Seht ihr es als eure Pflicht, eure Eltern zu pflegen, wenn sie es irgendwann selbst nicht mehr können?
Eine Begründung ist wünschenswert. Wenn ihr es nicht aus eigener Hand macht, welche Alternativen kommen euch in den Sinn? Die Einweisung im Altersheim finde ich schon etwas herzlos. In meiner Kultur (auch geschuldet durch die Religion) wird den Nachkommen die Pflicht auferlegt, sich um die Eltern später zu kümmern.
24 Antworten
Eine Pflicht ihnen gegenüber sehe ich schon. Allerdings wäre zu klären was du mit Pflege meinst? Wenn einer bettlägerig wäre und permanente Pflege benötigte, dann wird es schwierig. Arbeiten gehen muss ich ja auch.
Dennoch würde ich es als Pflicht ansehen. Sie in einem Heim abzuladen, da käme ich mir schäbig vor.
Bei mir in der Familie war das immer so üblich, dass sich die Kinder um die alten Eltern gekümmert haben.
Eine Alternative zu einem Altenheim sind ambulante Pflegedienste, die es inzwischen ja sehr flächendeckend gibt.
Ich sehe es als etwas an was man wenn es soweit ist mit den betroffenen ausdiskutieren sollte.
Pflicht finde ich hat immer auch so einen negativen Beigeschmack. Es klingt nach müssen statt wollen und es kann auch "gegen den willen des Betroffenen" inkl.
Daher sehe ich es max als Pflicht an mit allen beteiligten offen über wünsche, vorstellungen aber auch möglichkeiten zu sprechen ohne sich aufzudrängen oder dinge direkt kategorisch auszuschließen.
Ich würde auf keinen Fall wollen, dass meine Kinder mich eines Tages pflegen müssen und dafür ihr eigenes Leben (zumindest teilweise) aufgeben.
Genau so haben es auch meine Eltern gesehen. Doch ich würde dafür sorgen, dass sie eine gute, professionelle Pflege bekommen. So lange es geht, im häuslichen Umfeld, wo sie sich am Wohlsten fühlen. Selbstverständlich würde ich auch selbst Zeit investieren oder sie finanziell unterstützen, um ihnen zu helfen, aber nicht die körperliche Pflege übernehmen - das können die Profis besser.
Ein Pflegeheim käme nur als letzter Ausweg in Betracht, wenn sie nicht nur sich selbst nicht mehr versorgen könnten, sondern auch eine Gefahr für sich und andere darstellen würden. Aber in dem Fall würden sie es auch gar nicht mehr so bewusst mitbekommen.
Also ich komme auch aus einer Kultur wo normaler Weise die Angehörigen die Pflege übernehmen.
Dennoch nein würde definitiv nie die Pflege persönlich übernehmen, auch meine Geschwister nicht. Wir schauen regelmäßig nach unseren Eltern und helfen natürlich auch hie rund da mal mit, die beiden sind ja nun schon stattliche 90 Jahre alt. Und auch wenn sie an sich noch mobil und fit sind, son Wocheneinkauf ist halt doch anstrengend, wenn man nicht mehr mitm Autofahren kann. Aber zum einem kotze ich dann tatsächlich wenn ich ne volle Windel vor mir habe und zum anderen weiß ich, wir haben mit unseren Eltern ja durchaus drüber gesprochen "was ist wenn", dass sie es ablehnen von uns gefüttert, gebadet usw zu werden.
Sollte es dann mal irgendwann soweit sein, dass einer oder gar beide Pflege bedürfen werden wir als Kinder und da sind wir uns einig, eine sehr gute Einrichtung suchen und da auch entsprechend tief in die Tasche greifen, so dass eine 1:1 Betreuung 24/7 gewährleistet ist. Und für den Fall, dass keine solche Einrichtung verfügbar ist bzw einen freien Platz hat werden dann halt Pflegekräfte angestellt und das Wohnhaus entsprechend umgebaut / saniert.