Relation zwischen Migräne und Glutamat / Hefeextrakt?
Guten Abend,
nach einiger Recherche im Internet möchte ich hier auch mal die Frage stellen, ob der Geschmacksverstärker Glutamat tatsächlich Migräne auslösen kann. Da gibt es ja geteilte Meinungen.
Ich würde schon gerne wissen, ob da was dran ist oder nicht, denn ich verzichte zur Zeit auf viele Gewürze, Maggi oder diverse Chips mit Hefeextrakt.
Was meint ihr dazu und verzichtet ihr auch auf diese Art von Lebensmittel oder nicht?
Grüsse
RuhrpottNiklas
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6 Antworten
Es müsste eigentlich "Ja, aber..." heißen.
Einen direkten Zusammenhang für "normalgesunde" Menschen und Kopfschmerzen/Migräne konnten Studien nur sehr bedingt nachweisen, aber es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen Glutamatgaben und Kopfschmerzen bei vorbelasteten Probanden.
Hier wurden, neben der Vorbelastung, auch Abhängigkeiten von der Dosis und dem Geschlecht (Frauen mit etwas höherer Signifikanz) festgestellt.
Allerdings waren auch nicht alle Probanden betroffen und diejenigen mit Schmerzsymptomen auch in sehr unterschiedlichen Maßen. Das Problem ist auch, dass Glutamat natürliche und recht kritische Funktionen in der Körperchemie einnimmt insbesondere bei der Reizleitung im Nervensystem als ein exzitatorischer Neurotransmitter (i.e. für die erregenden Synapsen…).
Laut neuerer Studien scheint die eigentliche Ursache der Glutamatunverträglichkeit an einem speziellen Gendefekt zu liegen, der zu einem verlangsamten Abbau des Glutamats führt; das würde die älteren Studienergebnisse recht nett erklären.
In Summe sieht es so aus als würde eine negative Glutamatwirkung dann auftreten, wenn dieser spezielle Gendefekt vorliegt, eventuell in Verbindung mit bestimmten Krankheitsbildern. D.h. eine zusätzliche Glutamatgabe könnte bei vom Gendefekt Betroffenen Kopfschmerzen/Migräneanfälle auslösen oder verstärken, wäre aber nicht ursächlich an der Grunderkrankung beteiligt. Hier eine genaue Abgrenzung zu finden wird wohl noch einiges an Studien kosten (jedenfalls habe ich noch nichts dazu gefunden)
Migräne wurde in den Symptomenlisten nicht erwähnt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glutamat-Unvertr%C3%A4glichkeit
Es ist durchaus möglich, dass Glutamat als Trigger fungiert. Das müsstest du selber bei dir austesten, am besten findet man es durch ein Migränetagebuch heraus, in welchen Situationen gehäuft bei einem Migräne auftritt. Wenn du allerdings nicht zu Migräne neigst, dann wirst du auch durch Glutamat keine bekommen (kann man aus der Frage nicht herauslesen).
Allerdings kenne ich Glutamat eher als Trigger für Cluster-Kopfschmerzen. Migräne hängt eher mit anderen Faktoren zusammen (Stress, Schlafmangel oder zu viel Schlaf, Wetter, Alkohol, Menstruation, Reizüberflutung (insbesondere durch Licht)... weniger spielen Nahrungsmittel eine Rolle).
Vielen Dank für deine Antwort. Ja, beige zu Migräne ein bis zwei mal im Quartal. Allerdings kommt diese komplett aus dem nichts. Weder Wetterumschwünge noch Alkohol machen mir da zu schaffen. Ich habe das Gefühl, die Migräne kommt immer zufällig im Quartal.
Grüsse
Niklas
Ich war selber Migräniker. Hab die Ernährung etwas umgestellt und es geht mir gut.
Ja, wie bei allem macht die Dosis das Gift. Ab ca. 2,5g MSG in einer Dosis zeigte sich, dass sowohl Männer, als auch Frauen (Und vor allem die) Kopfschmerzen bekommen können. Höhere Dosen würden vielleicht bei beiden Gruppen die Häufigkeit und Ausprägung von Kopfschmerzen erhöhen.