Sind Winternächte dunkler als Sommernächte?
Ich habe das Gefühl, dass Winternächte dunkler sind als Sommernächte. Also dass es im Winter nachts rabenschwarz dunkel ist, man oft keine 2 Meter mehr sieht. Während es im Sommer nachts zwar auch dunkel ist, aber eben nicht so rabenschwarz dunkel.
Kann das sein oder täusche ich mich da?
Ach so, um das noch hinzuzufügen:
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Ich weiß, dass Faktoren wie Vollmond oder dichte Wolkendecke eine Rolle dabei spielen, ob es mitten in der Nacht sehr dunkel oder nicht ganz so dunkel ist. Aber diese Faktoren bitte mal ausblenden, die meine ich nicht.
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Und ja, mir ist auch klar, dass es im Sommer viel später dunkel wird als im Winter. Das meine ich auch nicht.
Eine Theorie von mir ist die "Abstrahl-Theorie": Im Sommer ist es ja in Gegenden wie Island teilweise 20 Stunden lang hell. Vielleicht strahlt etwas von dieser Helligkeit auch auf Deutschland ab? So dass es im Sommer zwar um 24 Uhr in Deutschland dunkel ist. Aber eben nicht so schwarz wie im Winter.
Vielleicht ist diese Theorie aber auch Quatsch.
6 Antworten
Die Winternächte sind nicht dunkler als die Sommernächte. Sie sind halt tatsächlich nur länger als die Nächte im Sommer. Nach der astronomischen Dämmerung ist es komplett dunkel. Die astronomische Dämmerung ist die Zeit vor bzw. nach der nautischen Dämmerung und der bürgerlichen Dämmerung (auch blaue Stunde genannt). Die Zeit zwischen Ende und Beginn der astr. Dämmerung ist im Winter länger als im Sommer.
Von der Theorie, dass wir reflektierte Lichtstrahlen aus Island abbekommen habe ich noch nie etwas gehört :-)
Das mit der Dunkelheit ist gar nicht so ein Quatsch. Es hängt damit zusammen das die Jahreszeiten nicht durch die Entfernung der Erde zur Sonne entstehen, sondern durch die Neigung der Erdachse zur Ekliptik - und sie sind um so ausgeprägter, je weiter man vom Äquator entfernt ist. Weniger Licht bedeutet logischer Weise auch "mehr" Dunkelheit. Obwohl der Begriff als solcher es gar nicht richtig widergibt sondern nur die "Abwesenheit von Licht", was wir eben als Dunkel beschreiben.
Dann definiere mir mal Dunkelheit und wie misst du Dunkelheit?
Weiß nicht. Da die Nächte auch bei uns Ende Juni sehr kurz sind, kann man vielleicht - wenn es im Westen noch nachglüht - schon im Osten den ersten Hauch Licht erahnen?
Sehr schön zu sehen am 21.06. zur Sonnenwende beim Blick in Richtung Nord ;-)
Nördlich von 48°30' (Strasbourg - Passau) sinkt die Sonne zu Sommeranfang nachts nicht mehr 18° unter den Horizont. Es wird nur die astronomische Dämmerung erreicht. Nördlich von 54°30' (Husum - Eckernförde) sinkt sie keine 12° mehr unter den Horizont. Es wird nur die nautische Dämmerung erreicht. Und nördlich von 60°30' (Bergen / Norwegen - Helsinki) sind es keine 6° mehr (Bürgerliche Dämmerung).
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4mmerung#Dauer
Erst wenn die astronomische Dämmerung vorbei ist, ist es völlig dunkel. Demnach hast du teilweise Recht.
Im Winter fangen die Nächte früher an und sind deutlich länger als im Sommer. Aufgrund deiner Schlafzeiten erlebst du im Winter somit deutlich häufiger, dass die astronomische Dämmerung (danach völlige Dunkelheit) bereits vorbei ist als im Sommer.
Um die Sommersonnenwende herum wird sogar im Großteil Deutschlands die astronomische Dämmerung nie beendet
Und der letzte Satz beantwortet eigentlich die Kernfrage - Um die Sommersonnwende herum sind die Sommernächte nördlich 48° 33’ 40” tatsächlich heller als jede Winternacht.
Naja, wenn wir der Sonne zugeneigt sind (am Tag), dann stimmt das auch mit der Erdachsenneigung. Aber bei Nacht ist es einfach dunkel. Komplett dunkel. Kein Licht. Und da kann man auch nicht noch weniger Licht haben....