Singt Katie Melua schief?
Das Lied "Nine Million Bycicles" hört sich für mich so an, als ob es von Katie Melua schief gesungen wird, weil es ein die Tonhöhen betreffend so unsicherer Gesang ist. Sie wird jedoch so viel gelobt, aber ich habe nie verstanden, wieso jemand, der zwar hübsche Melodien kreiert, aber nach meinem Empfinden komplett schief dazu singt, so enorm dafür gelobt wird.
Ist es eine besondere Technik, die trotz seltsamer Wirkung auf mich nicht als schief gilt oder ist mein Eindruck korrekt und ihr Gesang ist in Wahrheit nicht gerade überragend?
7 Antworten
Ist mir so noch nicht aufgefallen. Ich finde den Song perfekt; er ist schon besonders, weil er mich aufmerksam zuhören lässt und mich immer sofort "herunterkommen lässt", egal in was für einem aufgedrehten Zustand ich gerade bin. Und weil er mich mit sanftem Singsang und gleichbleibenden langsamen Tempo überzeugt, obschon ich es gewöhnlich lauter, schneller und varitionsreich mag.
Stimmlich haucht Katie Melua den Song; sie singt ihn so, als läge sie gerade in einer Sommernacht direkt neben dir, Kopf an Kopf, auf einer Wiese, Blick in die Sterne gerichtet. Und jedes Wort ist einzig und allein nur für dich bestimmt. Das ist sehr intim, da kann sie nicht einfach plötzlich lautstark perfekt hohe Töne schmettern^^
Ja, weil sie leise singt. Das ist so, wie wenn man sehr langsam Fahrrad fährt; da wird es auch wackliger :o)
Bei einer Reihe von Sängern passiert das nicht... siehe nur als ein Beispiel Opernsänger. Die singen die leisen Töne genaus klar und stabil wie beim lauten Singen.
Ja, aber wer liegt schon in einer Sommernacht neben einem Opernsänger auf der Wiese?
och, da es ja noch viele andere Sänger gibt, die das auch können... ein Beispiel ist halt nur eines und nicht gleichbedeutend mit der Ausnahme oder dem Unikat.
Aber das Beispiel könntest du auf alles anwenden. Pavarotti singt technisch besser als Mick Jagger. Trotzdem würde sich das niemand anhören wollen, wenn der "Miss you" singt :o)
weitere Sänger mit stabiler Stimme: Annie Lennox, David Draiman, Gary Cherone und viele mehr
ich find halt, es gibt eine Grenze, ab der es einfach nur schief ist und nicht gekonnt
Falsett hört sich auch quäkend an, es liegt aber an der Technik, weshalb man das hinnehmen muss. Man kann halt nicht alles haben: super hoch, männlich und doch noch ohne quakenden Unterton. Geht halt nicht. Bei Melua hab ich den Eindruck, ihr fehlt das stimmliche Volumen und sie überfordert ihre Stimme
Hhm, die Grenze hab ich auch, aber die liegt bei mir nicht bei Katie Melua sondern eher bei Yoko Ono :o)
Ich hab mal gerade geschaut, ob Melua von Gesangstrainiern in Youtubevideos zerrissen wird; das scheint nicht der Fall.
ja, ja, kein Gehicks wie im Stimmbruch - bei Melua grenzt das ja daran, ob beabsichtigt oder nicht, es ist Gehicks und kein Treffer. Manche mögen das halt und finden es romantisch. Ich finde ihr Aussehen da schon viel besser als ihren Gesang. Deswegen: es scheint einfach keine ausgefeilte neue Technik zu sein, sondern eine stimmliche Überforderung, die vielen nicht auffällt oder die sie einfach charmant finden...
Das sehr ich völlig anders.
Ich weiß nicht , woran du deine Beobachtungen festmachst.
Ich habe heute Morgen aufgrund deiner Frage hier mindestens eine Stunde Melua gehört und nichts,aber auch gar nichts vernommen,was mich stört.
Ist wohl eine Sache der Wahrnehmung.
Zu Cherone - hör dir seine Version von " Love of my Life" beim Freddie Mercury Tribute an ... gruselig.
Einen guten Countertenor hast du auch noch nie gehört ,oder ?
Zum Beitrag : Quäkendes Falsett.....
Katie Melua hat eine ungewöhnlich schöne Stimme und kann mit ihrer Stimme umgehen wie wenige andere im nicht-klassischen Bereich.
In der CD-Aufnahme von 'Nine Million Bycicles' ist kein einziger Ton ungewollt unsauber, und an keiner Stelle ist die Stimme unsicher oder wackelt. Das Schleifen von Tönen, also das Singen von Tönen ober- oder unterhalb des sauberen Tons, nennt man Portamento. Das setzt sie ein - sehr gekonnt und natürlich mit Absicht.
Nö, finde ich gar nicht. Für mich klingt dieses Lied wunderschön und ich kann keine schiefen Töne erkennen.
dafür gibt es ja wie bei Cher damals zuerst wohl eingesetzt, diese Vocal Pitch Correction, damit das abgehackt übertrieben pro Note betont wird.
TC Helicon als Studiogerät ist dabei sehr teuer.
Ehrlich gesagt, mag ich keine technischen Bearbeitungen / Veränderungen der Stimme. Ich sage mir, entweder man kann die Töne singen oder eben nicht. Wenn man stimmlich nicht hingelangt, sollte man einfach andere Lieder singen.
Sie verwendet mehr Töne als Standard Penta/dur/mol-tonleiter und beendet phrasen oft so wie es der hörer nicht erwartet, das mag für einige hörgewohnheiten befremdlich wirken ist es aber nicht falsch und ich denke genau das ist das interessante.
Kommt dir z.b. die Stelle "So don't call me a liar. Just believe everything that I say." komisch vor? Oder gib mal ein beispiel was dich stört, fänd ich interessant.
Nein, die Stelle finde ich noch stimmig, aber danach: "there are six billion people in the wor-or-or-orld" und gerade "world" hört sich für mich ganz schlimm an. Fängt aber schon an mit "in the" und kulminiert in "world". Ein für mich einzig schiefes Zeugs. Das könnte man doch viel stabiler singen.
Für mich klingt es halt an der Stelle wie gewollt, aber nicht gekonnt. Läuft parallel zu alten Damen in der Kirche, die ein Vibrato nachäffen, deren Stimme aber eben einfach kein Vibrato haben oder können.
Nein, das ist vollkommen gerade und genauso gewollt.
Muss es sich dann so wackelig anhören?