reeller parameter?
Ich muss folgende Ungleichung lösen: √(2x-1)-√(x/p) >=0 In Abhängigkeit vom reellen Parameter p. Wie ist das mit dem Parameter zu verstehen? Würde mich über Hilfe sehr freuen. Danke
4 Antworten
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(†) √(2x–1) – √(x/p) ≥ 0, wobei x, p ∈ R
Definitionsbereich von (†): 2x–1 ≥ 0 und x/p ≥ 0
- <==> x ≥ ½ und (entweder (x > 0 und p > 0) oder (x < 0 und p < 0) oder (x = 0 und p ≠0))
- <==> x ≥ ½ und p > 0
Lösung. Hierbei x ≥ ½ und p > 0.
- √(2x–1) – √(x/p) ≥ 0
- <==> √(2x–1) ≥ √(x/p)
- <==> √(2x–1)² ≥ √(x/p)²
- <==> (2x–1) ≥ (x/p)
- <==> (2–1/p)·x ≥ 1 (> 0)
- <==> (2–1/p > 0 und x ≥ 1 / (2–1/p)) oder (2–1/p < 0 und x ≤ 1/(2–1/p) (< 0 < ½ ≤ x) — Widerspruch!)
- <==> 2 > 1/p und x ≥ 1 / (2–1/p)
- <==> p > ½ und x ≥ 1 / (2–1/p) (>½)
Also ist die Lösungsmenge:
- L = {(x; p) ∈ [0; ∞) x (0; ∞) : x ≥ ½ & x ≥ 1/(2–1/p)}
- = {(x; p) ∈ [0; ∞) x (0; ∞) : x ≥ 1/(2–1/p)}
- = {(x; p) ∈ [0; ∞) x (0; ∞) : x ≥ p/(2p–1)}
Deshalb (†) <==> p > 0 und x ≥ p/(2p–1).
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Könntest du mir vielleicht erklären, was du alles gemacht hast? Bin erst in der 8. Klasse, aber bin math. nat. vertieft... Danke
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Um die Gleichung überhaupt zu untersuchen, muss der Term auf der rechten Seite existieren. Der Term √(2x–1) – √(x/p) existiert nur dann, wenn die Terme innerhalb der jeweiligen Wurzeln ≥ 0 sind. Sprich, wenn 2x–1 ≥ 0 und x/p ≥ 0. Also muss x ≥ ½ sein, und da x (streng) positiv ist, muss p auch nicht negativ sein, um dass x/p ≥ 0 gilt. p darf nicht gleich 0 sein, sonst existiert x/p nicht. Zusammengefasst sind die Variablen auf:
- x ≥ ½
- p > 0
beschränkt. Auf genau diesem Bereich ist √(2x–1) – √(x/p) als reelle Zahl wohldefiniert, und sonst nirgendwo.
Algebra bei Ungleichungen ist fast dasselbe wie bei Gleichungen. Die Regeln sind aber ein bisschen beschränkter:
- Für a, b, c ∈ R:
- (I) a + c ≤ b + c <==> a ≤ b
- (II) a · c ≤ b · c <==> a ≤ b, solange c > 0.
- aus (II) folgt für a, b ≥ 0: a ≤ b ==> a·a ≤ a·b und a·b ≤ b·b, also a² ≤ ab ≤ b² ==> a² ≤ b²
- man kann weiter argumentieren, dass auch a² ≤ b² ==> a ≤ b für a, b > 0.^
- also (III) a ≤ b <==> a² ≤ b²
- aus (I) folgt (IV) a ≤ b <==> -a ≤ -b ^^
Mittels dieser Regeln kann die Ungleichung gelöst werden:
- (†) √(2x–1) – √(x/p) ≥ 0
- <==> √(2x–1) – √(x/p) + √(x/p) ≥ 0 + √(x/p) … aus Regel (I)
- <==> √(2x–1) ≥ √(x/p)
- <==> √(2x–1)² ≥ √(x/p)² … wegen Regel (III)
- <==> 2x–1 ≥ x/p
- <==> (2·x – 1)·p ≥ (x/p)·p … wegen Regel (II) und da p > 0.
- <==> 2p·x – p ≥ x
- <==> 2p·x – p + p–x ≥ x + p–x … wegen Regel (I)
- <==> 2p·x – x ≥ p
- <==> (2p – 1)·x ≥ p
Fall 1. 2p – 1 = 0. Dann gilt (†) <==> 0·x ≥ p <==> 0 ≥ p. Dies ist unmöglich, weil p > 0 (sieh oben).
Fall 2. 2p – 1 < 0. Also -0 < -(2p–1) wegen (IV), d. h. -(2p–1) > 0. Dann gilt (†) <==> (2p–1)·x ≥ p <==> -p ≥ -(2p–1)·x wegen (IV) <==> [-p/-(2p–1)]·-(2p–1) ≥ x·-(2p–1) <==> [-p/-(2p–1)] ≥ x wegen (II) und weil -(2p–1) > 0. Also, in diesem Fall (†) <==> x ≤ p / (2p–1). Nun, p/(2p–1) < 0, weil p > 0 und (2p–1)<0. Also muss x < 0 sein, um dass (†) gilt. Aber ganz oben wurde festgestellt, dass x ≥ ½. Deshalb ist dieser Fall unmöglich.
Fall 3. (2p–1) > 0. Dann gilt (†) <==> x·(2p – 1) ≥ [p/(2p–1)]·(2p – 1) <==> x ≥ p/(2p–1) wegen (II) und da (2p–1) > 0.
Zusammenfassend:
Die Ungleichung ist dann gültig, wenn
- x ≥ ½;
- p > 0;
- (2p–1) > 0, sprich, p > ½; und
- x ≥ p / (2p–1) (was selber > ½ ist, da p > 0 und p / (2p–1) = 1/(2–1/p) > 1/2.)
also, genau dann, wenn
- p > ½; und
- x ≥ p / (2p–1).
Vielleicht ist das ein bisschen zu ausführlich, und ich habe dich in den Einzelheiten / der ausführlichen Erklärung verloren. Hoffentlich nicht ; )
^ Beweis. Sonst gäbe es a, b ≥ 0, so dass a² ≤ b² und NICHT(a ≤ b). Also b < a. Aus (II) folgt wieder: b² ≤ a². Da a² ≤ b² ≤ a², muss gelten: b² = a². Daher b = ±a. Daher b = a (da a, b ≥ 0). Dies widerspricht der Ausnahme, dass NICHT (a ≤ b).
Also wenn a, b ≥ 0 und a² ≤ b², muss gelten: a ≤ b.
^^ Beweis. a ≤ b <==> a + -b+-a ≤ b + -b+-a <==> -b ≤ -a.
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P. S.:
»A <==> B«
bedeutet: »Aussage A gilt genau dann, wenn Aussage B stimmt.«
Anwendung: Wenn man weiß, dass A <==> B, reicht es aus, um Aussage A zu untersuchen, stattdessen Aussage B zu untersuchen.
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Ich hab noch eine Frage: Bei der Fallunterscheidung im 2. Fall. Da steht: " Also, in diesem Fall (†) <==> x ≤ p / (2p–1)" Wo sind bei "x≤p/(2p-1)" die - Zeichen hin? Vorher stand noch: "x≤[-p/-(2p-1)]" ???
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Die Zeichen wurden weggelassen:
- Im 2. Fall gilt (†) <==> [-p/-(2p–1)] ≥ x <==> p/(2p–1) ≥ x.
Denn -p/-(2p–1) = p/(2p–1).
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![](https://images.gutefrage.net/media/user/Schachpapa/1456653634658_nmmslarge__116_32_432_432_d36a6a6d62721271685e85017f4dbcb0.jpg?v=1456653637000)
p kann im Prinzip jede Zahl sein. Mit verschiedenen p kriegst du verschiedene Ungleichungen. Wenn z.B. p = -1 ist, ist die Ungleichung √(2x-1)-√(-x) >=0. Das hat überhaupt keine Lösung, denn wenn x positiv ist, geht die zweite Wurzel nicht und wenn x negativ ist, geht die erste nicht.
Für p = 1 wäre die Ungleichung
√(2x-1)-√x >=0
<=> √(2x-1) >= √x
<=> 2 x - 1 > x
<=> x > 1
Du musst versuchen, allgemein Lösungen anzugeben, wenn ein beliebiges p vorgegeben ist.
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Der Parameter soll ein Element der reellen Zahlen sein. Also z.B. keine komplexe Zahl.
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du musst p als zahl betrachten, wie 2 oder so... nich wie eine unbekannte wie x... am ende musst du etwas rausbekommen wie z.B x= 5+p oder sowas
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![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Sorry! Kleiner Fehler: am Ende hatte ich etwas nicht übertragen:
Die Lösungsmenge ist:
Deshalb (†) <==> p > ½ und x ≥ p/(2p–1).