Dilemma-Diskussion?
Fallbeispiel: Darf ein von Terroristen entführtes und mit 100 Passagieren besetztes Flugzeug abgeschossen werden, um das Leben von 50.000 Menschen zu retten?
Haben die 100 Menschen nicht den gleichen Wert wie die 50.000?
3 Antworten
Das ist die klassische Frage um die beiden ethischen Formen Deontologie und Utilitarismus zu verdeutlichen.
Deontologie sagt, dass eine Handlung gut ist, wenn sie in sich gut ist. Sie muss Prinzipien, Normen oder Gesetzen folgen. Das würde in dem Beispiel bedeuten: Du darfst niemanden töten, also darfst du dieses Flugzeug nicht abschießen.
Utilitarismus sagt, dass eine Handlung gut ist, wenn ihre Folgen gut sind und das größtmögliche Glück für die größtmögliche Personengruppe erreicht wird. Das würde in dem Beispiel bedeuten: 50.000 Menschen zu retten hat einen höheren Stellenwert als 100, von denen einer auch noch ein Verbrecher ist. Du musst das Flugzeug abschießen (also das ist jetzt keine Aufforderung!!!! nur die Erklärung, wie die extreme Auslegung des Utilitarismus es sehen würde).
extreme Auslegung
eine ganz normale
von denen einer auch noch ein Verbrecher ist
kann missverständlich verstanden werden
Kann man doch ausrechnen:
50.000 / 100 = 500
Die 50.000 haben also den 500-fachen Wert.
Das vorgebliche "Dilemma" beginnt nur, wenn Gefühle oder Machtstrukturen hinzukommen. An Bord des Flugzeugs ist die geliebte Frau/ der geliebte Mann / das eigene Kind - oder ein Staatschef oder so.
Genau das Thema hatte ich vor einem Jahr.
Das Stadion mit 50.000 Menschen hat eher priorität. Natürlich kann man argumentieren, dass die Passagiere genau so wichtige Leben haben, aber rational muss man eben abwägen. Es gibt nur Schadensbegrenzung.