Wieso lassen sich viele so schnell die Sommer-Stimmung verderben?
Bestimmt ist Euch auch schon aufgefallen, dass an keine andere Jahreszeit immer so hohe Ansprüche gestellt werden wie an den Sommer. "Das wird/war der Sommer meines Lebens!", "Ich hoffe wir kriegen einen richtigen Sommer!", "Was hast Du für diesen Sommer geplant?" hört man die Leute oft sagen.
Über den Winter hört man das selten jemand sagen, und über Frühling und Herbst so gut wie nie.
Wenn die Zeit im Jahr gekommen ist, der die Leute so lange entgegen gefiebert haben, sind sie auch nicht zufrieden. Wenn es mal keine 30°C sind, sieht man den überwiegenden Teil der Menschen mit langer Kleidung und leidendem Gesichtsausdruck auf der Straße, und ein jeder klagt es sei zu kalt, wir hätten keinen richtigen Sommer und würde definitiv dieses Jahr ausfallen usw. (dabei finde ich persönlich 20-25°C völlig ausreichend). Aber wenn es dann richtig heiß ist, ist es den Leuten auch nicht recht - da wundere ich mich jedesmal über die sonst so großen Sonnenanbeter.
Wie erklärt Ihr Euch, dass es nur der Sommer ist, an den so hohe Ansprüche gestellt werden (die er in 90% der Fälle gar nicht erfüllen kann)? Und nicht z.B. der Herbst oder der Frühling? Andere Jahreszeiten sind doch schließlich auch schön. Und gerade mit dieser Denkweise macht man sich doch erst recht die Freude am Sommer kaputt. Hat jemand eine Theorie? 😊
5 Antworten
Ich schätze weil es in vielen alten Filmen immer so wunderbar im Sommer war und die Realität anders aussieht.
Mir persönlich reichen 20 Grad und dazu Sonnenschein mit etwas Wind durchaus. Tatsächlich bevorzuge ich dieses Wetter.
Der Sommer in den letzten Jahren war wirklich unfassbar nervig. Wir wohnen im Dachgeschoss und ich war phasenweise kurz davor verrückt zu werden.
Den letzten fand ich gut :)
Schau ich jetzt mal andersrum. Wären Menschen immer zufrieden gewesen, wäre nichts Neues erfunden worden.
Manche übertreiben es aber wirklich mit jammern.
Viele wollen morgen tun, später leben, sich was gönnen. Den Sommer besser finden gehört da mit dazu. Es ist die Komfortzone des bequemen Egos und das Begehren, Ängste und Unzufriedenheit noch dazu, statt Lust, Liebe und Begeisterung für Jetzt, Hier u Heute.
Ich meine, der Grund für die Verehrung des sonnigen Sommers kommt aus einer globalen Lebenseinstellung des Menschen : nämlich ,dass alles Glückliche aus den äußeren Umständen kommen würde. Die Sonne und der Sommer verbinden wir natürlich mit Licht und Glück. Aber sobald wir verstehen, dass sich das Wesentliche im Leben in unserer inneren Wahrnehmung der Dinge befindet, können wir alles positiv wahrnehmen, auch der Regen im Winter . Das Glück im Herzen kennt keine Jahreszeiten.
Ich leide - weil es nicht kalt genug ist und es nicht schneit !
Wär doch auch mal schön, so ein schöner Winter...
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Alle Jahreszeiten sind schön.
Und wer will kann sich auch ständig beklagen und mies dreinschauen.
Viele verlassen sich mittlerweile eher auf Wetter-Apps statt auf die Schilderungen von Leuten, die schon ein paar mehr Sommer erlebt haben.
Und dort bekommen sie dann kontinuierlich eingetrichtert, dass nur Dauersonne, wochenlange Trockenheit und Hitze "gut" seien und jede Wolke, jeder Regentropfen "schlecht" oder "störend" sei.
Warum wird diese Wahrnehmungsveränderung herbeigeführt?
Nun, einige der namhaften Wetterseiten hängen mit Reiseanbietern zusammen - und wenn das normale mitteleuropäische Wetter die völlig überzogenen Erwartungen der auf diese Weise herangezogenen Sommerfetischisten mal wieder nicht erfüllt, dann wird eben in den Süden gegurkt. ;)
Sehe ich genauso. Mir ist es besonders letztes Jahr aufgefallen: Die Jahre davor fand ich den Sommer unerträglich heiß, und habe viel Zeit drinnen mit geschlossenen Fensterläden verbracht. Letzter Sommer fand ich super angenehm - und während ich mit kurzer Hose und Flip Flops unterwegs war, ist jeder zweite mit Winterjacke mit Fellkapuze und leidendem Gesichtsausdruck herumgelaufen. ;)