SchallplattenSchallplatten reinigen mit Isopropanol?

4 Antworten

Ich hatte vor einiger Zeit einen Schnäppchenkauf: Die original Maxi-Single mit der
15-minütigen Version von "Rapper's Delight" der Sugar Hill Gang. Das Vinyl ist von 1979 und hat auch beim ersten Auflegen nur geknistert und geknackt.

Dann habe ich sie gesäubert, und zwar mache ich das so:

Als erstes nehme ich den Riemen ab und schalte den Motor aus. Dann lege ich eine alte Nadel ein und verdopple die Auflagekraft. Aber nur so weit, dass das Tonabnehmergehäuse nicht auf der Platte aufliegt.
Ich benetze die Platte an der Auslaufrille mit einem "Wall" aus Isopropylalkohol und destilliertem Wasser und setze die Nadel darauf. Dann drehe ich mit dem Finger auf dem Label die Platte von innen nach außen. Merke ich, dass der Flüssigkeitsfilm zu dünn wird, so füge ich etwas aus einer Spritze dazu. Ist die Nadel außen angekommen, so bremse ich den Teller, damit die Nadel nicht herunterfällt und am Grat beschädigt wird.

Nachdem ich die Platte rückwärts drehend mit einem weichen Baumwolltuch getrocknet habe, lege ich die (gesäuberte) Nadel nochmals innen auf und drehe die Schallplatte erneut rückwärts, bis die Nadel am Rand angekommen ist. Abschließend entferne ich die feinsten Schmutzpartikel mit der Antistatikbürste - natürlich wieder entgegen der Drehrichtung.

Vorteil dieser Methode: Der Dreck, welcher über Jahre in die Rillen gepresst wurde, wird so wieder herausgedrückt.

Nachdem ich die Nadel wieder gewechselt, die Auflagekraft korrigiert, den Riemen aufgesetzt und den Motor eigeschaltet habe, habe ich mir mein Schätzchen dann angehört.

Das Ergebnis: Ein Klang besser als von CD, kein Knistern, kein Knacken. Als wäre die Scheibe gerade aus dem Presswerk gekommen - und das nach 45 Jahren!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wir haben früher unsere Schallplatten immer nur mit einem trockenen Antistatiktuch abgewischt - später gab es dann diese breiten Pinsel mit dem Bügel der gleichzeitig eine Reinigungsfunktion für den Bürstenkamm hat.

Das mit dem Isopropanol solltest Du echt sein lassen, weil das Zeug ist hoch giftig und wird über die Lungen und die Haut aufgenommen.

Jeder der mit Schallplatten aufgewachsen ist, weiß das Knistern gehört dazu. Dagegen kannst du nichts machen, es ist die besondere Note beim Platten hören.

Das knistern hatte ich auch,es sind glaube ich eher Kratzer als Schmutz

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung