Selbstbewusst aber nicht in Gruppen?

2 Antworten

Das kenne ich, ich war als ich jung war auch ziemlich so. Dazu folgendes:

Für mich gibt es "Wir-Menschen" und "Du-Menschen". Die "Wir-Menschen", ich kürze sie jetzt mit WM ab, die "Du-Menschen" mit DM, fühlen sich wohl in der Gruppe, oftmals auch in grösseren oder gar grossen Menschenansammlungen. Sie sind eher extrovertiert und haben kaum Berührungsängste wenn sie unter vielen Menschen sind. Sie können gut über oberflächliche Dinge reden, labbern mitunter völligen Mist zusammen und genieren sich dabei kaum oder merken es gar nicht. Sie gehen meist einen Weg, den die Mehrheit geh, tun, was alle tun und finden normal, was alle normal finden. Im Gespräch "unter 4 Augen" ist ihnen eher unwohl, sie fühlen sich oftmals irgendwie "ausgehorcht" und sind dann eher misstrauisch, sie reden nicht besonders gerne über "ernste" Themen und geben möglichst wenig über ihr Innenleben, über ihr "Seelenleben" preis.

Die DM fühlen sich in Gruppen einigermassen wohl, je nach dem wer dabei ist. In grossen Menschenmengen ist ihnen nicht wohl, sie neigen dann dazu Alkohol zu konsumieren um "locker zu werden". Sie sind eher introvertiert und kaum begabt im "Smal-Talk". Es macht ihnen Angst oder es ist ihnen unwohl, wenn alle das selbe tun. Sie gehorchen nur ungern Befehlen. Sie fühlen sich als Individuum und haben ein starkes Bedürfnis verstanden zu werden. Sie gehen ihre eigenen Wege und sie gehen sie sehr beharrlich. Sie lieben es mit einem Gegenüber tiefgründige und offene Gespräche zu führen. Sie reflektieren sich oft und kennen sich selbst sehr gut. In Freundschaften und in der Liebe sind sie meist treu und loyal. Sie haben meist etwa 1-2 echte Freunde, mehr nicht. Sie sind sehr gerne mit ihrem "Lieblingsmenschen" zusammen und blühen mit ihm zusammen auf. Sie gelten als verschwiegen und aufrichtig. Für manche Menschen sind sie "ein Rätsel" weil sie sie nicht einschätzen und einstufen können, sie passen irgendwie in keine Schublade und das wirkt auf viele etwas "suspekt". Man verdächtigt sie manchmal irgendwelcher "moralischen Unzulänglichkeiten" einfach deshalb, dass man sie so wenigstens in eine Schublade stecken kann, aber keine dieser Verdächtigungen trifft zu, es sind meist moralisch sehr solide und gute Menschen. Dies bestärkt dann wiederum den starken Wunsch der DM verstanden zu werden. Sie geben sich auch grosse Mühe verstanden zu werden und wundern sich dann, wenn sie trotzdem nicht oder falsch verstanden werden.

Dies ein kleiner Ausschnitt. Nebst sozialen Faktoren und der Erziehung und weiteren Faktoren neige ich dazu auch genetische Faktoren eine Rolle dabei zuzuschreiben. Menschen sind halt verschieden. Ich selbst bin ganz klar und eindeutig ein "Du-Mensch" und hatte als ich jung war ziemlich Probleme damit. Als ich älter wurde gefiel es mir immer besser ein DM zu sein und fühle mich einstweilen Puddelwohl darin. Es versteht sich von selbst, dass dies nur eine grobe Einteilung von mir ist, welche nicht über jeden Verdacht erhaben ist, aber diesen Anspruch hat sie auch nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Es gibt einen Unterschied zwischen Schüchternheit und Ruhig sein.

Ein ruhiger Mensch kann selbstsicher sein.

Ein schüchterner Mensch kann nicht selbstsicher sein.

Schüchterne Menschen haben mit Selbstzweifel und Ängstlichkeit zu kämpfen, deshalb können sie auch nicht ihre Meinung vertreten, sich nicht behaupten, und haben Angst in die Konfrontation zu gehen.

Ruhige Menschen die selbstsicher sind, vertreten ihre Meinung wenn es sein muss, können sich behaupten oder in die Konfrontation gehen.

Ruhige Menschen haben entweder grad keine Lust zu reden, weil sie zb. das Thema nicht interessiert, sie müde sind, oder einfach nur einem Interessantem Thema zuhören wollen.

Das hat nichts mit Schüchternheit zu tun.

Schüchterne Menschen würde gerne mehr mit anderen reden, auf andere zugehen, usw. doch können sie das nicht, da Sie unsicher/ ängstlich sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung