Schlottern, wie ...?

Pfiati  20.01.2024, 03:45

Willst du Adjektiv?

Dichterseele 
Beitragsersteller
 21.01.2024, 02:29

Eigentlich gehört das ein Substantiv hin... (aus Angst)

spanferkel14  20.01.2024, 07:34

Welches Schlottern meinst du? Z. B. Schlotternde Knie vor Angst/Kälte oder schlotternde Klamotten, weil sie ausgeleiert/zu weit sind?

Dichterseele 
Beitragsersteller
 21.01.2024, 02:26

Schlotternde Knie

2 Antworten

Susis kleiner Körper ... schlotterte wie Espenlaub (Mortimer M. Müller, Das fiese Glück )

 schlotterte wie das Gebein eines frierenden Skeletts (Ernst Eckstein , Die Freunde des Todes. Novellen )

schlotterte wie der Umhang eines Totengräbers um seinen knochigen, hageren Leib.(G.F. Barner , E-Book 201-250, Western )

 

schlotterte wie ein nasses Hemd an der Wäscheleine . (Lars Burkart, Der Zorn der Hexe)

 schlotterte wie ein Mädchen, wenn es die Hand zum erstenmal einem Jungen die Hand geben soll (Hanns Peter Holl, Gotthelf im Zeitgeflecht)

Der Rock um mich schlotterte wie ein alter Sack (Alfred Lansburgh , Währungsnot)

Sextus Furius schlotterte wie ein Weib (Ernst Eckstein ,Die Claudier: Roman aus der römischen Kaiserzeit , 1883)


Koschutnig  20.01.2024, 13:36

Zu meinem obersten Zitat ist mir soeben aufgefallen, dass Espenlaub ja gar nicht schlottert, sondern fein zittert, und mit diesem Zittern des Eschenlaubs wird menschliches Zittern verglichen, nicht wirklich mit dem viel zu starken Schlottern.

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Ich habe darüber länger nachgedacht, aber "schlottern wie ..." (und dann ein Vergleich), das sagt man einfach nicht, wenn das Bibbern/Zittern gemeint ist, das bei Angst/Kälte etc. auftritt. Es gibt:

  • Zittern wie Espenlaub (eher vorübergehend)
  • Frieren wie ein Schneider (längerfristig, weil z. B. die Heizung nicht funktioniert oder weil man draußen in der Kälte lange auf jdn. wartet, der nicht kommt o.ä.)

Außerdem ist es niemals ein Schlottern aus Angst, wie du oben schriebst, denn man hat ja keine Kontrolle über seinen Körper, sondern das Schlottern ist eine ungewollte physische Reaktion. Es muss also heißen "schlottern vor ...". Hier zum Vergleich:

  • Vor Angst machte der Junge in die Hose. (unkontrollierbare Reaktion)
  • Aus Angst vor dem Vater ging der Junge nicht nach Haus. (überlegte Aktion)
  • Vor Hunger knurrte dem Kind der Magen. (unkontrollierbare Reaktion)
  • Aus Hunger stahl das Kind eine Packung Leberkäse. (geplante Aktion)

Was mir so zu Schlottern einfällt:

  • Jemand schlottert vor Angst, Aufregung, Nervosität oder Kälte am ganzen Leib, am ganzen Körper oder an allen Gliedern.
  • Jemandem schlottern vor Angst etc. die Knie.
  • Schlotternd vor Angst steht der Junge vor seinem Vater. Wird der ihn wieder schlagen wie so oft?
  • Schlotternd vor Kälte warteten sie in dem eisigen Wind auf den Bus, der einfach nicht kommen wollte.

Wenn es auch nicht die erwartete Antwort ist, hoffe ich, dass ich dir doch ein bisschen weiterhelfen konnte.