Schäferhund erziehen?
Hallo an die Community,
ich hoffe hier jemanden zu finden, der sich mit Schäferhundwelpen auskennt.
wir haben seit 10 Tagen einen Schäferhundwelpen von 5 Monaten aus schlechter Haltung geholt. Es war ein reiner Zwingerwelpe. Sie kennt nichts. Wir fangen im Prinzip bei Null an.
Wir haben seit 25 Jahren Hunde, aber noch nie einen so "unerzogenen". Die Dame ist eine Herausforderung, die wir gerne übernehmen. Aber es sieht aus, als ob wir diesmal Hilfe von außen benötigen. Sie ist eigentlich eine sehr verschmusste Hündin, bringt mich aber manchmal an meine Grenzen.
sie wird nicht stubenrein, fängt seit heute an, zu zwacken, geht die Schränkehoch, tigert, wenn wir nicht draußen sind, in der Wohnung, kommt nicht zur Ruhe.
Wie gesagt, wir sind wirklich keine Anfänger, aber so einen Welpen hatten wir noch nie.
Bin ich vielleicht zu ungeduldig?
Für Tipps wären wir sehr dankbar.
LG Anke
9 Antworten
Ja ich denke Du bist zu ungeduldig. 10 Tage sind jetzt mal gar nix. Der Hund kommt aus dem Zwinger und kennt nichts. Alles ist neu und aufregend und überfordert ihn sicherlich auch.
Man muss hier sehr aufpassen den Hund einerseits genug zu beschäftigen aber ihn andererseits auch nicht zu überfordern mit immer neuen Eindrücken.
Ich würde in den nächsten Wochen strikt auf Routine achten. Also möglichst den gleichen Tagesablauf mit kleinen Ritualen. So dass der Hund eine Struktur erkennen kann und sich darauf einstellen kann. Feste Ruhezeiten im Wechsel mit Lernen und die Welt erkunden. Aber alles in Maßen.
Nicht nur körperliche Bewegung sondern auch jeden Tag ein bisschen Kopfarbeit machen.
ich würde den jetzt nicht in die Hundeschule schleppen oder auf irgendwelche Hundewiesen. Ich würde mir jemand suchen der einen passenden Hund hat - gerne auch einen erwachsenen souveränen und freundlichen Hund - und mit dem regelmässig Spazierengehen. So dass Dein Hund jemand hat an dem er sich orientieren kann. Hunde schauen sich sehr viel voneinander ab. Wenn der andere ruhig und gut erzogen ist wäre das von grossem Vorteil.
Und dann wirklich - Geduld Geduld Geduld. Das wird schon aber es braucht halt Zeit.
Ja, du bist leider zu ungeduldig. Es dauert länger als 10 Tage bis ein Hund, der im Zwinger gelebt hat, stubenrein wird. Geh vor wie bei dem Stubenreinheitstraining bei einem Welpen.
Wenn ein Hund im Haus so unruhig ist und es sich um einen Hund handelt, der nichts kennen gelernt hat ist der Grund, dass die Hündin überfordert ist. Wie ist der ungefähre Tagesablauf der Hündin?
sie wird nicht stubenrein, fängt seit heute an, zu zwacken, geht die Schränkehoch, tigert, wenn wir nicht draußen sind, in der Wohnung, kommt nicht zur Ruhe.
Das klingt nach einem ganz normalen Schäferhundwelpen aus einer LZ. Nur, dass Dein Hund mit 5 Monaten kein Welpe mehr ist.
Es war ein reiner Zwingerwelpe.
Züchter, die Hunde aus LZ (Leistungszucht) haben, ziehen ihre Welpen alle im Zwinger auf. Und zwar aus genau dem von Dir geschilderten Grund. Das hat mit "schlechter Haltung" erst einmal gar nichts zu tun.
Ich würde Dir ganz dringend raten, Dir einen Schäferhundverein zu suchen, in dem Du mit Deinem Hund arbeiten kannst. Ein normaler Hundetrainer, der auf Begleithunde spezialisiert ist, kann Dir nicht helfen. Du brauchst Menschen, die sich mit dieser Art von Gebrauchshunden auskennen. Und Du kannst Dich darauf einrichten, dass das Zusammenleben nur funktionieren wird, wenn Du dazu bereit bist, den Hund im Hundesport zu führen.
Bin ich vielleicht zu ungeduldig?
Nein. Du bist nur von den falschen Annahmen ausgegangen.
Hallo!
"So einen Welpen hatten wir noch nie..!" ...du wirst lachen, aber genau das denke ich momentan auch hin und wieder , wenn meine Junghündin (8 Mon.) richtig aufdreht...und ich hab mein Leben lang mit Hunden zu tun .😅
Im Grunde schreibst du ja selbst ...ihr fangt bei der Kleinen bei Null an . Denkt nicht drüber nach, was sie an Vorgeschichte "mitbringt" , sondern fangt (wie bei einem 12 Wo-Welpen) einfach erstmal mit der Stubenreinheit an und lasst sie sich in Ruhe eingewöhnen. Sie lernt euren Tagesablauf kennen , fängt an , euch zu vertrauen .
Nach 10 Tagen hat sich da noch nicht viel entfaltet ...das ist verständlich.
Und das Zwicken ...das ist mit 5 Monaten noch "normal" , ihr solltet nur schon für sie verständlich klären , daß "Menschen zwicken" kein Spiel ist und nicht erwünscht ist.
Jeder Hund hat ein anderes Wesen , ist individuell ...lass dich nicht entmutigen von den letzten 10 (vermutlich) Chaostagen .
Haltet euch an das übliche "Welpen 1×1" ...schön Schritt für Schritt...
Bevor du ihr etwas mit "Nein" verbietest , erkläre ihr erstmal step by step , was Nein! überhaubt bedeutet.
Wenn Sie so unruhig umhertiegert , biete ihr eine größere Transportbox (mit Decke abgedunkelt) als Schlafplatz und Rückzugsort an - natürlich OHNE Tür !
Wenn Sie etwas gut macht , dann ganz doll loben ...positive Verstärkung !
Wenn ihr unterwegs seid und sie bekommt plötzlich einen Tobsuchtsanfall...also in die Leine beißen, anspringen , schnappen , zerren ..(Übersprungshandlung) , dann bleib bitte innerlich ruhig , ärgere dich nicht , lass sie machen und versuch mal mit einem freundlichen "Sitz!" (oder was sie gut kann ) die Kleine aus dem Wahn abzulenken. Sollte sie tatsächlich darauf reagieren , dann loben , loben und sich freuen .
Ihr habt schon soviel Erfahrung mit Hunden -genau das braucht die Kleine. ;)
Wenn sie sich erstmal sicher sein kann , daß es gut für sie ist , sich an euch zu orientieren ...wird ein Training viel leichter.
Im Moment muß sie sich erstmal an euch gewöhnen und vertrauen fassen .
Verzweifle nicht ! Ihre kennt es doch im Grunde : Ruhe , Konsequenz , Freundlichkeit ...daraus wächst Bindung .
Viele liebe Grüße!
Ruby 🦋
Zumindest bei der Stubenreinheit bist du zu ungeduldig... das Tier ist seit 10 Tagen bei Euch und war davor nur im Zwinger...wie soll da innert 10 Tagen gelernt werden die Blase und den Darm zu kontrollieren? Das ist unmöglich! Das gleiche gilt für irgendwelche Regeln...Alleinlassen ist im Moment ein absolutes NO-GO! Hier heisst es nun Geduld und Konsequenz aber ohne Gewalt. Ihr müsst ganz von Vorn anfangen als wenn Ihr einen 9 Wochen alten Welpen hättet allerdings mit den Allüren eines beginnenden Pubertiers. Wenn Euch das allein über den Kopf wächst dann besorgt Euch Hilfe bei einem Gewaltfrei arbeitenden Trainer.