Sollte ich als Fahranfänger einen Tesla finanzieren oder etwas Bescheideneres sofort abbezahlen?
Ich bin vor kurzem mit dem Tesla Model 3 Probe gefahren, und seitdem bekomme ich das Bedürfnis nicht aus dem Kopf, mir das Auto zu finanzieren. Ich bin allerdings skeptisch, weil ich meinen Führerschein erst seit einem Jahr habe und mir ursprünglich eine maximale Preisgrenze von 15.000 Euro gesetzt habe, was ich auch sofort abbezahlt hätte. Man kann sich vorstellen, dass das sofortige Abbezahlen beim Tesla eher schwierig ausfallen könnte.
5 Antworten
Du kannst natürlich machen, was Du willst. Ich sage Dir nur frei heraus, was ich dazu denke.
Ein Auto verliert schnell an Wert. Für eine Privatperson ist ein Auto eine Konsumausgabe - keine Investition! Sich als Privatperson für Konsumausgaben zu verschulden, ist ein zuverlässiger Weg ins finanzielle Unglück. Ich würde privat ein Auto NIE! NIE! NIE! auf Kredit kaufen, sondern nur von gespartem Geld. Wenn ich das nicht kann, ist dieses Auto für meine augenblickliche Situation zu teuer.
Das hängt u.A. nicht nur von der Menge Deiner Ersparnis ab, sondern auch von dem vorraussichtlich in Zukunft reinkommenden, regelmäßigen Einkommen. Startkapital wie 15.000 € düfte sicherlich als Anazhlung für eine Tesla-Finanzierung ggf. eine gute Sache sein.
Aber willst Du wirklich so viel Geld ausgeben?
Kannst Du es Dir leisten ohne in eine Schuldenfalle zu tappen? Rechne das vorher durch.
Willst Du wirklich ein E-Auto fahren?
Wenn Du wirklich jeden Tag mehrfach an den Tesla denken musst und alles Andere Dir wie ein fauler Kompromiss erscheint und Du Dir das nach reiflicher Überlegung leisten kannst => mach das.
Sonst kaufe Dir für 15.000 einen guten Gebrauchtwagen und fahre den bis zum wirtschaftlichen Kapitalschaden und hole Dir dann einen Wagen aus dem gehoben-mittelständischen Preissegment.
Bedenke, dass das One-Panel-Drive-Konzept bei Tesla ein eher ungewöhnliches Konzept zur Autosteuerung über nur ein Pedal ist. Wenn Du Dich daran gewöhnst, wird es Dir schwer fallen Schaltwagen bzw. konventionelle Automatikfahrzeuge zu fahren. Bedenke das vor dem Kauf.
Beste Grüße (P.s.: Tesla zieht schon total gut, wenn man das Gaspedal durchdrückt ;-) )
Kannst Du natürlich machen. Ich würde aber eher andere, günstige elektrische Privatleasingangebote ansehen.
Man bekommt für unter 200€ im Monat schon ordentliche Elektroautos. Das ist deutlich weniger als man für einen Tesla hinlegen würde.
Das Thema mit der Rückgabe schwebt natürlich wie ein Damoklesschwert über nahezu jedem Leasingvertrag. Ich hatte bisher 9 Leasingfahrzeuge, jedes über 100.000km bewegt, zurückgegeben, das Zehnte fahre ich gerade. Ich hatte noch keine Probleme, aber auch einen Leasingpartner, der mit schon im Vorfeld übersichtlich, früher sogar als Broschüre, jetzt als pdf, zeigt, was gebrauchsübliche Abnutzung ist und was als Schaden gezählt wird. Ich musste auch nie ein Auto aufbereiten, Waschanlage, saugen und ausräumen hatte bisher immer ausgereicht und ich hatte bisher keine Nachzahlung.
Darum glaube ich, mit dem richtigen Leasingpartner kann es eine gute Alternative sein. Gerade jetzt, wenn bspw. die Hersteller versuchen in Richtung CO2 Rucksack Modelle an den Nutzer bringen zu müssen um Strafzahlungen zu vermeiden, dürfte es wieder Angebote geben. Wenn ich mir solche Angebote wie einen Hyundai Kona für 79€ oder MG4 für 149€ bspw. vor Augen führe, die es mal gab, da kann ich mir sogar noch etwas Geld zurücklegen um nach 3-4 Jahren Nutzungsdauer keine Überraschung zu erleben. Natürlich sollte einem klar sein, dass man die Autos auch Vollkasko versichern muss.
Gibt es nicht auf dem Gebrauchtwagenmarkt Fahrzeuge um die 15k€. Habe schon oft gelesen, dass der Wertverlust extrem hoch sein soll, da sollte man doch günstige bekommen. Oder?
Oder doch nicht?
Du kannst ja auch einen Gebrauchten finanzieren. M3 sollte man schon um die 20-25k als 2-3 Jahreswagen bekommen.
War auch "mein" erstes Auto.
Jetzt kann ich nicht normale Autos fahren. 😂
Mach das was Michael sagt, würde ich im nachhinein auch lieber machen.
Guter Punkt, habe ich bei meiner Überlegung vergessen. Frage lieber vorher Deinen Steuerberater, ob Du die monatliche Privatleasing-Rate irgendwie geltend machen kannst ...
Wenn Du die Chance hast, das als Firmenwagen irgendwie zu nutzen, ist das über Leasing wesentlich besser abzusetzen ... aber auch hier ... ich bin kein Steuerberater.
Für mich als Privatperson wäre Privatleasing nichts. Ich bereue es, mein erstes Auto als Privatleasing gemacht zu haben. Ich hätte es einfach kaufen sollen (Geld war da) ... wollte ich aber anfangs nicht, weil ich mir nicht sicher war, ob ich dieses Auto wirklich will. Am Ende empfand ich die Jahreskilometerleistung wie ein erstickendes Korsett (dabei habe ich schon mit 40000 km die größtmögliche Leistung genommen, die ging), am Ende wurden es dann 60000 km pro Jahr. Natürlich habe ich dann den Wagen aus dem Leasing freigekauft, weil ich keine Lust hatte, dem Autohändler Geld für Überkilometer zu geben oder für irgendwelche Mikro-Lackkratzer, die man nur im Schwarzlicht sieht oder für Mini-Felgenschrammen. Auch daran musst Du beim Leasing denken ... am Ende kommt die Rechnung für alle Mini-Kratzer (Smart-Reparatur hier und da, ggf. neue Felge oder neue Reifen) und wenn Du Pech hast, musst Du eine vierstelllige Ablösesumme zahlen beim Auto abgeben.
Wenn Du allerdings zu fast 100% weißt, was Deine ungefähre Jahreslaufleistung ist, ist das beim Leasing zumindest kein Problem, insb. wenn Du das irgendwie steuerlich geltend machen kannst.