Seltsamer Schüler, was tun?
Ein Schüler (6. Klasse, 12 Jahre) fällt auf, weil er "anders" ist als andere Kinder. Er ist ruhig und freundlich, motiviert und zuvorkommend, er macht seine Aufgaben, führt die Hefte sauber, hat gute Noten und stört den Unterricht nicht. Er ist nett zu den anderen, aber er macht keine Anstalten, "dazu zu gehören". Er kommt einfach nur jeden Tag zur Schule.
Er ist ganz anders als die anderen seiner Klasse sehr unsportlich, wenig gesellig, hat recht alte Eltern (der Vater ist bereits Rentner) und hört Schlager und Kinderlieder, sieht Kinderprogramm und liest viel. Sein "Style" ist sehr schlicht und einfach, T-Shirt oder Sweatshirt, er interessiert sich weder für die Gruppe noch für alles, was typisch für Kinder und Jugendliche ist. Seine Eltern sind vermögend, aber zurückgezogen, die Familie geht zwar in die Kirche und ist gut katholisch, geht aber nicht in die Vereine. Es fällt in der kleinen Gemeinde auf, dass er "anders" ist.
Einige Eltern der Klasse halten ihn für schlechten Umgang und tuscheln.
Noch etwas verwundert: Er hat keine typischen "Jugendhobbys". Wenn er von Hobbys spricht, dann geht er mit seinem Vater wandern oder hilft der Mutter im Haushalt oder besucht seinen Onkel oder Opa oder hört Musik. Er zeichnet auch gern und baut Modelle zusammen. Für Mädchen interessiert er sich überhaupt nicht, er ist nur "normal nett" zu ihnen.
Er ist privat die meiste Zeit zuhause bzw. im Familienkreis, was auch die Mutter bestätigte. Er sei mit Nachbarskindern befreundet.
Er ist in der Klasse kein Außenseiter und immer freundlich zu den anderen und andere Kinder mögen ihn, aber er ist weder selbstbewusst noch gesellig, immer sehr ernst, lacht nur selten. Die Eltern sind ähnlich. Es fällt den Lehrern auf, dass er so gar nicht "jugendlich" ist, einerseits hat er kindliche, nicht altersgemäße Hobbys, andererseits wirkt er viel "älter", weil er so "abgeklärt" wirkt.
Sollte man als Lehrer etwas machen oder sollte man ihn einfach in Ruhe so lassen, wie er ist? Sollte man ihn ärztlich überprüfen lassen?
6 Antworten
Hallo,
jeder Jeck ist anders.
Laßt ihn doch einfach in Ruhe. Er tut doch niemandem etwas.
Herzliche Grüße,
Willy
Wo ist das Problem?
Nicht jeder Teenie passt in die Norm, die grade "normal" ist. Solange er weder sich selbst, noch anderen schadet, ist das ok, dass er seinen eigenen Weg geht.
Ich hatte auch alte Eltern. Mein Vater war fast 60, als ich zur Welt kam.
In der Schule war ich lange ein Außenseiter. Bis eine "Neue" in die Klasse kam, die so ähnlich wie ich war. Wir beide waren Leseratten. Das mag nicht viel aussagen.
Ich würde den Jungen nur ein wenig im Auge behalten.
Aus Zeichnungen kann man manches herauslesen, angefangen mit der Auswahl der Farben bis zu den Motiven. Ist Bewegung in den Bildern oder sind sie eher statisch.
Vielleicht könnte er mit einer kleinen Aufgabe betraut werden, die er außerhalb der Schulzeit erledigen müsste. Das wäre eine Gelegenheit, mit ihm ins private Gespräch zu kommen.
Dass er sehr ernst ist und selten lachten, das gibt schon etwas zu denken.
Ich finde es große Klasse, dass du dir um ihn Gedanken machst. 🌻 Kinder, die irgendwas verbergen müssen, sind seelisch oft total allein.
Behalte ihn in deiner Aufmerksamkeit. Er wird das auch spüren.
Aber vielleicht ist die ganze Familie sehr introvertiert und der Junge ist eben darin aufgewachsen.
Was willst Du, der ist doch das Idealbild eines Schülers und Kindes, wie es sich alle Eltern und alle Lehrer wünschen. Gibt es solche Schüler heute überhaupt noch, oder hast Du ihn erfunden?
Schütze ihn vor anderen wenn nötig, wenn einer meint ihn wegen seiner Art mobben zu können, aber laß ihn ansonsten in Ruhe. Es ist auch falsch ihn als Vorbild hinzustellen, weil er dann erst recht gepiesackt wird. Kümmer Dich lieber um die anderen, an deren Art und Wesen einiges zu reparieren wäre.
Nur weil er nicht in die Norm passt, heißt es nicht das er ein Problem wäre.
Er fällt auf, weil er ganz anders ist als die anderen.
Die anderen Kinder der Klasse sind meist sehr gesellig, aufgeweckt, lustig und selbstbewusst, offen und sportlich, die meisten kennen sich seit klein auf, die Eltern sind meist untereinander befreundet. Nur dieser Junge wirkt anders und gehört nicht dazu, auch seine Familie nicht.
Er muss in der Grundschule in einer anderen Klasse gewesen sein als die anderen und hatte sich schon von Anfang an schwer getan.