Sind Erbschaften moralisch gerechtfertigt?
Man hört ja oft den Satz "Leistung muß sich lohnen".
Wenn aber jemand ein dickes Aktienpaket von DAX-Konzernen erbt und dann auch noch von den Dividenden gut leben kann - dann hat er selber doch nichts geleistet. Für den Besitz der Aktien hat er nichts getan, und Dividenden sind ein leistungsfreier Lohn, ähnlich dem bedingungslosen Grundeinkommen.
In den USA gibt es keinen Pflichtteil, da kann man seine Kinder von dem Erbe ausschließen, auch wenn die nicht Böses getan haben. Ich habe gehört, daß es dort durchaus vorkommt, daß Kinder von Reichen nichts erben. Alleine aus dem Grund, daß die Eltern meinen, die Kinder hätten von ihnen eine tolle Ausbildung (Elite-Unis u.ä.) bekommen, sie, die Eltern, hätten dafür gesorgt, daß die Kids einflussreiche Leute kennen - das hätte zu reichen.
11 Antworten
Sind Erbschaften moralisch gerechtfertigt?
Ja, natürlich sind sie das.
Sieh es mal aus Sicht des Schenkenden oder Erblassers: Es ist sein Geld, voll versteuert, hart erarbeitet. Warum sollte er dieses Geld nicht zu Lebzeiten verschenken oder im Todesfall vererben dürfen?
Diese Selbstbestimmung desjenigen, der es erarbeitet hat, ist doch super wichtig und moralisch einwandfrei.
Im Gegenteil sehe ich das geradezu als Pflicht und als Voraussetzung für gesellschaftliche Entwicklung. Ohne Generationenfolge, also ohne den Ansatz, dass man alles für seine Kinder tut und ihnen eine bessere Zukunft ermöglicht, säßen wir wahrscheinlich immer noch in Höhlen.
Natürlich sollte man für seine Kinder und Enkelkinder bessere Bedingungen schaffen als man sie vorgefunden hat. Es soll weitergehen, vorwärts, aufwärts. Man schafft Werte und diese Werte dürfen doch nicht verloren gehen, sondern sollen den eigenen Kindern zugute kommen.
Genau so funktioniert Familie und Fortschritt.
In den USA gibt es keinen Pflichtteil
Welche Vorschriften es zum Vererben jeweils gibt, ist ja eine ganz andere Diskussion. In den USA wird mehr vererbt als bei uns. Der Pflichtteil in Deutschland stellt sicher, dass alte Menschen sich nicht nur wegen der paar letzten Jahre von einem potentiellen Erben ausnehmen lassen, gerade in einer Lebensperiode, in der die geistigen Kräfte nachlassen. Also die Grundidee davon finde ich nicht schlecht.
Also wenn jedes Kind wieder bei Null anfängt, wie will man da Vermögen aufbauen?
Wenn man dagegen ein Grundstück erbt, kann man bauen. Wenn man ein Haus erbt, kann man das Haus vergrößern und so weiter.
Würdest du denn in der Steinzeit gesagt haben, die gefundene und herausgemeißelte Höhle muss von dem Kind aufgegeben werden, weil es unfair ist, nicht selbst eine gute Höhle zu finden und herauszustemmen? Also das ergibt doch gar keinen Sinn. Es geht nur weiter, wenn jeder Generation auf was aufbauen kann und dann mehr draus macht.
Immer wieder von Null anfangen, nur weil das "irgendwie gerechter" scheint, ist falsch. Gerecht ist doch nicht, wenn alle nichts haben.
Der letzte Satz stimmt.
Aber warum muß man Vermögen aufbauen können? Dazu sagst du nichts. Und was gilt für dich als "Vermögen"? Ich kenne genug Leute, die haben ein Grundstück gekauft und darauf ein Haus gebaut, ohne groß geerbt zu haben.
Ich kenne genug Leute, die haben ein Grundstück gekauft und darauf ein Haus gebaut, ohne groß geerbt zu haben.
Und was willst du damit nun sagen?
Wenn man dagegen ein Grundstück erbt, kann man bauen. Wenn man ein Haus erbt, kann man das Haus vergrößern und so weiter.
Darauf bezog ich mich. Mein Beispiel zeigt, daß eine Erbschaft nicht zwingend erforderlich ist.
Mein Beispiel zeigt, daß eine Erbschaft nicht zwingend erforderlich ist.
Natürlich nicht. Das hat auch niemand behauptet und es tut auch nichts zur Sache.
Doch! Lies noch mal den Kommentar, den ich kommentierte.
Aber warum muß man Vermögen aufbauen können?
Steinzeitlich betrachtet, weil es unfassbar dien Überlebenschancen senkt, wenn jeder sich eine neue Höhler sucht, ein neues Haus baut oder oder oder.
Wenn man an einem Punkt deutlich über Null anfängt, dann ist das besser, als wieder bei Null anzufangen, oder? Dem hast du zugestimmt!
Warum sollte diese Kette nicht mit jeder Generation weiter fortschreiten? Steinzeitlich vererbt gute Jagdwaffen, gute Felle, gute Höhlen und so weiter. Warum sollte man die wegwerfen oder Fremden geben?
kenne genug Leute, die haben ein Grundstück gekauft und darauf ein Haus gebaut, ohne groß geerbt zu haben.
Darum geht es doch gar nicht -- natürlich kann man bei entsprechender Leistungsfähigkeit es auch alleine schaffen. Warum aber sollte man nicht bessere Ausgangsbedingungen haben und mehr erreichen können?
Das war doch genau der Punkt: Nicht immer bei Null anfangen, sondern seinen Kindern eine bessere Ausgangssituation ermöglichen. Genau darum geht es im Leben!
Nur weil man irgendwas auch alleine schaffen kann, bedeutet das doch nicht, dass man nicht Starthilfe bekommen kann und das dann besser ist?
Bedenke auch, dass z.B. Wissen weitergegeben wird und das manchmal noch wirkungsvoller ist. Willst du das auch verbieten und sagen: Manche kommen auch selbst darauf, Feuer zu zähmen, das Rad zu erfinden oder wie der Körper funktioniert? Auch das ist doch Unsinn. Nur weil man drauf kommen kann, ergibt es doch noch lange keinen Sinn, immer wieder bei Null anzufangen.
Steinzeitlich betrachtet, weil es unfassbar dien Überlebenschancen senkt, wenn jeder sich eine neue Höhler sucht, ein neues Haus baut oder oder oder.
Nein. Da du die Steinzeit anführst: Damals lebten die Menschen egalitär. Also nicht in Privathöhlen. Meist in gar keinen, aber das ist ein anderes Thema.
Warum sollte diese Kette nicht mit jeder Generation weiter fortschreiten? Steinzeitlich vererbt gute Jagdwaffen, gute Felle, gute Höhlen und so weiter. Warum sollte man die wegwerfen oder Fremden geben?
Das ist kein Wissen, sondern reine Fantasie.
Das war doch genau der Punkt: Nicht immer bei Null anfangen, sondern seinen Kindern eine bessere Ausgangssituation ermöglichen. Genau darum geht es im Leben!
Aber die von dir so hochgelobte bessere Ausgangssituation ist extrem ungleich verteilt.
Nur weil man irgendwas auch alleine schaffen kann, bedeutet das doch nicht, dass man nicht Starthilfe bekommen kann und das dann besser ist?
Der Nutzer hatte es aber so dargestellt, als wenn man ein Erbe dafür brauche. Genau das sehe ich anders.
Bedenke auch, dass z.B. Wissen weitergegeben wird und das manchmal noch wirkungsvoller ist. Willst du das auch verbieten und sagen:
Jetzt ist es nur noch unverschämt. Wo habe ich das gesagt?
Du willst also die Sklaverei wieder einführen? Hast du auch nicht geschrieben, aber mir unterstellst du ja den größten Schwachsinn.
Aber die von dir so hochgelobte bessere Ausgangssituation ist extrem ungleich verteilt.
Ist das ein Problem?
Es ist eben so, dass manche Familien mehr Erfolg haben, weil sie besser sind. Man kann nicht alle gleich gut machen, allenfalls gleich schlecht. Kommunismus hat sich noch nie irgendwo bewährt.
Ja, das sehe ich durchaus als Problem.
Daß0 irgendwelche Familien besser sein sollen als andere, erschließt sich mit nicht.
Kommunismus wurde bisher übrigens nur einmal praktiziert. Das nennt man heute Christlichen Urkommunismus mit Konsumkommunismus. Wer neu in die Gemeinde eintrat, gab all seinen Besitz für die Gruppe ab.
Warum hast du mir eine Freundschaftsanfrage geschickt? Beachte meinen Nick!
Was ist eine Erbschaft?
Etwas, was ich besitze und an meine Nachkommen weitergebe.
Ich vererbe mein Haus, oder mein Geld oder meine Aktien oder mein Unternehmen oder meinen Arbeitsplatz oder meine Intelligenz oder meine Schönheit oder mein Wissen oder meine Ideen, oder meine Werte, oder meine Persönlichkeitseigenschaften (Geduld, Disziplin, Neugier, Beharrlichkeit, Dankbarkeit, Selbstvertrauen) oder mein Netzwerk oder meine Beziehungen oder meinen Ruf. Auch die Erziehung und die Fähigkeiten, die ich meinen Kinder auf den Weg mitgebe, ist etwas, dass sie von mir geerbt haben.
All dies erleichtert ihnen (meinen Erben) ihr Leben, ohne dass sie dafür etwas "geleistet" haben. Was aber nicht heißt, dass sie dadurch etwas anderes leisten.
Moralisch völlig in Ordnung, finde ich. Fast schon unmoralisch, wenn man seinen Kindern NICHTS vererbt.
All dies erleichtert ihnen (meinen Erben) ihr Leben, ohne dass sie dafür etwas "geleistet" haben.
Dafür kenne ich den Begriff "Schmarotzer".
Fast schon unmoralisch, wenn man seinen Kindern NICHTS vererbt.
Toll! Dann sind also ein Großteil der Menschen nur deshalb unmoralisch, weil sie in Jobs arbeiteten, in denen man nicht viel verdient. Weil es dann kaum etwas zu vererben gibt.
Meinst du das wirklich ernst?
Offensichtlich ging es bei der Aussage um Personen, die etwas zu vererben haben.
Falsch. Die Äußerung war ganz allgemein.
Dieses eine-Antwort-so-umformulieren, daß sie mir paßt, kotzt mich an. Und dann noch als Krönung das arrogante "offensichtlich".
Dieses eine-Antwort-so-umformulieren, daß sie mir paßt, kotzt mich an.
Äh, ja. Das gebe ich gern an dich zurück.
Der normale Menschenverstand sagt einem, dass die Aussage "Wenn man seinen Kindern nichts vererbt ist das unmoralisch" auf Personen bezogen ist, die etwas zu vererben haben. Weil andere Personen...eben nichts zu vererben haben. Einfache Logik. Du verdrehst die Aussage wie sie dir gerade passt, wenn du das als "jeder arme Mensch ist unmoralisch" interpretierst.
"Gesunder Menschenverstand". Das ist das Standard-Argument von Leuten, die nicht mehr weiter wissen.
Fast schon unmoralisch, wenn man seinen Kindern NICHTS vererbt.
Die Formulierung ist absolut eindeutig, da brauche ich nichts zu verdrehen.
Lies einfach mal mein Profil.
Dann sind also ein Großteil der Menschen nur deshalb unmoralisch, weil sie in Jobs arbeiteten, in denen man nicht viel verdient. Weil es dann kaum etwas zu vererben gibt.
Ich denke, der Großteil der Menschen, die nichts Materielles besitzen, KANN seinen Kindern trotzdem etwas oder viel vererben, WENN SIE ES WOLLEN. Die meisten der von mir aufgezählten Dinge haben mit Geld und materiellen Dingen NICHTS zu tun. Um meinen Kindern beispielsweise Selbstvertrauen, Selbstverantwortung, Selbstständigkeit und einige Eigenschaften zu vererben, mit denen sie sich ihren "Reichtum" selbst erschaffen können, brauche ich "nicht viel verdienen".
Seinen Kindern 10.000.000 Euro zu vererben ODER ihnen ein Unternehmen zu vererben, mit dem sie 10.000.000 Euro Gewinn erwirtschaften können ODER ihnen das Wissen oder die Ideen oder die Persönlichkeitseigenschaften zu vererben, wie sie ein Unternehmen aufbauen, mit dem sie sich 10.000.000 Euro erwirtschaften.
Alles drei ist das gleiche. Auch wenn du es nicht verstehen möchtest ;-)
Und um meinen Kindern die dritte Variante zu vererben, muss ich nichts Materielles besitzen und kann mein Leben lang in Jobs arbeiteten, in denen ich nicht viel verdient habe.
Alles drei ist das gleiche. Auch wenn du es nicht verstehen möchtest ;-)
Wie kommst du zu dieser Fantasie?
Mag sein, daß ich mich irre. Wenn dem so sein sollte, das kläre mich bitte auf.
In allen Beiträgen hier ging es um Erbrecht. Das Erbrecht beschäftigt sich ausschließlich mit materiellen Dingen.
Durch die Genetik und die Erziehung gibt es natürlich auch immaterielles Erbe. Wo bitte, habe ich das verneint? Aber dieses Erbe ist nicht das Thema meiner Frage.
Du wolltest nicht über RECHT (Erbrecht) reden, sondern über Moral und Unmoral und über "erben". Das waren deine Themen und in den Kommentaren kam Schmarotzertum hinzu.
Und, wenn das Gebiet von dir so weit gefasst wird, dann geht es um "erben, an die nächste Generation weitergeben, um Geschenke und um Freiwilligkeit". Und in diese Thematik passen meine Kommentare sehr wohl.
Und noch ein Wort zu deiner Sicht von Schmarotzern:
Ein Schmarotzer ist jemand, der bewusst und kontinuierlich die Großzügigkeit anderer ausnutzt, ohne jemals die Absicht zu haben, etwas zurückzugeben oder sich dankbar zu zeigen. Dies trifft auf einen Erben nicht automatisch zu.
Ist man satt, immer wieder zu hören, dass Menschen, die etwas geschenkt bekommen oder erben, Schmarotzer sind? Es ist Zeit, diesen Unsinn ein für alle Mal zu klären: Diese Vorstellung ist absurd und schädlich für die Gesellschaft.
Wenn man etwas von seinen Eltern erbt, ist das ein Akt der Liebe und Fürsorge, kein Freifahrtschein, um als Parasit abgestempelt zu werden. Die Eltern haben hart gearbeitet, vielleicht ein Leben lang, um einem etwas zu hinterlassen, das den eigenen Weg ein wenig einfacher macht. Dies als Schmarotzertum zu bezeichnen, ist nicht nur beleidigend, sondern zeigt auch, dass der Kritiker kein Verständnis für familiäre oder menschliche Beziehungen hat.
Wenn man Geschenke erhält, ohne darum gebeten zu haben, ist das ein normaler Teil zwischenmenschlicher Beziehungen. Freunde und Familie schenken aus Freude am Geben und als Ausdruck ihrer Zuneigung. Würde man wirklich sagen, dass jemand, der Geburtstagsgeschenke annimmt, ein Schmarotzer ist? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, man möchte als der Grinch bekannt sein, der jede Form von Großzügigkeit verabscheut.
Das wahre Problem hier ist die toxische Mentalität, die jeden Versuch, für andere zu sorgen oder von anderen Unterstützung zu akzeptieren, als Schwäche oder Ausnutzung sieht. Es ist an der Zeit, dass wir diese schädliche Einstellung beenden und erkennen, dass es nichts Ehrenhaftes daran gibt, Großzügigkeit mit Schmarotzertum gleichzusetzen.
Du wolltest nicht über RECHT (Erbrecht) reden, sondern über Moral und Unmoral und über "erben". Das waren deine Themen und in den Kommentaren kam Schmarotzertum hinzu.
Doch natürlich. Ich werde das ja wohl besser wissen.
Man kann über Recht sprechen, man kann über Moral sprechen, aber auch darüber, ob beide immer gleichzeitig real werden können.
Und in diese Thematik passen meine Kommentare sehr wohl.
Wo du das materielle Erbe benanntest, habe ich das nie bestritten.
Dies trifft auf einen Erben nicht automatisch zu.
Zeige mir, wo ich diesen Automatismus behauptet haben soll.
In den nächsten Absätzen gehst du davon aus, daß ich das behauptet habe, sie betreffen mich also nicht.
Wenn man Geschenke erhält, ohne darum gebeten zu haben, ist das ein normaler Teil zwischenmenschlicher Beziehungen.
Etwas komplizierter ist das schon. Ich bin seit 2000 wegen chronischer Depressionen in Behandlung. Rücksicht auf diese Krankheit kann man durchaus als Geschenke bezeichnen. Ich habe allerdings oft erlebt, daß man Rücksicht nahm, ohne daß ich darum gebeten hätte. Ich bekam diese Rücksicht gar nicht mit, da ich das Verhalten für absolut normal hielt. Und dann wurde mir fehlende Dankbarkeit vorgeworfen. So sind einige Beziehungen, die mir wichtig waren, geplatzt.
"Geschenke, ohne darum gebeten zu haben" - das kann auch fürchterliche Konsequenzen haben.
Ja, es ist unfair, dass der eine Millionen erbt und der andere nicht.
Ja, es ist unfair, dass der eine Disziplin von den Eltern geerbt hat und der andere nicht.
Ja, es ist unfair, dass der eine eine tolle Frau bekommt und der andere nicht.
Ja, es ist unfair, dass der eine krank ist und der andere nicht.
Ja, es scheint unfair, dass der eine viel arbeiten muss und der andere gar nicht arbeitet.
Ja, ALLES ist (oder scheint) unfair, aber nicht unmoralisch und nicht verboten und muss nicht "gleich gemacht werden", damit es "fair" ist.
Das nennt man einen Mangel an Kommunikation. Der Weg in die Hölle ist bekanntlich mit guten Absichten gepflastert. Aber das kann man nicht mit Erbschaften vergleichen, wo lange vorher schon ziemlich gut feststeht, was beide Parteien - Erbe und Erblasser - zu erwarten haben, vorausgesetzt sie kommunizieren miteinander und sind sich nicht spinnefeind. Wenn sie sich Feind sind, verpraßt der Erblasser noch alles und der Erbe schaut in die Röhre. Wer sich von vornherein auf ein Schmarotzerleben freut, kann immer auf die Nase fallen.
Das habe ich nirgends behauptet.
Moral bezeichnet die normativen Orientierungen (Ideale, Werte, Regeln, Urteile), die das Handeln von Menschen bestimmen bzw. bestimmen sollten, wobei Menschen auf den Verstoß gegen diese Regeln mit Schuldgefühlen reagieren.
Gabler, Wirtschaftslexikon
Danach gehört Moral natürlich zu den "normativen Orientierungen".
Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst.
Kann-Bestimmungen sind genauso wenig bindend wie freiwillige Selbstverpflichtungen.
Man muss nichts vererben. Wenn man niemanden etwas vererben will Spendet man vor dem Tod das ganze Geld.
Man muss nichts vererben
Na sicher das ist Pflicht beim Pflichteil Ehegatte Kinder etc
Wird der Pflichtteil durch eine zu grosse Spende verletzt, hat man die die Möglichkeit, eine Herabsetzungsklage einzureichen, um so viel zu verlangen, dass der Pflichtteil wiederhergestellt ist.
Man kann es auch für sich selber noch verwenden, wer sagt daß man alles verschenken muß. Warum nicht auf die alten Tage noch mal ordentlich einen drauf machen, sich alles leisten was man will, und wenn dann nichts mehr übrig ist, legt man sich auf Staatskosten ins Pflegeheim. Geht auch.
Es ging nicht darum, wie man das als einzelner umgehen kann. Das ändert auch nicht am grundsätzlichen.
Grundsätzlich ist es jedem selber überlassen, was man mit seinem Eigentum macht. Wenn vererben verboten wird, wird halt vorher alles verschenkt was geht. Oder die Leute hauen selber noch alles auf den Kopf. Warum sollen Rentner die nicht mehr allzulang zu leben haben, dann noch eigene Wohnungen oder was anderes haben? Sie können ja verkaufen und das Geld verprassen und sich auf ihre letzten Tage vom Staat finanzieren lassen.
Bei reichen Personen steckt viel Vermögen in Anlagevermögen, z. B. in Firmen. Wenn erben nicht mehr geht, wird konsequent jede Firma zerschlagen und alles was vorhanden ist verkauft und das Geld dafür verpraßt, egal wie viele Arbeitsplätze dadurch dann verloren gehen, zahlt ja alles der Staat, die ganzen Arbeitslosen. Auf diese Weise fährt man eine Wirtschaft ganz schnell gegen die Wand, wenn es bei Firmen keine Fortführung, keine Betriebskontinuität mehr geben wird. Das jetzige Erbschaftssteuerrecht sorgt dafür, daß die Erben möglichst die Betriebe weiterführen, indem für jedes Jahr der Weiterführung ein Erlaß von 10 % der Steuer gewährt wird. Davon hängen verdammt viele Arbeitsplätze im Land ab! Und deshalb macht der Staat das, der keine Millionen neue Arbeitslose finanzieren will.
Zum einen: Was die Erblasser mit ihrem Geld tun oder auch nicht, interessiert mich nicht. Damit kommen immer nur andere, obwohl das nichts mit meiner Frage zu tun hat.
Bei reichen Personen steckt viel Vermögen in Anlagevermögen, z. B. in Firmen. Wenn erben nicht mehr geht, wird konsequent jede Firma zerschlagen und alles was vorhanden ist verkauft
Das Problem sehe ich durchaus auch. Nicht umsonst habe ich hier mehrfach schon geschrieben, daß ich für dieses Problem keine Lösung habe.
Das durch unser Erbrecht mögliche Schmarotzertum kotzt mich an.
Und ich lasse mir auch nicht einreden, daß ich eine Erbschaftsteuer von 100% gefordert hätte. Trotzdem tun hier viele so, als ob.
Wenn Du eine Grundsatzdiskussion anstößt, ob Erben generell "moralisch" wäre, dann muß man davon ausgehen daß Du Erbschaften generell abschaffen möchtest.
Weil ja dann jeder der irgendeine Kleinigkeit erbt, automatisch unter "Schmarotzer" fällt, oder wie hast Du das noch mal gemeint? Die allermeisten Erben können vom Erbe allein nicht leben, und auf die Handvoll die es können (aber meistens nicht tun - hohe Erbschaften erfordern hohen Verwaltungsaufwand und viel Verantwortung, das sehen die Neider nur nicht oder wollen es nicht sehen) braucht man dann auch keinen Neid schieben.
Wenn Du eine Grundsatzdiskussion anstößt, ob Erben generell "moralisch" wäre, dann muß man davon ausgehen daß Du Erbschaften generell abschaffen möchtest.
Falsch. Mein Nick weist da ja auch in eine andere Richtung. Ich habe schon mehrfach geschrieben, daß das Thema aus meiner Sicht ein moralisches Dilemma darstellt, für das ich keine Lösung kenne.
Ist es da nicht normal, daß man mit Leuten darüber sprechen will, wie die das sehen? Das nennt man Meinungsbildung. Das kennst du bestimmt auch.
Bei dem Thema Neid übersiehst du, daß du dich nur selber meinen kannst.
Angenommen, du kämst als Erblasser damit durch: Erbschaften (also Knete, ohne eine Leistung erbracht zu haben) gäbe es weiterhin.
Toll! Der Erste, der das auch unfair findet!
Und: Nein, ich habe für das Problem keine Lösung.
Es ist absolut unfair. Ich war Jahrelang an Privatschulen und viele Dort haben allein durch ihre Eltern schon für immer ausgesorgt.
Mithilfe eines Testaments kann man alle vom Erbe ausschliessen. Das heisst du kannst in deinem Testament reinschreiben was du willst und das zählt dann auch wenn es auch von einem Notar beglaubigt wurde. Du kannst dein ganzes Vermögen nach deinem Tod spenden, dann bekommt niemand von deinen Verwandten etwas.
Du kannst da aber auch deiner Fantasie freien lauf lassen und reinschreiben, dass dein Sohn oder deine Tochter nur dann erbt wenn er oder sie einen guten Job hat, viel Geld verdient oder mindestens 10 Jahre lang vernünftig gelebt hat usw..
Mit moral hat eine Erbschaft eigentlich nix zu tun. Das Leben ist halt so.
Nein, um einen Erben von seinem Pflichtteil auszuschließen, braucht es einen oder mehrere triftige Gründe. Ein einfaches "Ich kann ihn nicht leiden" reicht da nicht.
Falsch. Es gibt Pflichtteile. Die kannst du in D durch kein Testament ausschließen.
finde ich gerechtfertigt, allerdings sollten vom Gewinn von Aktien auch Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden nicht von Erbschaften aber vom Gewinn der Erbschaften
Kannst du das irgendwie begründen?
Zu der Gesamtantwort: Einkommen, ohne selber auch nur die geringste Leistung erbracht zu haben, findest du also in Ordnung? Wie mein Nick andeutet, bin ich sehr neugierig,