Schreibt ihr öfter "aufwendig" oder "aufwändig"?
Laut Duden ist beides erlaubt.
34 Stimmen
7 Antworten
Aus Gewohnheit wie früher. Sieht m. E. auch besser aus.
Ich gehe vom Verb "etwas aufwenden" aus, z.B. Kraft aufwenden in der Bedeutung von Kraft einsetzen/aufbringen. Aus der alten Präteritum-Form wurde dann "der Aufwand" abgeleitet und aus dem Infinitivstamm "die Aufwendung" und "aufwendig":
- aufwenden: wendet auf - wendete/wandte auf - hat aufgewendet/aufgewandt -> der Aufwand.
- aufwenden -> die Aufwendung, aufwendig
Mit einer Wand hat der Aufwand nichts zu tun.
Wieso früher? Früher schrieb man "aufwendig" (von: etwas, z. B. Kraft/Zeit, aufwenden). Alle Ableitungen kamen vom Verb, auch der Aufwand.
Wenn ich etwas aufwändig mache, dann betreibe ich Aufwand.
Ich achte darauf, auch wenn ich die alte Form lernte und Jahrzehnte nutzte.
Mit wenden - etwas umdrehen - hat das nichts zu tun. Insofern spreche ich den Germanisten, die beides für richtig erachten, den logischen Sachverstand ab.
Wenn ich etwas aufwändig mache, dann betreibe ich Aufwand.
Und wenn man etwas versändet, dann kommt es in den Versand.
Ja, ist klar.
Mal davon abgesehen, dass Sprache nicht logisch, sondern praktisch ist: Ich dachte, ich hätte es simpel genug erklärt. Anscheinend nicht, aber noch einfacher schaffe ich es nicht.
Wenn man dafür Zeit und viel Arbeit aufwenden muss, dann ist es aufwendig.
Der Aufwand ist vom Präteritum abgeleitet: wendet auf, wandte/wendete auf, hat aufgewandt/aufgewendet. Man kann seit der Rechtschreibreform das Adjektiv auch vom Nomen ableiten, also Aufwand -> aufwändig.
Niemand leitet aufwä/endig von "wenden" (=umdrehen) ab, auch die Germanisten nicht. Ich bin zwar keine Germanistin, bin aber mit vielen zusammen, und da mich Deutsch und überhaupt Sprachen interessieren, komme ich auch immer wieder mit meinen Freunden über solche und ähnliche Fragen ins Gespräch.
Die Rechtschreibreform ist teilweise unzureichend - wurde ja auch kurz danach nochmal reformiert...
Die Rechtschreibreform war m.E. überflüssig und ist verwirrend, da nicht konsequent. Sie trägt außerdem nicht dazu bei, dass weniger Fehler gemacht werden, da die Rechtschreibprobleme der meisten Leute ganz woanders liegen. Das Einzige, was ich wirklich gut finde, ist die Vereinfachung der ß/ss-Regel - auch wenn ich selbst nie Probleme mit der früheren Schreibweise hatte.
Ja, die ss / ß -Reform war sinnvoll.
Aber auch die Orientierung der e /ä -Schreibweise am Wortstamm ist gut - auch wenn bescheuerte Germanisten hier inkonsequent blieben. Da gehört noch weiter reformiert...
Wortstamm ist bei aufwendig aber "wend". Welches Problem hast du mit Germanisten? Was haben sie dir getan?
Ich habe schon etliche inkompetente Germanisten kennengelernt...
Und jene von dieser Kommission waren wohl auch nicht das Gelbe vom Ei.
Fragt sich nur, ob sich nicht das Substantiv "Aufwand" eher vom Verb "aufwenden" ableitet.
https://www.dwds.de/wb/Aufwand
https://www.dwds.de/wb/aufwenden
(Siehe jeweils Abschnitt "Etymologie")
Aufwändig ist das Gegenteil von abwändig und damit die Richtung, in der man besser nicht tapeziert.
Hmm, nie wirklich darauf geachtet.. aber wahrscheinlich öfters so, auch die ältere Schreibweise von beiden und wird ebenfalls empfohlen.
Es hängt davon ab, ob man vom Substantiv "Aufwand" oder dem Verb "aufwenden" ausgeht. Das würde ich im Sinnzusammenhang mal so, mal so entscheiden.
Ist vom Sinn her aber immer gleich. Immer muss man etwas aufwenden, nämlich Arbeit und damit auch Zeit, sprich, man muss Aufwand betreiben. Du kannst also würfeln, Münzen werfen oder mit nem anderen "Schnick, Schnack, Schnuck" machen, ob du nun aufwändig oder aufwendig nimmst.😉
das aufwändig kommt ja von Aufwand, das sollte den Leuten das früher leichter machen... fand die Reform sowas von unnötig...