Sollte ich der Spiritualität trotz meines Glaubens ein wenig den Rücken kehren?

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Hallo,
mir scheint, du bist in einigen Themen noch unklar.

Gehts dir um eine nährende und trostbringende Beziehung zur Schöpfung und dem Schöpfer, oder geht es um das Gefühl, "Dazuzugehören", das über die Menschen in deinem Umfeld in Frage gestellt wird.

Die Frage des "Dazugehörens" berührt dein Selbstwertgefühl.

Die Antworten kann dir kaum jemand von außen geben, denn sie müssen zu dir passen. Eine passende Haltung wäre "Vertraue Allah, aber binde dein Kamel an".

Meine Lebenserfahrung ist eher die Erkenntnis, dass unser linear und kausal empfindendes Gehirn für die Beantwortung dieser Fragen nicht geeignet ist. Es sind schließlich Fragen zum Thema Liebe zum Leben, für die eher das Herz mit seiner speziellen Qualität zuständig ist.

Auch wenn es pathetisch klingt, ich weiß, dass ich nichts weiß. Aus dem Grund glaube ich im rationalen Bereich eher wenig, sondern halte viele Erfahrungen und Rückschlüsse lediglich positiv für möglich.

Alles Gute.. Ich bin sicher, du wirst deinen Weg finden...

Hier mal eine Aufstellung zum Thema Religion, Esoterik und Spiritualität:

Bild zum Beitrag

 - (Liebe, Liebe und Beziehung, Politik)

datsmie99 
Beitragsersteller
 11.12.2022, 12:20

Danke :)

Ich glaube auch an Spiritualität, übe derzeit Handlesen, lege auch gerne Mal die karten, deute meine Träume, weiß von früheren Leben, und und und. Aber es beherrscht nicht mein Leben. Ich esse trotzdem Fleisch und rede ganz normal mit anderen, die nicht an sowas glauben. Das alles ist zwar ein Teil meines Lebens aber es ist nicht das, was mich aus macht. Ich finde einige Sachen auch zu viel, ich kann zum Beispiel nichts mit Engeln ect. Anfangen. Du musst nicht alles ernst nehmen, nimm die Dinge für dich an und Pack den Rest für dich weg. Wichtig ist nur das, was für dich war ist und die richtigen Menschen werden dich dafür auch nicht verurteilen

Es sollte doch erlaubt sein, auch einmal über den eigenen Tellerrand hinwegzusehen

Das was Du gerade so durchmachst, scheint eine normale Sinnkrise zu sein, wie sie ganz viele Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal durchlaufen. Die Religionslehrer predigen einem dann: Bleibet stark im Glauben und zweifelt nicht, sondern suchet Trost im Gebet!

Das alles ist mir schon bekannt. Das soll hier auch keine Anleitung dazu werden, um aus der Kirche auszutreten. Aber das Problem ist eigentlich, dass fast alle Erfahrungen die mit Gott in Verbindung stehen, symbolischer Natur sind und man hat diese Symbolik dann in das Gewandt von zahlreichen Märchenerzählungen gehüllt.

Nun warten wir wieder gespannt auf Weihnachten und wollen uns überraschen lassen, was passieren wird. Und wenn sich die Überraschung auch noch erfüllt, dann erwächst in uns die Begeisterung nur um so mehr. Unsere Augen beginnen zu funkeln vor Freude. Das Weihnachtswunder, es ist eingetreten, es ist wahr geworden und es hat sich erfüllt.

Leider werden wir hierin nicht richtig aufgeklärt, welche Bedeutung die Gefühle in uns haben zum Beispiel. Viele Gefühle dürfen wir auch gar nicht haben und dann gehen wir wieder zum Prediger und der sagt uns wieder: Bleibet stark im Glauben und zweifelt nicht, sondern suchet Trost im Gebet!

Die Christen verwechseln auch häufiger die Spiritualität oder auch die Esoterik, mit der Religion, die im Osten gelehrt wird. Der Buddhismus ist eine Religion, die sich ganz wesentlich von den sogenannten Glaubensreligionen wie Christentum, Judentum oder Islam unterscheidet. Wie auch Hinduismus und Taoismus ist Buddhas Lehre eine Erfahrungsreligion. Ziel ist die Entwicklung des eigenen Geistes, die "Buddha-Natur" zu erlangen. Vielleicht solltest Du Dich damit mal etwas näher beschäftigen, um wieder zu mehr Klarheit zu kommen. Aber nochmals: Das soll hier auch keine Anleitung dazu werden, um aus der Kirche auszutreten, aber es sollte doch erlaubt sein, sich auch einmal in anderen Kulturkreisen umzuschauen und über den eigenen Tellerrand hinwegzusehen.

Was ist denn jetzt eigentlich Dein Problem? Du kannst zum Einen glauben was Du willst und zum Andern den Umgang pflegen den Du für richtig hältst (oder der Dich zufriedener macht).

Glauben hat doch sowieso keine Basis in der Realität (im Sinne von physisch beweisbar/naturwissenschaftlich relevant) und darum musst Du auch niemandem etwas beweisen, kannst aber mit jedermann darüber sprechen (solange sie nicht schreiend davonlaufen). Wenn Dir bestimmte Personen zuviel werden, tausch Dich halt mit anderen aus.

Ansonsten scheint es doch auch bei der Mehrheit der Menschheit recht gut zu funktionieren, wenn man eher unwahrscheinliches glaubt und doch voll verwurzelt in der Realität lebt. Ich kenne einen Elektroingenieur der an Homöopathie glaubt, das invalidiert ja nicht seine Aussagen zur Hochspannungstechnik und das ich ihn ansonsten nicht ernst nehme stört weder ihn noch mich....

Du kannst da in gefährliche Sekten-artige Kreise geraten. Schauen dir mal diese Doku über Osho an. Wahrscheinlich wird dir da sehr viel sehr bekannt vorkommen.

https://youtu.be/EqEe6lo1z-I