Was veranlasst Religiöse zu missionieren?

11 Antworten

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Gute Frage, vielleicht glauben sie ja, das ihr Glaube glaubhafter auf sie selbst und andere wirkt, je höher die Anzahl der Gläubigen ist. Nach dem Motto je öfter man eine Geschichte wiederholt, desto wahrscheinlicher sie eines Tages als Tatsache anerkannt wird.

Was veranlasst Atheisten ihre Weltanschauung zu propagieren? Wenn man von etwas überzeugt ist, möchte man das halt verbreiten, vor allem wenn man daran glaubt, dass Andersgläubige in die Hölle kommen.


Sogradest 
Beitragsersteller
 02.02.2023, 04:03

Steckt nicht eher der Beweggrund dahinter, dass man durch Masse der Gleichdenkenden resp. Gleichgläubigen 'überzeugen' muss statt argumentativ. Erst die Menge der in 'meinem Sinn' Marschierenden beweist, dass ich im Recht bin.

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Sogradest 
Beitragsersteller
 02.02.2023, 03:54

Gibt es mehr religiös Missionierende oder atheistisch? Und was heißt 'man möchte es halt verbreiten' ? Das reicht doch nicht als sinnvoller Grund. Auseinandersetzung ist ja OK.

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Das sind die "Spiele der Erwachsenen" https://www.amazon.de/Spiele-Erwachsenen-Psychologie-menschlichen-Beziehungen/dp/3499613506).

Im Buch wird das als "Eins Hochkommen" bezeichnet. Mit dem "Hochkommen" ist das "sich überlegen fühlen" gemeint. Im Prinzip ist das ein psychisch geistiges Machtspiel. Geschichtlich waren die Missionen im wesentlichen Eroberungsfeldzüge. In der katholischen Kirche wird der geistige Machtanspruch durch die Hierarchie sogar nach innen vollzogen. Zusätzlich gilt das geflügelte Wort des britischen Historikers Lord Acton: "Macht macht korrupt und absolute Macht macht absolut korrupt."

Im mosaischen (jüdischen) Glauben wird das Machtspiel sozusagen auf die Spitze getrieben, indem die Juden sich als das "auserwählte Volk" ansehen und damit ihre Überlegenheit von vorneherein unterstellen. Da macht Mission keinen Sinn. Sehr beliebt haben die Juden sich dadurch offensichtlich nicht gemacht.

Missionieren IST Intoleranz und nicht nur Religiöse missionieren. Wer missioniert, will andere Leute von ihrer Weltanschauung abbringen und zur eigenen bekehren. Früher geschah dies unter Androhung von Gewalt und Tod, heute missioniert man, indem man über andere Weltannschauungen herzieht - indem man sie als "böse", deren Strippen angeblich der "Teufel" zieht, darstellt oder sie permanent lächerlich macht. Die größten missionierenden Gruppen waren schon immer Christen und Muslime. Heute stehen denen diesbezüglich aber auch Atheisten in nichts nach.

Alle drei Gruppen halten sich gegenüber Gläubigen, Anders- und/oder Ungläubigen für was Besseres. Christen und Muslime verkaufen ihre Religionen permanent als "Religionen des Friedens und der Wahrheit". Atheisten GLAUBEN, sie hätten die Weisheit sowie vor allem Wissenschaft mit Löffeln gefressen und reiben diese Einbildung ständig anderen Leuten unter die Nase. Alle drei Gruppen befinden sich aber gewaltig im Irrtum!

Sie wollen "Ungläubigen" helfen, sie "retten".

Aber angenommen, dass es einen Gott geben würde: Wäre es nicht äußerst ungerecht, wenn nicht alle Menschen die Möglichkeit hätten "gerettet" zu werden? Was wäre mit den Menschen, die von keinen Missonaren aufgesucht würden? Sie hätten nie eine Chance bekommen. Einen solchen ungerechten Gott möchte ich mir nicht vorstellen.

Ich bin agnostisch. Aber wenn es eine göttliche Kraft oder so geben sollte - dann kann sie doch wohl nicht allein auf Missionare bauen und nicht erreichte Menschen verdammen. Entweder ist Gott a) gütig, b) gleichgültig, c) nicht existent oder d) unsere Fragen sind total unpassend und alles ist gaaanz anders als wir uns ausmalen können.