Sollten Traditionelle Familien gefördert werden um es "Attraktiv" zu machen Kinder zu bekommen?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Nein 50%
Ja 38%
Andere Antwort: 13%

9 Antworten

Nein

Warum denn 'traditionelle Familien'?

Allgemein sollten Familien mehr gefördert werden, doch ich würde mir den Nachwuchs zweimal überlegen, wenn ich als 'traditionelle' Familie zwar toll gefördert werde, aber ggf. noch mehr im Regen stehe als jetzt schon, wenn mein Mann stirbt und ich dann eben alleinerziehend und NICHT MEHR traditionell bin oder wenn ich mich trenne und jemand neuen kennen lerne, weil meine Familie als Patchworkfamilie dann auch nicht mehr traditionell ist ODER wenn ich mit 35 merke, dass ich eigentlich lesbisch bin und mit einer Frau meine Kinder großziehe...

Nein

Wichtig wäre es, Kinder zu fördern. Das gilt für die Betreuungsmöglichkeiten. Kaum eine Familie kann heute auf das Einkommen eines Elternteils verzichten. Dann sollten die Kinder auch gefördert werden. Beispielsweise durch mehr Personal in den Kitas.

Und natürlich sollte es Förderungen für Familien geben. Ob das Alleinerziehende, Regenbogenfamilien oder traditionelle Familien sind halte ich nicht für wichtig.

Nein

Wir brauchen nicht mehr Menschen in Deutschland, wir sind schon enorm dicht besiedelt und haben so viele Einwohner wie nie zuvor. Immer nur "mehr mehr mehr" bringt uns auch nicht besser in die Zukunft.

Zudem find ich eine Diskriminierung von anderen Lebensrealitäten wie zum Beispiel Patchwork- und Regenbogenfamilien, Väter mit Teilzeit- oder Mütter mit Vollzeitarbeit, die alle nicht unter das Schlagwort "traditionelle Familie" fallen, ein Unding.


lumbricussi  08.06.2021, 16:28

Unter "traditionelle Familie" verstehe ich Eltern, die ihre Kinder über einige Jahre hinweg selbst betreuen und nicht in Fremdbetreuung geben. Ist doch komisch: Bei der Fremdbetreuung handelt es sich doch meistens um betreuende Frauen. Sie betreuen fremde Kinder. Sollte doch jede Frau ihre eigenen Kinder betreuen können. Oder hat es einen Vorteil, wenn eine fremde Frau mein Kind betreut? Und welchen?

Also genau gesagt, traditionelle Familie mit Kindern und Familie mit fremdbetreuten Kindern ist ein Gegensatz. Auch eine Patchworkfamilie kann traditionell funktionieren.

Dass Mütter oft gezwungen sind, in Vollzeit zu arbeiten, ist nichts Diskriminierendes, sondern eine Schande für den Staat. Worauf baut sich denn ein Staat auf? Auf Kinderlosen? Ne, auf Familien. Und eine Familie besteht eigentlich nicht aus einem Ehepaar, sondern aus Eltern mit Kindern, und womöglich Großeltern. In Ungarn werde ich von Fremden manchmal gefragt: Van család? Bedeutet: Hast du Familie? Sie fragen nicht nach meinem Ehemann, sondern ob ich Kinder habe. Das bedeutet nämlich család. Wenn ich keine Kinder hätte, müsste ich so antworten: Sajnos, nincs család. Leider, ich habe keine Familie (Kinder). Und bekäme dann ihr vollstes Mitgefühl. Nein, ich möchte keine kinderlosen Leute diskriminieren, aber ich hab die Diskriminierung von Familien, die ihre Kinder bis zur Schule zu Hause aufwachsen lassen, gestrichen voll. Solche Frauen "arbeiten" ja nicht, machen sich zu Hause einen schlauen Lenz. Ja gut, wenn man nicht kocht, sondern sich von bofrost beliefern lässt oder irgendeinen Fertigfutterfraß den Kindern hinstellt und nicht selber zeitaufwendig kocht, und wenn die Kinder stundenlang vor dem Fernseher ruhiggestellt sind, dann hat man nicht viel Arbeit.

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Mugua  08.06.2021, 16:42
@lumbricussi

Naja, was du ganz persönlich unter „traditioneller Familie“ verstehst, ist doch völlig irrelevant.

Und wieso ist es eine Schande, dass Mütter Vollzeit arbeiten müssen, aber bei Vätern interessiert es dich nicht?

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lumbricussi  08.06.2021, 17:30
@Mugua

Ich versuche, "traditionelle Familie" so zu verstehen, wie es der Fragesteller meint, oder wie ich meine, dass er es versteht.

Bei einer "traditionellen Familie" des letzten Jahrhunderts war es so, dass die Mütter sich hauptsächlich um die Kinder kümmerten, daneben um die Ernährung der ganzen Familie, das Haus (deshalb "Hausfrau"), um die Alten in der Familie, oder hatten einen Nebenjob. Und der Mann hatte einen Beruf. Vollzeit haben beide Elternteile gearbeitet, die Frau wegen der Kinder oft mehr als das. Daneben gab es auch viele andere Modelle, stinkreiche Familien, und die Frauen arbeiteten nicht, kochten nicht, hatten Ammen für ihre Kinder, usw. Aber das war die Minderheit. Und es gab Eltern, die in Fabriken arbeiten mussten, für einen Hungerlohn, und die Kinder waren auf der Straße, auf sich selbst gestellt. Ich hab den Familientyp aufgegriffen, in dem ich aufgewachsen bin, den Mittelstand sozusagen. Hättest du vielleicht auch ein bisserl die Güte, versuchen zu verstehen, wie ich das meine? Also nicht den Kontext auseinanderreißen? Ich hab auch eine Weile überlegen müssen, was wohl der Fragesteller unter "traditioneller Familie" versteht. Den Begriff Familie kann man nicht auf alle möglichen Arten von Zusammenleben ausdehnen. Man muss sich entscheiden, weil man sonst keinerlei Aussagen machen könnte.

Wenn ein alleinerziehender Vater Vollzeit arbeiten muss, ist das auch eine Schande für den Staat. Die meisten Alleinerziehenden sind halt Frauen, nicht Männer. Deshalb bezog ich mich darauf. Es sollte nicht allzu schwer für alleinerziehende Männer sein, sich mit der beschissenen Situation alleinerziehender Frauen zu identizieren.

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Ja

Heute kann jeder Familie leben, wie er es möchte, und das ist gut.

Aber: ich bin der Überzeugung, dass die Familie von den Interessen des Kindes her gesehen werden muss. In der Beziehung von Eltern und Kind ist nämlich das Kind das schwächste Glied und bedarf einer besonderen Fürsorge. Und aus dieser Perspektive ist es gut und richtig, dass ein Kind in den ersten drei Jahren seines Lebens zuhause betreut wird. In dieser Zeit ist nämlich eine stabile Beziehung zu ein oder zwei Menschen wichtiger, als frühkindliche Bildung. Deshalb finde ich, man sollte Familien unterstützen, in denen ein Elternteil sich ganz bewusst dafür entscheidet, in den ersten drei Jahren zu Hause zu bleiben und selbst die Betreuung des eigenen Kindes zu übernehmen.

Wozu - um Kinder zu bekommen bedarf es keiner Eheschließung!

Ansonsten gibt es diverse Förderungen (auch ) für (Eineltern-)Familien ..... siehe Elterngeld / Elternzeit, Kindergeld, Kinderzuschlag, Unterhaltsvorschuss, Teilhabepaket, Wohngeld.......