Schimmel - wieviel Feuchtigkeit? 60 oder 80%?
Hallo,
wir haben Schimmel. Bis jetzt wußten wir, daß Schimmel entsteht, wenn die Temperatur unter 16 Grad sinkt und Feuchtigkeit über 80 % steigt.
Nun meint unsere Vermieterin, daß wir falsch informiert sind. Schimmel entsteht schon bei über 60 % Feuchtigkeit. Ist das so? Wir sollen dann heizen, unabhängig von der Temperatur. hm....
7 Antworten
Du musst die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur zusammen betrachten. Eines allein genügt nicht. Denn aus der Kombination ergibt sich der Taupunkt. Der Taupunkt ist der Moment, bei dem sich die Feuchtigkeit als gasförmischer Zustand nicht mehr halten kann und zur Flüssigkeit wird. In den Wolken ist es dann genau der Moment, wo sich Regen löst und herunter fällt. Und in unseren Wohnungen ist es der Moment, wo die Wand feucht wird.
Nimm mal ein Glas mit Wasser und gib Eiswürfel hinein. Du wirst bald bemerken, dass sich außen am Glas Feuchtigkeit absetzt. Das ist genau das Phenomen. Was passiert? Durch das Eiswasser kühlt sich die Luft um das Glas herum ab. Die kalte Luft kann aber nicht so viel Luftfeuchtigkeit aufnehmen wie es warme Luft kann. Diese Luftfeuchtigkeit kondensiert nun und setzt sich am Glas ab.
Du musst in deiner Wohnung also deswegen heizen, um zu vermeiden, dass sich die Wände abkühlen (wie das Glas). Du schiebst also bildlich gesprochen den Taupunkt weiter nach draußen. Dadurch kann sich die Luft an deinen Wänden nicht abkühlen und kann dadurch die Feuchtigkeit in sich halten anstatt sie an den Wänden (wie am Wasserglas) kondensieren zu lassen.
Gleichzeitig musst du mehrmals am Tag die Fenster ganz aufmachen. 2 Minuten reichen dafür schon, dass die feuchte Luft abziehen kann und somit ist dann nicht mehr so viel da, was kondensieren kann. Die Fenster jedoch lange gekippt offen zu lassen ist auch wieder kontraproduktiv, denn dann kommt die Luftfeuchtigkeit von draußen rein.
Sie hat Recht.
"... unter16 Grad ..." stimmt auch nicht.
Schimmel mag es warm und feucht.
65% bei 20 °C ist schlimmer als 65% bei 16 °C (immer relative Feuchte).
80% bei 20 °C wäre schon eine Katastrophe.
Die Vermieterin hat Recht. Das Problem ist, dass die Wände (Außenwände, speziell Ecken) ja kühler sind als die Raumtemperatur. Deshalb kommt es oft schon bei 60% Feuchte zur Kondensation und damit zur Schimmelbildung.
Das kann man so nicht sagen. Es kommt auf die Luftfeuchtigkeit, die Raumtemperatur und die Temperatur der Wand an. Es gibt hierzu Tabellen. Google mal unter "Taupunkttabellen".
Feuchtigkeit ist generell das Problem das Schimmel entstehen lässt also ein Luftzug lässt erst gar keinen entstehen. Besonders wenn er warm und trocken ist. Daher macht es immer Sinn die Heizung einzuschalten und öfters das Fenster zu öffnen um Luftbewegung zum abtrocknen der Luft zu schaffen.
Man, Pharao. Wir hatten doch das Thema schon X-Mal besprochen. Beim Taupunkt ist es bereits zu spät. Schimmelbildung setzt viel früher ein.