,,Sportunterricht an Schulen ist kein Mobbing, da jeder Schüler sachlich benotet wird!" - Wie steht ihr dazu?
17 Antworten
Die Aussage ist aus meiner Sicht logisch nicht haltbar. Für mich heißt die Aussage im Kern:
Wenn sachlich benotet wird, ist Sportunterricht kein Mobbing.
Das würde aber (mathematisch äquivalent) bedeuten, dass bei vorhanden-sein von Mobbing eine sachliche Benotung ausgeschlossen ist.
Aus meiner Sicht kann Mobbing aber mehr sein, als eine unsachliche Benotung.
Abgesehen davon denke ich nicht, dass Unterricht an sich Mobbing ist. Gewisse Strukturen kann Mobbing begünstigen und Mobbing kann von Lehrern oder Schülern ausgehen...
Begünstigte Struktur kann auch sein, wenn ein zu hoher gesellschaftlicher Wert auf einen Aspekt gelegt wird. Wenn es z.B. geschätzt wird, gut in Sport zu sein, während man negativ behaftet als "Streber" gilt, wenn man gut Mathe oder Physik kann... Ich bin für Menschlichkeit.
Ich war nie gut in Sport und habe viele negative Erinnerungen - die Noten waren für mich dabei aber nicht relevant. Ich hatte aber auch Sportlehrer (und letztlich auch Mitschüler), die mich so akzeptiert haben, wie ich bin.
Sportunterricht ist kein Mobbing, aber es wird halt nicht nur die sportliche Leistung allein bewertet, sondern auch solche sachen wie aktive Teilhabe oder Teamfähigkeit, woran die meisten Schüler nicht denken.
Wenn man beim Sport nicht mitmacht, weil es einem nicht gut geht, dann wird das nicht bewertet. Gilt für Jungs mit Bauchschmerzen oder anderem genau so.
Die Schüler sollten nicht danach benotet werden wie gut sie sind, sondern wie stark sie sich im Sport steigern können.
Ich möchte kein Sportlehrer sein, der einen 1.50m großen und 100kg schweren 14 jährigen bewerten muss, wie gut er im basketballspielen ist oder einen 50m Sprint beim ersten mal in 16 sek und in der nächsten Sportstunde in 15.3 Sekunden läuft.
Ich halte eine Benotung im Sportunterricht nicht für Mobbing aber die Benotung für besonders schwer
Was heißt denn sachlich benotet?
Die Notenspiegel sind unsinnig, denn die Maßstäbe für die Noten belaufen sich auf den Jahrgang. D.h. eine 1,50m Schülerin muss dasselbe leisten wie die 1,80m Schülerin. Ist aus meiner Sicht nicht machbar. (dasselbe Thema gibts auch in anderen Fächern, da manchen halt eher dies oder jenes aus mentaler Sicht liegt, aber darum gehts hier mal nicht)
Außerdem ist nicht der Sportunterricht das Mobbing, im Sportunterricht KOMMT es nur sehr häufig zum Mobbing und zu aktiven Ausgrenzungen weil man hier häufig Teamsportarten usw. betreibt.
Tatsächlich halte ich den Sportunterricht nicht als Mobbing.
Nur: Die sachliche Benotung sehe ich eben auch nicht und habe ich auch so nicht erlebt.
Das kann nicht sein. Sonst hätten die ganzen Mädchen, die regelmäßig alle zwei Wochen wegen ihren „Tagen" fehlen, nicht allesamt eine 2 in Sport.