Sind Adam und Eva eine Interpretationssache?

11 Antworten

Adam und Eva können nur wörtlich verstanden werden, denn die Bibel selbst nimmt sie wörtlich:

2.Mo. 31, 15 Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebten Tag ist der Sabbat völliger Ruhe, heilig dem HERRN. Jeder, der am Sabbattag eine Arbeit verrichtet, der soll unbedingt sterben!

17 Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israels; denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht; aber am siebten Tag ruhte er und erquickte sich.

Die Schöpfungswoche dient als Grundlage unserer 7-Tage-Woche, womit jene eindeutig als wörtliche Woche definiert wird.

1Chr 1,1 Adam, Seth, Enosch,

Lk 3,38 des Enosch, des Seth, des Adam, Gottes.

Adam steht als historische Person in Stammbäumen.

Hi 31,33 Habe ich, wie Adam, meine Übertretung zugedeckt, sodass ich meine Schuld in meiner Brust verbarg,

Hiob vergleicht sich mit dem historischen Adam.

Hos 6,7 Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten; dort sind sie mir untreu geworden.

Gott selber vergleicht Israel mit dem historischen Adam.

Apg 17,26 Und er hat aus einem Blut jedes Volk der Menschheit gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen sollen, und hat im Voraus verordnete Zeiten und die Grenzen ihres Wohnens bestimmt,

Die Menschheit stammt buchstäblich von einer Familie ab.

Röm. 5,14 Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte.

1Kor 15,45 So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele«; der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist.

1Tim 2,13 Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva.

Auch in diesen Versen werden Adam und Eva als historische Personen verwendet.

Jud 1,14 Von diesen hat aber auch Henoch, der Siebte nach Adam, geweissagt, indem er sprach: »Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden,

Mt 19,4 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang als Mann und Frau erschuf

Jesus selber nimmt den Schöpfungsbericht wörtlich!

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Was also die Auslegung der Bibel angeht, ist es eindeutig.

Nun ist es ja aber so, dass die ältesten gefundenen Skelette der Art Homo sapiens rund 300.000 Jahre alt sind.

Zunächst können ab homo erectus alle Skelettformen (Neandertaler,...) als vollwertige Menschen klassifiziert werden. Aus Schöpfungssicht stammen auch diese von Adam und Eva ab und ihre Variationen im Skelletbau stellen Anpassungen an verschiedene Umwelten dar. Beim Neandertaler z.B an die Kälte. Das sehen wir ja auch heute: Ein Deutscher ist etwas anders gebaut als ein australischer Ureinwohner. Deshalb ist der eine aber nicht weiter entwickelt als der andere.

Dann ergibt sich eine Menschheitsgeschichte von insgesamt 2 Mio. Jahren schlicht nicht aus den Daten:

Für die Altsteinzeit (2 Mio Jahre - 10.000 Jahre vor unserer Zeit) wurde ein Bevölkerungswachstum von nur 0,0004% errechnet. - also nahezu 0. Zum Ende der Altsteinzeit und in der Jungsteinzeit kam es im Nahen Osten und in der übrigen Welt aber zu einer deutlichen Beschleunigung des Bevölkerungswachstums. Da stellt sich natürlich die Frage, warum die Bevölkerung während einer so langen Zeitspanne qusie nicht gewachsen ist.

Die Anthropologin Pennington sagt dazu: „In Anbetracht unserer Reproduktionsmöglichkeit und Überlebensfähigkeit unter schlechten Bedingungen ist es rätselhaft, dass wir (Menschen) so wenige (an Zahl) während einer so langen Zeit unserer Geschichte waren.“

Ein Lösungsvorschlag von Naturalisten ist, dass die Menschen damals wenig Nahrung zur Verfügung hatten.

Da die Menschen in der Altsteinzeit als Jäger und Sammler(Freibeuter) lebten, sind Vergleiche zu heutigen Freibeutern hilfreich. Die Körpergröße eignet sich dazu gut. Der westliche Mensch ist hat eine sehr große durchschnittliche Körpergröße, der Grund dafür ist die gute Nahrungsversorgung.

Die phillipinischen Agta(Freibeuter) haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,48m. Die Ache in Paraguay sind nachrungstechnisch besser versorgt und sind tatsächlich im Schnitt 8cm größer - 1,56m. Wir sehen also, dass die Körpergröße ein Indikator für das Nahrungsangebot ist.

Die Menschen der Altsteinzeit gehörten zu den größten Menschen überhaupt. Somit kann man sicher davon ausgehen, dass sie Nahrungstechnisch eine gute Lebensgrundlage hatten. Nahrungsknappheit ist also keine plausible Lösung.

Ein weiterer Lösungsvorschlag sind regelmäßige Bevölkerungszusammenbrüche. Demnach gab es (hypothetisch) regelmäßig intensive und weltweite Populationszusammenbrüche.

Aber auch wenn man von einer geringen Gesamtgeburtenrate von 6 und einer Überlebensrate bis ins Erwachsenenalter von 50% ausgeht, wären ca. alle 50 Jahre Bevölkerungszusammenbrüche um bis zu 60% nötig gewesen, damit insgesamt ein Nullwachstum auftritt.

So ein Massensterben hätte sich in einer 2 Millionen Jahre dauernden Menschheitsgeschichte etwa 40.000 mal wiederholen müssen. Das wurde aber nie beobachtet und ist in einer wenig besiedelten Welt ohne Kriege, Epidemien und weltweitem Nahrungsmangel auch nicht wahrscheinlich.

Kriege, Epidemien und weltweiter Nahrungsmangel wären plausible Erklärungen, wenn die damaligen Menschen auf engem Raum zusammengelebt hätten. Das geht jedoch weder aus den Bevölkerungszahlen, noch aus der Verteilung archäologischer Funde hervor. Zudem müssten 40.000 Massensterben auch archäologisch bemerkbar sein, was aber nicht zutrifft.

Also auch dieser Lösungsansatz läuft ins Leere.

Ein weiterer Vorschlag ist kulturbedingte Selbstdezimierung. Dazu zitiere ich einen Artikel von hier:

"Ein anderer Erklärungsversuch besteht in der Hypothese, die Menschen in der Altsteinzeit hätten ihren Zuwachs aufgrund kultureller Gegebenheiten beispielsweise durch Kindstötungen selbst reguliert. Dafür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte, weder in Form archäologischer Funde noch in Form von Kenntnissen der altsteinzeitlichen Kultur, die ein derartiges Verhalten nachweisen oder begründen könnten. Die bewusste Kontrolle des Wachstums mit der Zielsetzung eines äußerst geringen Wertes ist zudem extrem kompliziert. Denn die Gefahr, bei einem solchen Versuch auszusterben ist bei geringer Individuenzahl und in der Isolation hoch. So kann ein unerwarteter Überschuss eines Geschlechts innerhalb einer Population schnell zu deren Ende führen. Die einzige Möglichkeit, in dieser Situation einer Geschlechterschwankung zu entgehen, besteht im regelmäßigen und kontinuierlichen Personenaustausch verschiedener Gruppen. Regelmäßige Begegnungen und Vermischungen gerade zu Beginn der Altsteinzeit sind aber nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Anhand der Verbreitung von Artefakten kann nachvollzogen werden, dass die Menschen nur kurze Strecken zurücklegten und sich verhältnismäßig selten trafen (vgl. Abb. 358).

Kuhn & Stiner (2001) schreiben dazu: „Die Mittelpaläolithiker lebten in kleinen Gruppen weit verteilt und waren nicht Teil von größeren Netzwerken wie die heute lebenden Freibeuter. Mittelpaläolithiker hatten wenig Kontakt mit den Nachbarn und wenn, dann war dieser Kontakt loser als bei den rezenten Menschen.“

Es spricht also nichts dafür, dass es Selbstdezimierungen der Menschheit gab. Sie wäre auch nicht so präzise auf niedrigem Bevölkerungsniveau durchführbar gewesen."

Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten sind der letzte mir bekannte Lösungsansatz. Dazu zitiere ich wieder aus dem erwähnten Artikel:

"Bei den verhältnismäßig hohen Überlebensraten der altsteinzeitlichen Wildbeuter vermindert sich die Bevölkerung erst, wenn die Geburtenrate deutlich unter 4 sinkt. Die bereits zitierte Anthropologin Pennington schlägt deshalb vor, den Grund für minimale Geburtsraten in einer damaligen Vielzahl von Geschlechtskrankheiten und fruchtbarkeitsmindernden Infektionskrankheiten zu suchen:

„Viele Autoren glauben, dass Erkrankungen, die die Fruchtbarkeit stark erniedrigen, ein zu junges Phänomen sind, um die Reproduktion in unserer Geschichte stark beeinflusst haben zu können. Aber auch wenn man die niedrigsten Jäger-Sammler-Überlebensraten annimmt, kann man angesichts der niedrigen Wachstumsraten (in der Altsteinzeit) nicht ohne solche Erkrankungen auskommen.“

Pennington selbst formuliert demgegenüber in diesem Zitat bereits den Einwand, dass solche Krankheiten bekanntermaßen ein sehr junges Phänomen sind. Außerdem können sie nur in bestimmten Gesellschaften mit besonderen sexuellen Praktiken Fuß fassen.

Die Epidemien wären eigenartigerweise genau zum Ende der Altsteinzeit rapide verschwunden, obwohl die Bedingungen für eine große Verbreitung erst in dieser Zeit mit der Einführung von Landwirtschaft, dem Bau von Städten und dem damit verbundenem engerem Zusammenleben und der Prostitution in ausreichendem Maße gegeben waren. Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten kommen also als Grund für das geringe Bevölkerungswachstum ebenfalls nicht in Frage."

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Die Erklärungsversuche aus naturalistischer Sicht sind nicht wirklich plausibel. Doch wie sieht die Lösung aus Schöpfungsperspektive aus?

Das Problem mit dem Nullwachstum löst sich auf, wenn man die Menschheitsgeschichte auf maximal 10.000 Jahre kürzt. So könnte ein unrealistisch geringes Bevölkerungswachstum gegen ein natürliches und exponentielles Wachstum ersetzt werden.

Dazu passen archäologische Funde: Denn für 2 Mio. Jahre Menscheitsgeschichte wurden viel zu wenige Steinwerkzeuge und Besiedlungsspuren gefunden. Sie passen aber zu einer kürzeren Menscheitsgeschichte. Ausführlich wird das in diesem Artikel behandelt.

Zur Datierung hier mehr.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Adam und Eva sind Figuren des Schöpfungsmythos. Gleichzeitig stehen sie symbolisch für den Ungehorsam des Menschen gegenüber Gott.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Das Alter der Erde gibt die Bibel selbst gar nicht an, das haben eher Menschen aus den Stammbäumen heraus berechnet. Was es nicht wahr macht, die Bibel äußert sich nicht dazu. Und selbst abgesehen davon, ist Gott in der Lage, alte Dinge zu erschaffen.

Bei Adam und Eva war es beispielsweise so. Für mich sind sie also nicht nur Interpretationssache, sondern wortwörtlich zu nehmen.

Vielleicht hat dir das ein wenig weitergeholfen. :)

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Adam und Eva waren beide reale Personen, und wir wissen nicht, wann genau sie gelebt habe

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Muslim

jorgwalter57  05.10.2024, 16:42

Adam und Eva waren beide reale Personen...

Woher "wissen" Sie das?

jorgwalter57  05.10.2024, 20:16
@Dumby435

Meinen Sie die Bibel? Die Bibel ist die Behauptung, nicht der Nachweis/Beleg/Beweis.

Dumby435  05.10.2024, 20:17
@jorgwalter57

Ich bin Muslim.

Um das herauszufinden, hätte nur ein Klick auf mein Profil ausgereicht

Dumby435  05.10.2024, 22:10
@jorgwalter57

Selbstverständlich ist der edle Qur'an ein Beweis dafür. Aber ich denke, unsere Definitionenen von Beweis unterscheiden sich voneinander

jorgwalter57  05.10.2024, 22:31
@Dumby435

Nun, einen Zirkelschluss als "Beweis" anzunehmen ist halt religiöse "Logik". Da ist jede weitere Diskussion sinnlos.

Dumby435  05.10.2024, 22:32
@jorgwalter57

Bei dir also kein Zirkelschluss?

Wissenschaft sagt jenes, also stimmt jenes auch?

jorgwalter57  05.10.2024, 22:44
@Dumby435

Wenn "die Wissenschaft" etwas "sagt", dann liefert sie dazu auch immer wissenschaftlich versifizierbare Nachweise/Belege, bei Ihnen läuft es auf 'die Bibel hat Recht weil es in der Bibel steht' hinaus.

jorgwalter57  05.10.2024, 23:12
@Dumby435

Und wo sagt die Wissenschaft, dass Adam und Eva nicht gelebt haben?

Das "sagt die Wissenschaft" nicht. Es gibt halt keine wissenschaftlich versifizierbaren Nachweise/Belege für 'Adam & Eva'.

jorgwalter57  05.10.2024, 23:18
@Dumby435

Ihr Problem liegt darin, dass Sie Ihre Behauptung über Adam & Eva nicht belegen können.