Spanien fahndet nach dem "Putschdämon". Wie steht Ihr zum katalanischen Separatismus?
Carles Puigdemont kehrt aus dem Exil nach Barcelona zurück, er hält eine kurze Ansprache – und taucht sofort wieder ab. Bislang konnte die Polizei bei ihrer Ringfahndung mit dem Codenamen »Käfig« nur eine andere Person festnehmen.
Sieben Jahre nach seiner Flucht ins Exil ist der katalanische Unabhängigkeitsanführer Carles Puigdemont nach Spanien zurückgekehrt – obwohl dort ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt. Kurz nach seiner Ankunft hat er wieder die Flucht ergriffen. Nach einer Ansprache Puigdemonts vor Tausenden Anhängern unweit des katalanischen Parlaments in Barcelona verlies der 61-Jährige die Bühne und ist seither verschwunden. Eine Polizeisprecherin bestätigte, dass er bislang nicht festgenommen worden sei.
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtetet, hatte Puigdemont zunächst gegen 9 Uhr am Morgen eine Bühne vor dem Triumpfbogen Arc de Triomf in Barcelona betreten. Dort hat er eine kurze Rede gehalten. Umringt von führenden Politikern seiner Partei Junts ging er unbehelligt zu Fuß durch die Straßen und grüßte links und rechts. Die Polizei, die mit starken Sicherheitskräften vor Ort war, griff nicht ein, obwohl ein Haftbefehl gegen den 61-Jährigen besteht. Der frühere Regionalpräsident trat unter Jubelrufen vor seine Anhänger, viele Menschen in der Menge schwenkten Fahnen in den Farben der Unabhängigkeitsbewegung, einige riefen »Präsident! Präsident!«
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Daraufhin startete die katalanische Polizei eine groß angelegte Ringfahndung unter dem Codenamen »Käfig« nach Puigdemont. An allen größeren Ausfallstraßen aus der Millionenmetropole am Mittelmeer wurden Straßensperren errichtet. Polizisten kontrollierten jedes Fahrzeug, das aus der Stadt herauswollte, wie im staatlichen TV-Sender RTVE zu sehen war. In einigen Fällen wurden die Kofferräume kontrolliert, Motorradfahrer mussten den Helm abnehmen. Gefahndet werde nach einem weißen Auto, berichtete die Zeitung »El País«, die von surrealen Szenen sprach. Mittlerweile ist die Großaktion beendet – ohne Erfolg.
- Seid Ihr für die Einheit Spaniens, oder für einen neuen Kleinstaat Katalonien mit Barcelona als Hauptstadt?
- Wollt Ihr Puigdemont als Präsident sehen, oder lieber wegen Rebellion hinter Gittern?
4 Antworten
Das der linken Zeitung El País eine Polizeifahndung mit surrealistisch beschreibt, bestätigt nur, dass meine Kündigung des Abos korrekt war. Mit Journalismus hat das nicht mehr viel am Hut. Diese Zeitung verkauft sich mittlerweilen an die sozialistische Minderheitsregierung, die ja auf die Stimmen der Separatisten angewiesen ist.
Danke für Deine Meinung. Ich gehe davon aus Du bist Spanier.
Ich habe seit einigen Jahren die Ereignisse um Puigdemont auch verfolgt, wenn auch nicht in spanischen Medien, aber dass die neue Regierung deren Stimmen braucht ist mir nicht entgangen und ich habe auch eine Meinung dazu. Ist Dir vermutlich nicht entgangen. Ich habe Deine Likes meiner Kommentare ja gesehen.
Ich glaube, die Bewegung hat gute Gründe - das trifft auch auf die Basken zu. Man sollte Zugeständnisse machen statt eine Entweder-oder-Entscheidung zu erzwingen. Die Region sollte mehr allein entscheiden dürfen und nicht nur der dumme Zahler für andere sein.
Generell sollten Volksentscheide nicht unterdrückt werden und unbeachtet bleiben, denn sie sind wertvolle Frühindikatoren. Noch kann man gegensteuern und dem Volk signalisieren, dass man verstanden hat.
Sollte sich eine Mehrheit gegen die Seperatisten finden, ist der Drops ohnehin gelutscht und man kann den Putschdämon auch wieder laufenlassen.
Schottland würde sich auch gern abspalten, OBWOHL sie die ärmere Region sind.
In GB kann man das anders sehen. Geschichtlich.
Schottland würde sich auch gern abspalten, OBWOHL sie die ärmere Region sind.
Ggf. wenn man die britischen "Ländern" vergleicht. Aber Schottland dürfte wohl kaum die ärmste Region GBs. England wird quasi komplett von Groß-London über Wasser gehalten, der Rest, insbesondere der Norden dürfte ein gutes Stück ärmer sein als Schottland.
Die Schotten spekulieren auf EU-Zuschüsse für rückständige Regionen, wenn sie sich abgespaltet haben. Das sagt doch einiges aus.
Was den BPI Pro Kopf angeht ist Schottland im Regionalvergleich auf platz Vier von 12 und mit 33.200€ gleichauf mit Ostengland und relativ knapp hinter Südostengland mit 38.500€.
Alle drei werden allerdings von Groß-London mit 64.200€ massiv in den Schatten gestellt. Du hast recht, dass Schottland nicht die reichste Region in GB ist, aber es ist klar unter den reicheren.
Im EU -Vergleich mag Schottland sogar arm sein. Bezüglich der Unabhängigkeit geht es aber um die Stellung in GB, nicht um den EU-Vergleich.
Ich war und bin für ein einheitliches Spanien, obwohl ich als Deutscher ja nicht viel zu sagen habe.
Eventuell gäbe es eine Regelung, ähnlich wie in Deutschland als Freistaat Katalonien, mit besonderen Rechten, die verhandelt werden müssten. Und Puigdemont als so eine Art Ministerpräsident des Freistaates.
Ich finde der katalanische Separatismus ist nicht berechtigt da es kein Krieg oder Genozid an den Katalanen gab aus Madrid und dementsprechend auch diese Idee schon aus der Zeit beide Kulturen Sprachen sind sich ähnlich und Menschen/Familien sind gemischt.
Bei den Basken hingegen hab ich viel mehr Verständnis.
Keinen Genozid an den Katalanen?! Hast du schon einmal den Begriff Franko-Diktatur gehört?
Sehe ich anders. Die wollen nur alleine reich sein. Das würden einige Bayern hierzulande ebenfalls gerne.