Sicherungskasten Wohnung was ist der FI?

Sicherungskasten - (Haus, wohnen, Haustechnik)

4 Antworten

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Ja, das ist genau so zu verstehen.

Die einzelnen Sicherunegn sichern die verschiedenen Stromkreise, falls irgendwo ein Kurzschluß in einem angeschlossenen Gerät entsteht oder jemand in der Steckdose rumpobelt.

Der FI reagiert, wenn ein Impuls auf dem Nulleiter gegen Erde entsteht. Da wird ein Sogenannter Fehlstrom abgesichert, quasi wenn irgend wo ein Funke springt, was einem hohen Stromfluß entspricht.

Doch, wenn einer deiner Spots kaputt geht, dann ist da meistens drin kurzzeitig ein Kurzschluß. Die werden sehr heiß und dann schmilzt drinnen irgend was zusammen und schließ die Anschlüsse kurz.


Onki73  05.12.2016, 08:39

Beim Kurzschluss reagiert der "normale" Sicherungsautomat. Der FI ist der Fehlerstromschutzschalter und reagiert bei fehlerhaften Stromfluss, der grösser als 0,025A ist. Er misst die Ströme des Leiters (L1, L2, L3) und vergleicht diese untereinander, bzw. mit dem Strom im Neutralleiter. Stimmt hier die Summe nicht, löst er allpolig aus und vermeidet dadurch tödliche Stromschläge. Das hat mit der Überlast durch hohe Ströme recht wenig zu tun, sondern nur mit der Fehlleitung von Strom durch den menschlichen Körper im Fehlerfalle. Manchmal lösen die Dinger aber auch bei Kochplatten aus, wenn die elektrische Isolierung des Heizelementes nicht mehr gut funktioniert und etwas Strom über das Gehäuse fliesst. Wird ein Stromkreis neu angelegt an der Verteilung und der L wird hinter dem FI an einer Sicherung abgenommen, der N wiederum auf einen Klemmblock angeklemmt, der nicht über den FI geschaltet ist (!!!), so kommt der FI bei jedem Einschalten des Stromkreises, weil er immer einen Fehlerstrom erkennt.

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kindgottes92  05.12.2016, 13:46

Wenn man in der Steckdose rumpopelt kommt fast immer der FI, dabei den LS auszulösen ist fast schon ein Kunststück. 

Impuls auf dem 'Nullleiter' (das heißt Neutralleiter) ist auch völliger Blödsinn. Der FI löst aus, wenn der Strom eben nicht über den Neutralleiter abfließt. 

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germi031982  05.12.2016, 21:30
@kindgottes92

Bei einem Kurzschluss L gegen N fliegt immer der Leitungsschutz. Der FI nicht, denn der Strom geht in dem Fall ja den Weg den er gehen soll. Und wenn die Leuchtmittel durchknallen kann es passieren das ein erhöhter Strom von L nach N fließt der dann den elektromagnetischen Kurzschlussauslöser des Leitungsschutzes ansprechen lässt.

Der FI fliegt nur bei L gegen PE. Oder wenn man N und PE hinter dem FI zusammenbringt.

Und natürlich ist die Bezeichnung Null falsch. Der Nullleiter wird heute als PEN bezeichnet, er führt Betriebsströme und im Fehlerfall auch Fehlerströme. Es ist also eine Kombination aus Neutral- und Schutzleiter in einer Ader. Seit 1973 ist ein Nullleiter nur noch dann erlaubt wenn dieser mindestens 10mm² in Kupfer oder 16mm² in Alu hat. Das ist die klassische Nullung mit der früher üblichen Drahtbrücke in Steckdosen. Ausnahme sind Altbauten, da darf das noch weiter bestehen. Aber ein FI kann da nicht verwendet werden, denn es ist keine Unterscheidung nach Betriebs- und Fehlerströmen möglich. Und zudem darf der Null, wie der Schutzleiter auch, nicht geschaltet werden. Die veraltete Bezeichnung für den reinen Neutralleiter ist Mittelleiter da es sich dabei um den Mittel- oder Sternpunkt der Sternschaltung in einem System mit Dreiphasenwechselspannung handelt.

Die Isolation des Null ist in grün/gelb auszuführen und an den sichtbaren Enden sind blaue Markierungen (Schrumpfschlauch oder Isolierband) anzubringen. Der PEN ist, wie der PE, kein aktiver Leiter. Der N hingegen schon...

https://de.wikipedia.org/wiki/PEN-Leiter

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Richtig!

Der "dicke" ganz links ist ein FI - Erkennbar an der Test-Taste und der "I-dreieck-N"-Angabe (=Bemessungsfehlerstrom).

Die schmalen sind die Leitungsschutzschalter (oder eben das, was landläufig "Sicherung" genannt wird) - Erkennbar daran, dass vor der A-Angabe ein einzelner Buchstabe steht (hier ein "L").

Der FI fällt, wenn (wenn ich das auf dem schwammigen Foto richtig sehe), wenn 100mA oder mehr über den Schutzleiter abgeleitet werden. (Fehlerstrom).

Bei einem Kurzschluss oder einer Überlastung fällt der LSS. Den FI juckt dies nicht.

Tritt der Kurzschluss gegen Erde auf, gewinnt der schnellere oder es fallen beide, da in dem Fall beide Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind :-).

Also es war doch sehr warscheinlich entweder ein Kurzschluss oder eine Überlastung. Leuchtmittel gehen häufig mit einem Kurzschluss kaputt. Manchmal springt durch den Knall sogar der Glaskolben des Leuchtmittels in 100.000 fitzelkleine Stücke und du darfst erstmal Scherben fegen :-D.

ABER (und deshalb antworte ich dir überhaupt):

Das ist halt noch ein oller 100mA-FI. Dieser FI sollte unbedingt durch ein Modell mit 30mA ersetzt werden (wird einfach 1:1 ausgetauscht, dauert 5 Minuten), wenn du einen wirklich funktionierenden FI haben möchtest, der dich auch tatsächlich vor tötlichen Stromunfällen bewahrt. 

Der jetztige kann das NICHT! Der ist vermutlich nur eingebaut worden, um die sog. "Abschaltbedingungen" bei Erdschlüssen einhalten zu können


Kunzinger 
Beitragsersteller
 26.03.2017, 03:23

Herzlichen Dank, für deine fachliche Antwort! ... hat mich sehr gefreut! Vermutlich könnte dein Rat mir eines Tages das Leben retten ;) ... Dadurch, dass gleich 3 Wohnungen im selben Stock, die meine Familie bewohnen, mit wahrscheinlich ählichem "ungewarteten" Sicherungssystem ausgestattet sind, werde ich das sicherlich in allen 3 Wohnungen demnächst machen lassen! ....

Dadurch, dass der Bau ca 70er bis 80er Jahre errichtet wurde, wurde auch seitdem glaube ich nichts mehr gemacht....

Es gibt einfach zu viele Sachen, die man bedenken muss, und da kennen sich einfach Leute wie du besser aus, als ich als Laie....

Und meistens ruft man erst den Elektriker, wenn was kaputt ist, und nicht vorher ;)

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Franky12345678  30.03.2017, 20:44
@Kunzinger

Wenn du schon machen lässt, empfehle ich dir zusätzlich, dass pro Wohneinheit die Stromkreise möglichst auf mindestens 2 unabhängige FIs aufgeteilt werden.

Grund: Fällt der FI Samstag abend und lässt sich nicht wiedereinschalten, ist nicht gleich die gesamte Wohnung stillgelegt, wenn der Grund nicht ohne fachliche Hilfe gefunden werden kann.

Bei dem gezeigten Verteiler wird dies jedoch aufwändiger sein, da dieser nur einreihig ist und schlichtweg einfach voll ist.

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richtig! ganz links im bild das ist der fi schalter.

und ja es IST ein kurzsschluss wenn dir so eine GU10 Halogenlampe duchgeht und dabei der Leitungsschutzuschalter auslöst...

ich nehme mal an, du gehst davon aus, dass bei einem kurzschluss zwangsläufig der fi schalter auslösen muss. das ist eben nicht so. der fi schalter löst nur aus, wenn strom richtung erde abfließen kann. da der kurzschluss, hier ausgelöst durch das leitende plasma, innerhalb der geschlossenen lampe stattfindet, kann der strom nur wie vorgesehen  zwischen phase und neutralleiter fließen. der fi schalter löst nicht aus.

lg, Anna

In dem Moment, wenn dein Halogen-Leuchtmittel durchbrennt fließt ganz kurz ein sehr hoher Strom. Dieser löst den LS aus.

Und ja, das links ist der FI


Kunzinger 
Beitragsersteller
 04.12.2016, 01:01

ok, danke... Also sehr hoher Strom in Bezug auf die "Stromstärke" Ampere... ? also das Ding erkennt irgendwie in Milisekunden braucht irgendwas viel mehr Ampere und dann löst es aus?

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Onki73  05.12.2016, 08:27

Der FI reagiert einzig und alleine auf einen Fehlerstrom! Die Sicherungsautomaten reagieren auf Überlast durch hohe Ströme .

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