SEK Beamter oder Kriminalkommissar?
Also ich bin in der 10. Klasse und mach mir schon langsam Gedanken um meiner Zukunft. Ich habe beschlossen, dass ich auf jeden Fall bei der Polizei arbeiten möchte. Nun möchte ich nicht bis zu meiner Rente als Schutzpolizist arbeiten, deswegen kamen mir zwei Optionen: Entweder als Kriminalkommissar oder als SEK Beamter. Ich weiß die Einstellungstests sind nicht einfach, aber ich bin da optimistisch. Was ist besser? Ist die Arbeit als Kriminalkommissar nicht eher ein Bürojob?
9 Antworten
Kommt auf deinen Charakter an, und wie flexibel du bist. Intelligenz und Besonnenheit sind genauso wichtig wie sportliche Fitness.
Bist du eher einer der aktiv mit anpackt, können Zugriffseinheiten der richtige Weg sein.
Es gibt deutlich mehr Kriminalstellen als beim SEK. In Bayern z.b. lediglich 2 Standorte. Schon allein deshalb ist es schwerer beim SEK zu landen, als bei der Kriminalpolizei.
Als was und vor allem WO du eingesetzt wirst, hängt davon ab was gerade gebraucht wird.
Es gibt auch die Bundespolizei mit ihren Zugriffseinheiten und Einheiten wie MEK, USK, die vlt eine Alternative darstellen.
Das betätigungsfeld bei der Kriminalpolizei ist auch deutlich breiter als beim SEK. Bei letzterem hast du NUR mit extremen Typen und Situationen zu tun.
Nun möchte ich nicht bis zu meiner Rente als Schutzpolizist arbeiten, deswegen kamen mir zwei Optionen: Entweder als Kriminalkommissar oder als SEK Beamter.
Als SEK-Beamter wirst du mit Sicherheit nicht bis zur Pension arbeiten. Wenn du Glück hast, bist du vielleicht 10 Jahre beim SEK. Danach bist du genau der Schutzpolizist, den du ablehnst.
Als Kriminalkommissar arbeitest du tatsächlich überwiegend am Schreibtisch. Das Strafverfahren ist ein schriftliches Verfahren, d.h. der Schreibtisch wäre zwangsläufig dein Hauptarbeitsfeld. Der Kriminalkommissar aus Film und Fernsehen ist nicht die Realität.
btw: Der Schutzpolizist ist m.E. der Wichtigste aller Polizisten. Er ist derjenige, der ad hoc Probleme lösen muss, der selbst bei einem Mordfall die ersten Maßnahmen trifft und er ist auch der, der (im Gegensatz zum auf die polizeiliche Lage vorbereiteten SEK-Beamten) unvorbereitet sofort gewalttätige Situationen beenden muss oder in Schießereien gerät (z.B. geht das Einsatzkonzept "Amok" davon aus, dass bei einer Amoklage nicht auf das SEK gewartet wird, sondern die vor Ort befindlichen Schutzpolizisten in das Gebäude eindringen und gegen den Amokschützen vorgehen). Ich weiss nicht, was du gegen S hast, die Kollegen machen einen überaus anspruchsvollen Job, anspruchsvoller jedenfalls als der des simplen KK.
Das schreibt jemand, der sämtliche Facetten des Polizeidienstes kennt.
Tut mir leid, glaube habe mich falsch ausgedrückt, ich habe nichts gegen die Schutzpolizei
Bevor man zum SEK kann, muss man erst einmal eine Polizeiausbildung absolvieren und mehrere Jahre Diensterfahrung haben. Also wäre der erste Weg am besten die Bereitschaftspolizei. Kommissaranwärter müssen hingegen ein Studium absolvieren, welcher Spezialbereich dabei am Ende herauskommt, zeigt sich erst dann. Es muss schließlich auch eine Stelle frei sein.
Ein Direkteinstieg in die Kripo geht aber nur in 3 oder 4 Bundesländern. Im Rest der Republik heißt es die ersten Jahre ESD oder BuPo. Kripo - wenn überhaupt - später.
Aber die meisten wissen bis dahin, was das ist und nur wenige wollen da hin!
Jemand, der ENTWEDER SEK ODER KRIPO will, hat für mich eindeutig nicht verstanden, was Kripo ist.
Wem der ESD zu unspektakulär scheint, sodass er eine spezielle Verwendung reizvoll findet, dürfte bei der Kripo eingehen vor Langeweile.
Dabei würde der reguläre Vollzugsdienst alle Türen offen halten. Es gibt genug Teams (TOG, SpET, spezielle Verwendungen Taucher/Hund/Reiter) zwischen Kripo und SEK.
Du kannst dich nur für den Polizeidienst bewerben. Wie du dann dort weiter verwendet wirst, entscheidet sich im LAUFE deiner Ausbildung. Da kannst du zwar Wünsche äußern, aber selbst bestimmst du NICHT, wie und wo du eingesetzt wirst.
Das ist nicht ganz richtig. In Hessen beispielsweise bewirbt man sich direkt für einen der beiden Zweige.
Es ist die Ausnahme in 3-4 Bundesländern. Und ob es um Hessen geht, wissen wir nicht, oder?
Trotz alledem ist ganz vielen nicht klar, was KRIPO eigentlich ist und was KOMMISSAR bedeutet.
Na ja wenn ich als Schutzpolizist, zwei Jahre Erfahrung habe kann ich mich beim SEK bewerben
Mach erstmal deine Ausbildung bei der Polizei, bevor du die weiteren Karriereschritte abwägst. Zumal du das mit Insiderwissen dann viel besser selbst beurteilen kannst und nicht dieses Forum befragen musst.
Kommissaranwärter ist man in vielen Ländern sowohl bei der Schutz- als auch bei der Kriminalpolizei. Das ist der Dienstgrad, den gibt es bei der Schupo und bei der Kripo. Man kann Kriminalkommissar werden oder Polizeikommissar. Man kann auch später einen Kriminalübernahmelehrgang machen und vom Polizei- zum Kriminalkommissar werden.