Rüden zu triebgesteuert was hilft?

6 Antworten

Aufreiten muss, wie hier erwähnt wurde, nicht sexuell motiviert sein. Es kann auch schlicht und ergreifend der Versuch des Hundes sein, sich in einer Situation, in der er sich überfordert fühlt und keine Hilfe von seinem Halter bekommt, zu beruhigen. Einen solchen Hund zu kastrieren und ihm damit das Testosteron zu nehmen, das ihm das letzte Stück Selbstsicherheit gibt, ist ein ziemlicher Schuss ins Knie und verschärft die Probleme noch mehr.

Klassiker sind Hunde, die auf Hundewiesen geschickt werden oder mit jedem Hund "spielen" sollen, ohne dass die Halter merken, dass die Hunde nicht spielen sondern Taktiken fahren, um eine Eskalation zu vermeiden. Die reiten dann häufig auf, weil sie aus der Situation nicht mehr alleine rauskommen und völlig überfordert sind.

Such Dir einen guten Trainer, der nicht sofort zu einer Kastration rät und nicht nach der völlig veralteten Dominanztheorie arbeitet, sondern sein Fach versteht, und Dir hilft, den Hund realistisch einzuschätzen. Anlaufstelle wäre z.B. "Trainieren statt dominieren".

Zusätzlich würde ich Dir das Buch "Kastration und Verhalten" von Gansloßer empfehlen, bevor Du Dich zu dem Schritt entschließt.

Viele Rüden haben einen permanenten Trieb, der kaum kontrollierbar ist wenn andere Hündinnen zugegen sind - gelegentlich tut es auch ein kastrierter Rüde ;-). Wirklich etwas tun kann man nicht außer die Kastration. Die chemische Kastration mittels Chip halte ich persönlich für dauerhaft als bedenklich. Für den Einstieg, damit du erfährst ob dein Rüde wirklich triebgesteuert oder ev. ein etwas gesteigertes Dominanzproblem hat, bietet sich der Chip an. Nach setzten des Chips dauert es einige Wochen bis dieser das Sexualhormon weitestgehend unterdrückt hat. Dann hält die Wirkung ca. 6 Monate, dann geht die Sache allmählich von vorn los. Es sei den du lässt gleich den nächsten Chip setzen. Wir haben das, bei einem unserer Rüden einmal machen lassen, so wirklich glücklich war der Hund und wir damit nicht.

Eine gute Alternative ist, dass du dich viel mit deinem Hund beschäftigst. Ihn auspowerst und viel Kopf- und Nasenarbeit bietest. So baut er auch darüber sein gesteigerten Sexualtrieb ab... ähnlich ist es ja bei uns Menschen auch... nach einem super abstengenden Tag steht uns auch mehr der Sinn nach Ruhe und Erholung, als nach Bewegung ;-)

Aufreiten kann viele Gründe haben. Solange keine läufige Hündin da ist oder in der Nähe war hat das gar nichts mit Sexualität zu tun.

Meist regeln die Hunde das untereinander selbst. Spätestens wenn es dem anderen Hund oder dem anderen Besitzer zu viel wird, nimmst du deinen Hund weg.

Schau dir den Link von Madita69 an.

Eine Kastration würde ich auf keinen Fall machen lassen und das mit dem Abmelken vergisst du am besten gleich wieder!

Geh zum Tierarzt und laß ihm einen Chip setzen. Dann siehst Du ob sich das Verhalten ändert. Dann kannst Du immer noch über eine Kastration nachdenken.

Hormon- bzw Kastrationschip ???