Sollte der Pilot ins Gefängnis?

Nein, weil 78%
Ja, weil 22%

37 Stimmen

30 Antworten

Wenn die Menschen im Flugzeug in jedem Fall sterben, in diesem Fall aber die Opferzahl um 40.000 verringert werden kann, dann ist seine Entscheidung korrekt.

Leben zu Quantifizieren... Das macht man auch bei jedem Todesopfer bei irgendwelchen Unglücken.
Das macht der Staat, indem er die Einwohnerzahl kennt.
Das macht jedes Amt.
Das macht jede Statistik.

Und natürlich kann man Leben quantifizieren.
Warum sollte man das nicht dürfen?
Er hat höchstens seine eigene Würde verletzt, denn er muss mit dem Tod dieser Menschen klar kommen.
Wenn er das Flugzeug nicht abgeschossen hätte, würden ihn die Angehörigen von über 40.000 Menschen hassen und ihm Vorwürfe machen.
Und vor allem hätten dann bestimmt hunderttausend Menschen mindestens einen Angehörigen, Freund, Kollegen oder sonst was verloren.

Das Leid vieler oder das Leid weniger.... Was davon verletzt die Würde des Menschen wohl stärker?
Jeder einzelne Passagier des Flugzeugs, außer der Entführer, wird nach dem Ereignis in guter Erinnerung bleiben und als Opfer eines tragischen Geschehnisses behandelt werden. Ihre Würde wird nicht verletzt. Sie werden nur ihres Lebens beraubt. Das lässt sich ab dem Moment, in dem der Entführer das Flugzeug übernimmt, nicht mehr vermeiden.
Also: Warum sollen noch 40.000 andere Menschen ihres Rechts auf Leben beraubt werden?

Ob er ins Gefängnis muss, ist eine andere Sache. Zur Beruhigung der Gemüter kann das nötig sein. So sind Menschen leider nun mal: schrecklich egoistisch, sobald es emotional wird.
Ein Held ist er auch nicht. Er ist nur ein Pilot, der eine Entscheidung, die moralisch korrekt war, getroffen hat.
Somit ist der Pilot eigentlich mehr Opfer, als jede andere Person in dieser Geschichte, denn er muss von nun an mit einer Bürde Leben.

Ich habe nicht abgestimmt.

Das ist so eine typische Ethikfrage wie sie auch beim autonomen Fahren (plötzlich Kind auf der Straße) vorkommt.

Der Pilot hat keine Zeit für lange Überlegungen und wird dem Befehl folgen.

Beim autonomen Fahren wird der Bordcoputer auch nicht viel Zeit zum "Nachdenken" haben und eine Vollbremsung hinlegen. Ich glaube nicht, dass da auch noch Lenkmanöver überlegt werden.

Ja, weil

Er muss in das Gefängnis, weil das geltendes Recht ist und er sich zu Schulden kommen lassen hat, ein Gesetz zu brechen.

Meiner Meinung nach sollte er aber die Möglichkeiten an Begünstigungen ausreizen können. Das bedeutet, nicht die Höchststrafe, sondern die mildeste Strafe, die für einen Massenmörder vorgesehen wird.

Auch ethisch gesehen darf man nicht Unmoralisches als Mittel für höhere moralische Zwecke verwenden.
Das kritischste Argument hierbei ist, dass mit Wahrscheinlichkeiten gearbeitet wird. Es wird sich nicht genau sagen lassen können, ob der Pilot ohne den Abschuss die Sache hätte sehr glimpflich lösen können. In solchen Szenarien wird immer davon ausgegangen, dass unbedingt so und so viele sterben würden. In der Praxis steht das nicht fest und selbst wenn es fest stünde, so kennt der Schütze diese Zahl selten. Woher will der Pilot oder wer auch immer wissen, dass sonst 40.000 (alle Menschen im Stadion!) sterben würden?

Dazu gibt es

  1. Einen Film
  2. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts

https://de.wikipedia.org/wiki/Terror_%E2%80%93_Ihr_Urteil


HansPetersWurst 
Beitragsersteller
 14.02.2020, 16:32

Was ist deine Meinung?

archibaldesel  14.02.2020, 17:50
@HansPetersWurst

Das ist keine Sache, die man quantitativ abwägen kann. Die Menschen im Flugzeug hatten es genauso wenig verdient zu sterben, wie die Menschen in Stadion. Ich denke, hier gibt es keine richtige Entscheidung. Egal wie man entscheidet, jede Entscheidung ist zu rechtfertigen, aber sie ist in jedem Fall falsch.

Nein, weil

Deine Lehrerin ist im Unrecht.

Für den Piloten in der hypothetisch Situation ist die quantitative Entscheidung die einzig Richtige.

Wer ausschließlich die Wahl hat 200 oder 40.000 Menschen zu töten und keine Entscheidung trifft der tötet bewusst 40.000 Menschen. Der ist ein Verbrecher.

Freispruch für den Piloten.