Soll man sich auf der Allgemeinheit ausruhen?
Theoretisch, gerade wenn man eine Behinderung hat, ist es sehr einfach das Opfer zu spielen, und sich auf der Allgemeinheit auszuruhen, und ein Leben lang von staatlichen Leistungen zu leben.
Aber nur weil das möglich ist, sollte man es nicht tun, oder? Weil theoretisch ist es möglich nie wieder arbeiten zu müssen, man muss nur wissen wie.
Und wenn man dann noch irgendwelche psychische Probleme hat, kann man die dazu benutzen nie wieder arbeiten zu müssen, ich meine die Diagnose.
Aber sollte man das wirklich tun?
4 Antworten
Ich arbeite seit vielen Jahren in der Betreuung von chronisch psychisch kranken Menschen, und kann dir versichern, es ist alles andere als einfach, das Opfer zu spielen.
Alle Klienten, die ich betreue, haben so lange gearbeitet, wie es irgendwie ging. Es dauert lange und ist ein komplizierter Prozess, bis man berentet wird.
Niemand ist erfreut darüber, nicht mehr arbeiten zu können.
Alle würden liebend gerne gesund sein und arbeiten können. Niemand nutzt seine Diagnose, um nicht arbeiten zu müssen.
Am Exiszenzmininum zu leben - wobei das mittlerweile schon nicht mehr erreicht wird - ist nicht so toll. Auf Dauer wird das Leben langweilig und ermüdend. Und im Alter hat man dann keinen Cent eingespart.
Ja. Das sind dann die, die am meisten über zu wenig Geld meckern.
Aber ein Sozialarbeiter meinte Aufgrund meiner psychischen Problemen steht es mir zu eine Wohnung vom Staat zu bekommen, und die ganzen staatlichen Leistungen stehen mir zu.
Hier fängt doch das Problem an, es wird schon eine Anspruchshaltung gefördert.
Weisst du, wie diese Sozialwohnungen aussehen?
Jeder hat das Recht, Ansprüche an sich selbst zu stellen. Wer keine hat, kommt vermutlich auch auf der Strasse klar und wird irgendwann vermutlich auch da landen.
Also frag dich selbst, wie dein Leben aussehen soll und kämpf dafür.
Der typ hat einen an der klatsche, weil der ist linker aktivist.
Das sind viele sozialarbeiter, und viele im sozialsystem sind linke fanatiker.
Der meint ich soll mir zuerst eine wohnung suchen, ich aber sage, nein zuerst job/ausbildung, bzw. beides gleichzeitig.
Er meint das würde mich überfordern.
Wer ist er denn, dir sagen zu wollen, was DICH überfordert? Tu, was du kannst und auch wenn es nicht gleich klappen sollte, wird es das irgendwann.
Ja, eben, das ist auch eine form des Ableismus, zu glauben Behinderte können nichts.
Und brauchen jemand der für sie Kämpft.
Aber das liegt doch selbst in deiner Hand, ob du das so annehmen willst oder nicht.
Das kann im Prinzip jeder tun. Und es ist gut, dass es diese Absicherung für jeden von uns gibt. Es ist nur die Frage, bringt einen das weiter? Denn erstens lebt man mit staatlichen Leistungen am Minimum. Das Geld für das tägliche Leben reicht hinten und vorne nicht. Und zweitens verpasst man wichtige und schöne Erfahrungen. Denn Arbeit kann auch Spaß machen. Man muss die Zeit aufwenden sich etwas zu suchen, was man gern macht. Die Zeit, die du bei Ärzten für Diagnosen und auf dem Amt für eine Minimalversorgung aufwendest ist ja auch sozusagen Arbeitszeit. Jeder muss selbst wissen, wie er leben möchte. Erfahrungsgemäß gibt es immer Gründe, warum Menschen von staatlichen Leistungen leben. Bewusst betrügen die wenigsten. Denn oft sind psychische Probleme und Sozialphobien die Gründe für die Unfähigkeit zu arbeiten.
Kann man machen. Wenn man keine großen Ansprüche ans Leben stellt und sich mit wenig zufrieden gibt
Aber es gibt Leute die haben halt einfach keine Lust zu arbeiten.