Sagt man LiTHium oder LiZium?
Das chemische Element Lithium ist in aller Leute Mund, vor allem wegen der Akku-Technologie (Li-Ion-Akkus und Li-Polymer-Akkus).
90% der Normalbürger und mind. 50% der Fachleute und Journalsiten sprechen das Wort
Lithium als "LIZIUM" aus, als würde man Litium ohne H schreiben.
Da es aber ein TH enthält, bin ich der Meinung, man müsste es so aussprechen, wie es geschrieben ist: (blöder Vergleich, ich weiss).
Lithium. Wie Theodor
Wer weiss es wirklich?
6 Antworten
Laut Duden ist beides korrekt, schöner ist aber natürlich die Variante, die der Ethymologie des Wortes Lithium gerecht wird.
Lithium kommt aus dem Griechischen vom Wort "líthos", was Stein bedeutet. Da das Wort Litos und nicht Lizos ausgesprochen wird, sollte man auch Lithium ohne einen Z-Laut aussprechen.
Gerade in der Wissenschaft, vor allem bei den Anorganikern, wird man schnell schief angesehen, wenn man "Lizium" sagt.
In der breiten Öffentlichkeit ist es aber oft andersherum, dort wird man blöd angesehen, wenn man es mit "th" ausspricht, obwohl dies ja die eigentlich richtige Variante ist.
Seit der Rechtschreibreform ist der Duden auch nicht mehr entscheidend, sondern nur noch (wie andere) ein Verlautbarungsorgan der GfdS
(Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. in Wiesbaden).
Vorher hatte der Duden gewissermaßen das Monopol auf die deutsche Sprache.
Und womit?
Mit Recht,
seit er ein Wort wie "nichtsdestotrotz" als deutsch erklärt hat.
Das Wort wurde ja aber zuerst von Griechisch in die Lateinische Sprache entlehnt also müsste man das Wort nicht so aussprechen, wie man es in Lateinisch mit einer Deutschen Aussprache ausprechen würde?
Aus dem griechischen "lithos" wird es wie Theodor ausgesprochen. Woher die Deutsche Aussprache kommt weiß ich nicht. Vermutlich eine Falschaussprache der englischen Version. Offiziell gilt beides als nutzbar.
Achso: "zium" wird meist für das Element selbst genutzt, "tium" wird es meist in der älteren Medizingeschichte genannt (Beruhigungsmittel)
Es kommt ja von griechisch lithos = Stein, daher die Aussprache Lithium und nicht Litsjum. So hat es auch meine Chemielehrerin immer erklärt.
Aber die sagt ja auch immer "Rasenballsport" statt Red Bull bzw. Rot-Blau Leipzig.
Vielleicht eine kleine Anmerkung. Es dürfte nicht aus dem Englischen übernommen sein, denn die Aussprache Lithium [Lizium] oder Strontium [Stronzium] oder auch das Wort Funktion [Funkzion] ist in der Deutschen Sprache üblich für die Endsilben eines Wortes das tiom tium geschrieben wird. Es dürfte sogar so sein, daß bis 1952 eher bei uns abgeschrieben wurde als, daß wir irgend etwas aus dem Englischen so übernommen haben. Vermutlich ist das einfach eine gängige leseweise für Lateinisch oder Griechisch stämmige Worte. Wobei ich nicht genügend Kenntnis von beiden Sprachen habe und das genau zu unterlegen. Die Endung jedoch ist im Deutschen sehr häufig zu finden und sie kommt im Periodensystem des öffteren vor. Es ist vermutlich nicht mal klar, wie das früher von den Leuten in Griechenland wirklich ausgesprochen wurde, denn keiner von uns kann dieses Aussprechen wirklich belegen. So ändert sich doch die Aussprache von Worten innerhalb von Jahren im Heute und warum sollte es damals dann unter einer Anderen Regierung einer anderen Leitsprache nicht genauso Veränderungen gegeben haben.
Man muß sich nur mal Dialekte der eigenen Sprache oder einer anderen Sprache anhören und dann überlegen wie sich wohl etwas im Lauf der Jahre verändert.
So nur als kleiner Anstoß zum Nachdenken - Niederländisch und Deutsch - wer altdeutsche Schriften liest, findet, daß man da vieles findet, was heute auch im Niederländischen zu finden ist. Nur manche Worte heute dort eine ganz andere Gewichtung und Aussprache finden. Wenn man hingegen Niederländisch geschrieben findet, kann man oft ableiten, was es bedeutet.
Generell hat das h bei den Worten, in denen es vor kommt oft eine völlige Veränderung für den Vorstehenden Buchstaben parat. Man denke dabei vielleicht mal an Phosphor [Fosfor]. Möglicherweise wirkt es ähnlich verändernd auf ein T und möglicherweise nicht so wie es im Englischen ist. Es ist hier die Frage, welcher Weg zu uns war näher, der über Land oder der über Wasser, so daß die Sprache ihn übernehmen konnte. Das man dann vereinfacht so schreibt, wie man spricht ist nicht immer unsinnig und beim Wort Photo [Foto] ja heute schon eher normal. Irgend wann mal hat man auch wheiß statt wie man es heute schreibt weiß geschrieben. Meist ist die schreibweise die näher an der Aussprache lag geblieben und Lizium wurde zumindest im Deutschen so ausgesprochen. Denke, daß hat nichts mit Dumm oder dämlich zu tun, sondern ist einfach der Endsilbe zu verdanken. -tion und -tium haben vermutlich genau die gleichen Sprachentwicklungen hinter sich.
danke auch für diesen Beitrag, aber die Frage ist ja längst geklärt...
THium ist nicht das gleiche wie Tium.
und wenn's von lithos kommt, erst recht als TH und nicht als Z.
Aber es kommt nicht von Lithos sondern von Lithium. Man sagt ja auch nicht Sindhu, sondern Indien, obwohl die Lateiner das Wort "Indus" (wovon das Deutsche Wort Indien kommt) es von den Griechen entlehnt haben, die das Wort von Sanskrit Sindhu entlehnt haben. Und in Lateinisch wird -thium und -tium gleich ausgesprochen
echt? Ich kann nicht Latein, da wird -thium und -tium gleich ausgesprochen?
Egal, denn Lithium kommt von altgriechischλίθος líthos, deutsch ‚Stein‘
Der Weg zu uns ging ganz sicher über das römische Reich und nicht die Engländer. Den Aussprachefehler mag uns der Römer beschert haben. Sicher nicht der Engländer. Englisch ist erst seit 1952 Wissenschaftssprache. Da war Lithium in Deutschland schon lange bekannt.
Wenn man sich in wissenschaftlichem Umfeld befindet, sollte man die "zi"-Variante evtl. vermeiden, zugelassen sind beide Ausspracheformen.
Nieder mit den Kann-Vorschriften!
Eine perfekte Antwort; bleibt mir nur noch jammernd beizusteuern, dass der Duden in solchen Fällen meiner Meinung nach deshalb mit Vorsicht zu genießen ist, weil dort am Ende Wörter und deren Aussprachen aufgenommen werden, die der lebendigen Sprache Deutsch entlehnt werden (wohlgemerkt, im Folgenden bedauere ich nicht, dass der Duden die Weiterentwicklung einer Sprache repräsentiert, sondern nur, dass dadurch eben auch Dummes salonfähig wird). Da du bereits festgestellt hast, dass eine tumbe Masse das Wort im Grunde falsch ausspricht, nämlich als "-zium", kannst du davon ausgehen, dass diese Aussprache nur deshalb heutzutage laut Duden erlaubt ist, eben weil es eine Masse so ausspricht. Das ist oft so. Laut Duden darfst du nach "wegen" mittlerweile auch einen Dativ folgen lassen statt des (eigentlich) korrekten Genitivs, weil es (leider) viele im Deutschen so machen. Die Automarke Citroën sprechen auch viele hinten nasal aus (also etwa "zi-tro-äng"), nur weil sie mit ihrer Halbbildung mal irgendwo aufgeschnappt haben, dass es im Französischen oft nasale Laute gibt. Tatsächlich wird das Wort aber wie "zi-tro-enn" ausgesprochen. Aber mach das mal unter den Halbgebildeten. Dann wirst du komisch angeschaut und oft sogar (falsch) korrigiert! So ist das eben, wenn man dem Volk aufs Maul schaut, dann sind Redewendungen wie "das macht Sinn" (statt des früher einzig korrekten "das hat Sinn") oder das apostrophierte "s" (der schlimmste mir bekannte Fall: "Auch Sonntag's frische Brötchen!" statt des korrekten "sonntags") eben erlaubt, nur weil es eine dröge Masse so macht.
Fazit: Laut Duden geht beides; "richtig" ist dennoch "Li-thi-um" und nicht "Li-zi-um"...
LG von der Waterkant.