Schock nach Beinaheunfall?
Hallo. Ich war gerade Radfahren und war auf der Straße, in der ich auch wohne. Da bemerke ich, dass hinter mir in ner 30er Zone ein Auto mit ca 50km/h angerast kommt, und hupt. Der Fahrer hat mich jedoch nicht überholt, obwohl er die Gelegenheit dazu hatte. Da ich nur noch circa 30m von meiner Haustür entfernt war, und in die Einfahrt abbiegen musste, habe ich meine Hand ausgestreckt, um dem Fahrer zu signalisieren, dass ich abbiegen will. Nachdem ich dann abgebogen bin und das Gartentor aufsperren wollte hält der Fahrer plötzlich an, lässt das Fenster runter und ruft mir zu, dass ich dumm bin und das Autos Bremswege haben, aber ich das ja sowieso nicht verstehe, weil mir die Intelligenz dazu fehlt und fährt mit Volltempo davon.
Irgendwie war mein Kopf im ersten Moment leer und mir ist nichts dazu eingefallen. Dann habe ich überlegt, ob ich mich vielleicht falsch verhalten habe, aber dann habe ich nochmal die Situation in meinem Kopf nachgestellt und den Bremsweg ausgerechnet. Anschließend ist mir klar geworden, dass es nicht meine Schuld war (oder?) und ich bin vor Wut fast explodiert.
Jetzt sitze ich gerade da und zittere und heule so sehr. Ich muss die ganze Zeit dran denken, was passiert wäre, wenn er mich angefahren hätte und so. Wie geht dieser Zustand wieder weg?
7 Antworten
da würde ich mal beide enden an einander knüpfen im kopf und die geschichte von hinten aufrollen - der ist vor einigen metern gerade schon mal fast in einen unfall verwickelt worden und hat gerade noch glück gehabt weil er schnell genug reagiert hat obwohl er drei einfahrten hinter dir grad schon einen angebrüllt hat was du nur nicht mit bekommen konntest, dann mit voll gas los gefahren und dann warst du da aufeinmal - der schon zu schnell und stock sauer, kommst du daher und fährst dem einmal ordentlich und vorschriftsmäßig den rase-sonntag kaputt..
der hat glück das du so reagiert hast, sonst wäre dem sein füherschein für immer weg jetzt - darum war der so undankbar, weil der einfach sch... gewesen ist. Offenbar ist ja nichts passiert, also hat die theorie mit dem bremsweg ja gestimmt - sonst wär ja was schief gegangen, alles richtig gemacht!
Am besten wäre schreien gewesen, wenn der Fahrer noch anwesend ist.
Um dabei gleich zu wissen, was, und der Situation angemessen laut aber nicht beleidigend zu werden, gefällt mir inzwischen ein:
"Eh, wenn du mich umbringen willst, steig aus, und mach es richtig."
Das weckt, meines Erachtens den Gegenüber erst mal auf, v.a. in Bezug auf das Kräfteverhältnis zw. PKW und Rad und lässt genügend Raum um eigene Emotionen sofort loszuwerden.
Eine solche Situation würde mich wahrscheinlich auch eine Weile beschäftigen. Es kann existentielle Ängste auslösen, wenn Leute sich im Umgang mit anderen etwas herausnehmen, was man sich selbst versagt. Man kann aber nur gegen die rein seelisch bedingte Angst etwas tun, die du jetzt erlebst. Die Angst, überfahren zu werden, ist primär und erfüllt einen Zweck: dich auf der Straße am Leben zu erhalten.
Folgende Methode hat sich bewährt:
https://www.gutefrage.net/frage/wie-kann-ich-das-psychisch-ueberstehen#answer-347169599
Autofahrer können sich so ein Benehmen erlauben. Sie hauen einfach ab und du kannst nicht hinterher. Sind natürlich nur sehr wenige, die sich so aufführen. Aber ja, man ist stocksauer hinterher und kann nichts machen.
50kmh in der 30er Zone ist schnell, aber kein Rasen. Sterben kannst du überall. Damit musst du klarkommen. Ich denke aber, bei 50 kmh wärst du nicht gestorben. Eher unwahrscheinlich. Du wärst definitiv verletzt, aber die Chance zu sterben war nicht so hoch
War eigentlich nur, um den Fragesteller zu beruhigen. Gibt aber immer Idioten, die soetwas kaputtmachen müssen. Good job
Ganz schön dünnes Eis deine Theorie von der möglichen Schwere eines Unfalls.