Schülerin in NRW auf Schulhof vergewaltigt. Täter bekommt lasche 9 Monate auf Bewährung. Was sagt ihr dazu?

4 Antworten

Vermutlich spielt für das vergleichsweise milde Urteil eine Rolle, dass sich Täter und Opfer vorher online für ein "Sex-Treffen" verabredet hatten. Da außerdem der Täter zum Tatzeitpunkt (2017) noch keine 21 Jahre alt war, wurde nach Jugendstrafrecht geurteilt.

Zeitungsartikel dazu (leider hinter Paywall): https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-herford/herford/vergewaltigung-schulhof-gericht-3075802


GoriIIa  12.08.2024, 13:57

Danke für die Erläuterung.

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Das nennt sich "in Sicherheit wiegen". Das macht man, um den Mehrfachtäter bei einer neuerlichen Straftat (mit über 26 J.) dann so richtig lang verurteilen zu können. Denn dann gelten alle seine Vorstrafen UND das Erwachsenenalter bei der Strafbemessung.

Wie oft noch: Das ist unser Rechtssystem. Die Richter sind an die Gesetze gebunden und müssen neutral und nicht emotionalisiert arbeiten.

Geh in die Politik und ändere die Gesetze, aber lass die Richter Richter sein.

Da ein paar Informationen in der Darstellung des FS fehlen und so ein falsches Bild entstehen könnte, kommt hier eine Ergänzung:

Die beiden sollen sich im Herbst 2017 über eine Dating-App kennengelernt und für ein Treffen auf dem [Grundschul-] Schulhof in Werste verabredet haben. Der Angeklagte sagt, es sei Sex verabredet gewesen. Das Mädchen fühlte sich mit Gewalt überrumpelt.
https://www.radioherford.de/nachrichten/kreis-herford/detailansicht/vergewaltigungsprozess-gegen-loehner-wird-fortgesetzt.html

Ja, meiner Meinung nach ist das Urteil zu milde.