich so 22 km/h, bergab falle ich deutlich ab.
Kraftsport mache ich in Form von Bodyweight-Übungen, nehme aber zunehmend mehr Hilfsmittel hinzu, dass es eventuell bald mehr Crossfit ähneln wird. 3x ca. 30 Minuten die Woche im Schnitt, aber schon so dass ich mich da komplett verausgabe.
Das ist etwas aus der Kindheit. Eben deswegen verstehen Sie nicht, woher und warum.
Das ist etwas neurotisches und soll wie eine Neurose bekämpft werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Eine dreiste: Sie "hungern" wochenlang ( eine sehr reduzierte Diät, wenig Kalorien und wenig in der Menge). Sie sollen merken, dass leichtes Hungergefühl nicht tödlich ist, nicht gefährlich ist, sogar irgendwelche Vorteile bringen kann ( man nimmt ein wenig ab, man ist aktiver, angeblich ist es gesund, blabla). Eine milde Möglichkeit: man hat immer, wirklich immer Snack oder sogar Essen bereit zum Essen, falls man nicht satt geworden sein soll. Brot, Aufschnitt im Kühlschrank, Cornflakes und Milch, Joghurt und so weiter. Ist man zu Besuch, dann Schokolade, Nüsse, Obst in der Tasche haben. Nur zu Sicherheit. Essen die Vorräte werden Sie wohl nie müssen, aber sich immer wieder zu vergewissern, dass Sie vieles zum Essen haben, kann Ihnen gut tun
"Werde entspannter" hört sich schon mein ganzes Leben lang von allen Seiten, ich bin NIE entspannt und IMMER unter Strom. :)