Reiten mit 120 kg Körpergewicht - welche Pferderasse?

24 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Auch ich bin (leider) der Meinung, dass das zu schwer ist! mein Tipp:

- belohne Dich mit dem Reiten dafür, dass Du die 100 Kg-Marke geknackt hast, also erst U100 Kg wieder damit anfangen

- fang erstmal wieder mit ordentlichem Reitunterricht an...so fällt der Einstieg leichter, denn bei höherem Gewicht MUSS man gut und geschmeidig sitzen um das Pferd nicht noch mehr zu stören

- Achte nicht nur auf die Rasse, Größe etc. sondern VOR ALLEM darauf, dass Du Dein zukünftiges Pferd regelmäßig und gut gymnastizierst: Rückenmuskulatur stärken, longieren usw. damit das Pferd Dich tragen kann

Die Kombi schwerer Reiter, Wiedereinsteiger UND dann noch "nur Wald gejuckle" schreit sonst geradezu nach einem kaputten Pferd mit Schmerzen !!!

** mit 120 kilo ist man nicht zu schwer, was sollen die sportlich gebauten voltipferde sagen oder fühlen wenn da 3-4 leute auf deren rücken rumturnem ma jeweils 60kg!! das sind dann gerne mal 180 kilo.. wenn nicht sogar 240... und da sagt keiner tierquälerei... es sieht vielleicht ein bisschen 'komischer' aus, weil man nur die 'schlanken' reiter kennt. aber vom reinen gewcht her, sind 120 kilo keineswegs zu viel.. klar wenn man jetzt nen kleines zierliches deutschesreitpony oder welsh pony reiten will dann schon.. aber tinker, kaltblut, (welsh cob), hafi, westfalen, oldenburger... alles kein problem..

leute die meinen sie/du seist zu schwer haben keinen plan, da sie nicht an die voltipferde denken... die auch extremes leisten müssen...


Lokiwen  21.01.2016, 16:11

Beim Voltigieren sind solche Figuren nur für wenige Sekunden gedacht. Und niemand sagt, dass Voltigieren artgerecht ist ;-)

Ich selbst besitze und reite seit sechs Jahren einen Friesen - und zwar trotz meiner 115 kg. Ich will bestimmt nicht behaupten, eine gute Reiterin zu sein. Das wäre anmaßend. Aber ich habe bereits mit 6 Jahren die ersten Reitstunden und mit 8 Jahren mein erstes eigenes Pony (Haflinger) bekommen. Inzwischen bin ich 52 und kann auf 46 Jahre Pferde- und Reiterfahrung zurückblicken. Interessanterweise hatte nicht eines meiner Pferde Rücken- oder Gelenkprobleme, was natürlich einerseits etwas mit der Rasse, Ausbildung und Bemuskelung der Tiere, andererseits aber auch mit vernünftigem Unterricht zu tun hatte. Außerdem ist neben einem guten und sicheren Sitz gutes und vor allem passendes Sattelzeug wichtig. Und hier fangen die Probleme für den übergewichtigen Reiter tatsächlich an, denn man kommt an einer Maßanfertigung oft nicht vorbei. Der Sattel soll ja nicht nur optimal auf dem Rücken des Pferdes liegen, sondern auch dem Gesäß ausreichend Platz bieten. Nur als Beispiel: Der Sattel meines Friesen hat bei einem guten Sattler inkl. Vermessen etc. knapp 3000,- Euro gekostet. Weiter geht es mit den Ausgaben für gute Stiefel. Mit Turnschuhen auf ein Pferd zu steigen ist indiskutabel, weil man durch den Bügel rutschen kann. Es müssen also mindestens Stiefeletten sein. Wenn deine Beine einigermaßen schlank sind, sollte das kein Problem sein. Bei dicken Fesseln und Waden braucht man aber wiederum die Maßanfertigung. Die kostet bei einem Profi zwischen 600 und 800 Euro. Tja, und dann braucht man noch eine vernünftige Hose, die gut sitzen soll - da gehen dann wenigstens noch einmal 200,- Euro ins Land. Weiterhin muss man sich fragen: "Wie kommt man überhaupt hinauf?" Bei einem großen Reitergewicht ist es nicht ratsam, es mit der klassischen Methode (linker Fuß in den Steigbügel ...) zu versuchen, schon gar nicht, wenn man noch nicht geübt ist und unter Umständen dem Pferd in den Rücken kracht. Man sollte also schauen, dass man einen Stall mit einer Aufsteighilfe findet. Wenn man im Gelände mal runter muss, können Parkbänke einen entsprechenden Dienst erweisen. Darüber hinaus sollte man auch an die eigenen Knie und den eigenen Rücken denken. Häufig haben Übergewichtige gerade an der Lendenwirbelsäule und mit den Knien Probleme, die durch das Reiten sicher nicht besser werden. Und zu guter letzt: denkt an die Tiere! Es geht nicht in erster Linie um das von einigen Vorrednern - sicherlich auf der Basis Ihrer übergroßen Erfahrung - bestimmte maximale Reitergewicht. Das ist relativ, und an vielen Stellen wurde ja auch korrekterweise darauf hingewiesen, dass ein Reiter, der 60 kg wiegt, ein Pferd leichter kaputt reitet, als einer, der 120 kg wiegt und weiß, was er tut. Natürlich ist es problematisch, wenn der Übergewichtige die Balance auf dem Pferderücken erst lernen muss, weil es in der Natur der Sache liegt, dass er dem Pferd in den Rücken fallen wird. Diesbezüglich kann ich nur raten, einen wirklich gewissenhaften Reitstall auszusuchen, der nicht in erster Linie an der Gewinnmaximierung orientiert ist und jeden auf ein Pferd lässt, damit die Kasse klingelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Pferde gibt, die auch schwergewichtige Reitanfänger einmal pro Woche ohne größere Schäden tragen können. Es ist halt eine Frage des Handlings. Mit meinem Pferd arbeite ich an fünf bis sechs Tagen in der Woche, wobei an 2 - 3 Tagen Bodenarbeit dabei ist. Lange Rede kurzer Sinn: Es ist möglich, auch mit Übergewicht ein Pferd zu reiten, ohne diesem zu schaden. Der finanzielle und zeitliche Aufwand sind aber erheblich größer.


Kea66 
Beitragsersteller
 29.03.2014, 12:36

Vielen Dank liebe Sonett, Deine Antwort war sehr ausführlich und hat mich echt aufgebaut... !! KEA

Kalti12  05.01.2016, 00:49
@Kea66

Das ist echt die beste antwort hier! 😊

stefan94121  11.01.2023, 19:51

Dieses Kommentar baut mich gerade echt auf danke

An alle Idioten die was gegen korpulente Menschen haben und behaupten das man nicht reiten darf wenn man mehr wiegt, ein Ritter hat bis zu 200 kg gewogen und das haben schlachtrösser locker gemeistert. Ein Shire Horse z.b wäre gut für dich.

Lass dich nicht runtermachen ich bin Gewichtheber mit 140 kg und nicht dick. Muskeln wiegen mehr als Fett aber diese Leute glauben an den BMI der bei mir nicht anzuwenden ist. Und außerdem scheißen sich die halben Portionen vor mir in die Hose wenn sie vor mir stehen und trauen sich nicht solche Aussagen zu machen. Aber im Internet fühlen sie sich sicher und sind mutig.

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten genau wie eure Meinung ich habe fertig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei 120 kg käme nur noch ein Shire Horse in Frage, was natürlich uneffektiv ist oder vielleicht ein schweres Warmblut. Da man aber damit natürlich auch einen dicken und uneffektiven Parntner hat, will das ja wohl überlegt sein. Ich war jedenfalls auch etwas frustriert wie man hier mit dickeren Menschen die ja normalgewichtig als Erwachsene sind, da man heutzutage nur noch Jugendreiten mit Sportponys anbietet und auch im Fahrsport die Leistung zu ungunsten der Stabilität gewichen ist.

Pferde wird eben dann nur ein schweres Pferd gehen, wobei selbst das Kaltblut mit 110 kg eingestuft ist. Mit der 20 Prozent Regelung kann man sich das ja anhand des Pferdegewichtes ausrechnen.

Ich habe aber nun etwas viel Besseres herausgefunden. In den USA gibts solche Gewichtsdiskussionen gar nicht, hier reiten auch Size Plus ohne die Moralkeule.

Ein Maultier - und die werden derzeit angeboten, da gibts auch ganz edle aus Spanien mit PRE und Andalusier Einkreuzung, also bildschöne Hybriden, und ein Maultier kann 50 kg Sattel und 150 kg Gepäck tragen so das hier ein sog. Gewichtsträger da wäre der auch noch ein idealer Freiuzeitpartner für Gelände und Wanderreiten ist. Also ich werde mir ein Maultier holen, gibt es von 1,40 - 1,60 in allen Variationen, genügsam, denkt mit und ich denke das passt einfach perfekt. Maultiere da Mutter Stute bitte dann auch mit Pferden stellen. Lies mal darüber, ich war begeistert. Das ist genau das was perfekt passt.

I

Woher ich das weiß:Recherche