Sollte man die Statuen von Luther abbauen?
Luther war bekennender Antisemit und Judenhassen. Sollte man seine Statuen noch ausstellen und ehren?
ein Ausschnitt:
Sieben „Ratschläge“, wie mit den Juden zu verfahren sei, gibt Luther:
„Dass man ihre Synagoga oder Schule mit Feuer anstecke… dass man auch ihre Häuser desgleichen abbreche oder zerstöre… dass man ihnen nehme all ihre Betbüchlein… dass man ihren Rabbinern bei Leib und Leben verbiete, hinfort zu lehren… dass man ihnen Geleit und Straße ganz und gar aufhebe… dass man ihnen nehme alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold und lege es beiseite zum Verwahren… dass man ihnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen.“
7 Antworten
Da jeder so seine Leichen im Keller hat und man heute gerne die zeitlichen Zusammenhänge ausblendet, können wir ja irgendwie alles Geschichtliche platt machen... nach Mohrenstraße, Luther, Raubkunst etc. findet sich eh schnell das nächste.
...oder wir finden einen gesunden Umgang damit, statt Dinge unwiederuflich zu zerstören (was ja quasi talibanös arrogant und blind wäre).
Ich persönlich finde die Idee mit "einordnenden Info-Tafeln" vor entsprechenden Denkmälern eigentlich gar nicht schlecht. So ist jedem gedient und niemandem geschadet.
Das war der Zeitgeist damals.
Wie viele Heilige der Katholischen Kirche willst Du auch vom Sockel reißen? Die haben teilweise viel schlimmere Sachen gemacht!
Der Löwe von Münster, Bischof von Gahlen, hat sich während des 3. Reiches, offen gegen die Euthanasie der Machthaber. Gewand, aber gegen die Vernichtung der Juden hat er nichts getan. Selbst mir wurde als Kind in den 60er Jahren noch von Katholiken erzählt, dass die Juden böse seien, weil sie dafür gesorgt hätten, dass Jesus ans Kreuz genagelt wurde.
Luther hat uns so viel gegeben. Neben der Reformation der verkommenen katholischen Kirche, hat er uns durch seine Übersetzung der Bibel eine gemeinsame Deutsche Sprache gegeben.
Es ist hoffentlich in allen Köpfen bekannt, dass es vor 1933 und nach 1945 Judenhass in den deutschen Regionen gab, das ist keine Erfindung des WK II...
Statt alle Statuen abzureißen und so zu tun, als ob es das alles nicht mehr gibt (was nicht stimmt, Judenhass ist nach wie vor ein riesen Thema...) wäre der völlig falsche Weg, in meinen Augen.
Es geht um Aufarbeitung, Erinnerung und Wachsamkeit. Lieber weiß ich, wer was wann wie gesagt hat, verstehe den Zeitgeist und die Situation zur damaligen Zeit und kann dies annehmen und aus dem Brustton der Überzeugung sagen, dass ich dies so heute nicht vertreten würde und kann daran arbeiten, dass es nicht noch mal passiert, als dass ich alles negiere und verdränge und mich dann wundere, wo dieser neue Genozid her kommt, man hat es ja nicht ahnen können...
Es wurde ja auch schon gefordert, die "Judensau" an der Kirche zu entfernen. Man entschied sich dann doch dazu, mit einer Erklärtafel Geschichtswissen zu vermitteln. Man kann nicht Geschichte ungeschehen machen, indem man ihre Zeugnisse zerstört.
Antisemitismus war zu dieser Zeit nicht unüblich. Wenn du genau hinschaust waren andere Persönlichkeiten die zu der Zeit gelebt haben auch Antisemiten. Sollte man jetzt die ganzen Andenken vernichten? Nein natürlich nicht.
Es gibt da einen Unterschied. Hitler und seine Nazis haben mehrere Millionen Juden getötet. Ist schon nochmal was anderes
Was kann denn bei Hilter denn auf die Positivliste schreiben? Ich finde da so gar keinen Punkt.
Er hat nicht die Autobahn erfunden.
Mittelmäßig begabter Künstler.
Wo steht den das er Vegetarier war?
Ein Hoden spielt keine Rolle.
Wenn man anderen die Arbeit weg nimmt nimmt und sie anderen gibt kann man es so aussehen lassen das man Arbeitsplätze schafft aber wirklich gemacht hat man es nicht.
Oh ... ist es schon wieder soweit für "Mythen, Märchen, Legenden und Halbwahrheiten"? Wie wäre es damit, vor dem Posten eine Minimal-Recherche durchzuführen?
Jenachdem was man als erste Autobahn ansieht, liegt der Baubeginn zwischen 1909 und 1929 ... also noch vor dem NAZI-Regime. Hitler hatte nur den Autobahn-Ausbau vorrangetrieben, damit seine Panzer schneller von A nach B kommen.
Mit Kriegsvorbereitungen dieser Art hat er auch die Wirtschaft angekurbelt und die im Endeffekt durch Enteignung finanziert ... nicht wirklich positiv und schon gar keine Leistung. Kriege fördern nun mal zu Anfang die Wirtschaft. Mit der Zeit dreht sich das ins Gegenteil. Der W2K hat auch den Folgen des Börsencrashes von 1929 in den USA entgegengewirkt, als die in den Krieg eingetreten sind. Da hat der gleiche Mechanismus gewirkt. Da wurde das noch nicht mal bewusst von jemandem eingesetzt.
Als Künstler hat sich Hitler erfolglos versucht. Ob seine Erfolglosigkeit auf unzureichendes Talent in der Kunst oder der fehlenden Förderung liegt, lässt sich heute AFAIR nicht mehr sagen. Am Ende ist "Künstler" alsolut undefiniert und je nach Sichtweise ist jeder ein Künstler.
Er hat aber definiv kein Kunstwerk geschaffen, welches wegen sich selbst Bekanntheit erreicht hat oder andere Leute beeinflusst hat.
... und genau sowas hat Luther erschaffen!
Gut aber das gleiche könntest du auch über Adolf Hitler sagen. Sollen wir jetzt alle Reichsadler, Hitlerstatuen und Reichsgebäude abreißen? Nein, denn das haben wir schon getan….