Pubertätsblocker?


23.07.2024, 23:01

Ich meinte damit nicht das nur paranoide Eltern so sind .Ich will niemanden damit verletzen oder zu nahe kommen

suumcuique5786  24.07.2024, 09:14

Hast du einen Abschluss in Medizin, Psychologie oder Psychiatrie?

liquider 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 21:28

Nein

7 Antworten

Ich persönlich halte es für extrem gefährlich Kindern sowas zu geben, es stoppt ihre natürlich Entwicklung, es ist Krebserregend, es beeinflusst die Psyche massiv.

Natürlich ist es Sache der Eltern was sie zulassen oder nicht, aber ich zb. würde sowas niemals zulassen, noch habe Ich Kontakt zu Leuten die offen für sowas sind. Solche Menschen, solche Ideologien finden in meinem Umfeld nicht statt. Das gehört auch zur Aufgabe als Elternteil. Seine Kinder nicht nur körperlich vor sowas zu schützen sondern auch den Umgang zu unterbinden, den Einfluss von außen zu bekämpfen.

danke für die beantwortung der Nachfrage

ich halte mal fest du hast keinerlei fachliche Kompetenz vorzuweisen, meinst aber entgegen fachlicher expertise einschätzen zu können wozu andere Menschen in der Lage sind. So viel erst mal dazu.

So kommen wir nun erstmal zur Aussage das das Thema vor einen jahr oder ein paar Monaten hochgekommen wäre - nein das thema existiert schon sehr viel länger. die erste Fachzeitschrift die dieses Thema behandelte und tatsächlich an praktisch jedem Berliner Kiosk zu kaufen war kam 1908 auf den Markt. 1899 kam schon die erste jährliche Facharbeit zu dem Thema heraus allerdings weniger für die öffentlichkeit sondern zum interdisziplinären diskurs. 1908 kam sogar zu dem Thema eine erste Schallplatte heraus.

Bis etwa 1928 war deutschland sogar weltweit führend auf den Gebieten was sowohl Anerkennung als auch Erforschung der kompletten LGBTQ Thematik anging. die Ablehnung und tatsächliche Ächtung dieser Forschung kam dann erst anfang der 1930er Jahre durch die Nationalsozialisten. Einer der führenden Forscher auf dem Gebiet, genau genommen sogar der Pionier war Magnus Hirschfeld. Musste dann sogar unter Androhung von Folter und Tod deutschland verlassen. Wurde ironischer Weise ins heutige Russland, damals noch udssr eingeladen unter Stalin, später dann auch in die USA.

So was nun den Punkt angeht wie verläuft die Einnahme positiv over negativ? Kann man nicht zu 100% sicher beantworten. Es gibt Nebenwirkungen die auftreten können aber nicht müssen. An sich kann man aber sowohl die dosis als auch das medikament anpassen um Nebenwirkungen zu vermeiden. Ist halt wie bei allen medikamenten.

die neuesten Infos dazu werden allgemein in Fachartikeln veröffentlicht - hier findest du leicht verständlich formulierte Informationen.

https://www.regenbogenportal.de/infoartikel?thema=transgeschlechtlichkeit

ansonsten kannst du transsexualität auch im dsmV oder der icd11 googeln - hier sind aber fachspezifische Vorkenntnisse notwendig.

Was ich nun von der Thematik halte - wenn ein Kind / jugendlicher feststellt er / sie ist transsexuell dann sollte dort Fachpersonal einen Blick drauf werfen und wenn sich das bestätigt, dann sollte man ehe es zu tatsächlichen Erkrankungen kommen kann halt eine Hormontherapie einleiten und wenn gewünscht dann auch zu mindestens äußerlich die Geschlechtsmerkmale anpassen lassen. Und nur um das klarzustellen Transsexualität an sich ist keine Erkrankung aber es nicht ausleben zu können oder dafür diskriminiert zu werden das man es auslebt kann zu schweren Erkrankungen der Psyche führen. Auch der Versuch es als Krankheit zu stigmatisieren und ggf sogar eine Konverisonstherapie durchzuführen endet immer in schwersten psychischen Erkrankungen - weswegen diese Therapien bei Kindern und Jugendlichen auch verboten wurden.

vor einem Jahr oder ein paar Monaten ist das Thema hochgekommen, dass Kinder Pubertätsblocker bekommen können

Du meinst vermutlich diesen Eintrag im Regenbogenportal der Bundesregierung, welcher inzwischen überarbeitet wurde:

Bild zum Beitrag

damit sie sich entscheiden können, welches Geschlecht sie wollen,

Das kann man nicht entscheiden. Das Geschlecht ist eine angeborene Tatsache! Darüber hinaus gibt es transsexuelle Menschen, die an einer Geschlechtsdysphorie/Geschlechtsidentitätsstörung leiden. Deren Ursachen sind noch nicht abschließend erforscht, deshalb kann man nicht ohne Zweifel sagen, ob dieses Phänomen angeboren ist oder auf äußeren Einflüssen beruht. Meines Erachtens ist es eine Mischung aus beiden, aber Gewissheit hat man noch nicht. Was man aber inzwischen erkannt hat, ist, dass eine körperliche Transition ein probates Mittel zu sein scheint, um bei Menschen mit einer solchen Störung die vorhandenen Komorbiditäten wie soziale Ängste, Depressionen, Suizidgedanken etc. zu lindern.

da es dann einfacher ist, eine Umwandlung zu machen, bevor sich der Körper entwickelt.

Geschlechtsumwandlungen sind medizinisch unmöglich! Es werden lediglich kosmetische Angleichungen vollzogen. Sogenannte "Pubertätsblocker" (GnRH-Analoga, welche vorrangig für den Einsatz bei Männern mit Prostatakarzinom entwickelt wurden) werden häufig mit dem Argument beworben, dass das Durchlaufen der natürlichen Pubertät für Betroffene eine große Belastung sei. Das ist bei Transsexuellen in der Tat der Fall. Man muss jedoch anmerken, dass die pauschale Aussage, dass angleichende Maßnahmen leichter durchzuführen sind, wenn die Pubertät unterbrochen wird, nicht korrekt ist. Beispielsweise ist die Phalloplastie bei Transmännern erfolgversprechender und damit risikoärmer, wenn sie die weibliche Pubertät durchlaufen und sich die Genitalien voll entwickelt haben.

Außerdem gibt es noch andere Differenzialdiagnosen zur Transsexualität, bei denen der Einsatz von GnRH-Analoga und die danach i.d.R. folgenden geschlechtsangleichenden Maßnahmen mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen. Aufgrund des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen, mit dem ideologisch verblendete Eltern die Behandlungen ihrer angeblichen "Transkinder" durchdrücken können und einer Leitlinie, die Ärzte zur transaffirmativen Behandlung "ermutigt", sind Differenzialdiagnosen (z.B. Dysmorphophobie, welche mit Psychotherapie, ggf. auch mit Antidepressiva oder Neuroleptika behandelt werden sollte) mittlerweile nahezu unmöglich.

Kein 10-Jähriger ist reif genug, das zu wissen

In diesem Alter ist eine Differenzialdiagnostik in der Tat schwierig und die Rate der Fehldiagnosen und den daraus folgenden späteren Detranstitionierungen besonders hoch (wobei die Studienlage diesbezüglich dürftig ist). Wenn sich bei einem Kind im Laufe des Heranwachsens die Geschlechtsidentitätsstörung verfestigt, dann wäre in diesem Fall der rechtzeitige Einsatz von GnRH-Analoga und Hormonersatztherapien nach aktuellem Stand der medizinischen Forschung durchaus sinnvoll. Wenn jedoch eine andere Störung vorliegt oder sich die Geschlechtsdysphorie im Laufe der Pubertät von selber legt, weil Kinder sich mit ihrem Geschlecht arrangieren oder sich z.B. zu Homosexuellen entwickeln (was bei vermeintlichen "Transkindern" nicht selten der Fall ist), wären Hormonbehandlungen ein fataler Fehler.

Darüber hinaus haben GnRH-Analoga signifikante Nebenwirkungen. Ein negativer Einfluss auf die Intelligenz wird vermutet, ist aber noch nicht abschließend erforscht. Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Hier ein Review: The impact of suppressing puberty on neuropsychological function: A review - Baxendale - 2024 - Acta Paediatrica - Wiley Online Library

Deutlicher ist der negative Einfluss auf die Knochenstruktur, da diese im Gegensatz zur Intelligenz objektiver messbar ist:

>> Results consistently indicate a negative impact of long-term puberty suppression on bone mineral density, especially at the lumbar spine, which is only partially restored after sex steroid administration. <<

Quelle: Impact of gender-affirming treatment on bone health in transgender and gender diverse youth - PMC (nih.gov)

Was haltet ihr davon ?

Es ist in jedem Einzelfall eine Risikoabwägung. Meines Erachtens wiegt das Risiko schwerer, Kinder auf einen irreversiblen Weg der Transition zu schicken, statt sie die Pubertät durchlaufen zu lassen und die Entscheidung über eine weitere Behandlung ins konsensfähige Erwachsenenalter zu verschieben. Meine Meinung orientiert sich dabei an der Einschätzung des Gesundheitsdienstes in Großbritannien, dass GnRH-Analoga bei Kindern für den Moment nur in klinischen Studien eingesetzt werden sollten, um auf Basis dieser Erkenntnisse die Nutzen-Risiko-Abwägung zu erleichtern.

Woher ich das weiß:Recherche
 - (Gesundheit, Sexualität, Kinder)

Die Wirkung von GnRH-Analoga (aka Pubertätsblocker) ist oft vollständig reversibel und dient zur Überbrückung, bis der Jugendliche älter ist und besser über eine weitere Therapie entscheiden kann:

... zu einer psychischen Druckentlastung führen und als reversible Maßnahme einen Zeitgewinn zur weiteren diagnostischen Reevaluierung und psychotherapeutischen Langzeitbeobachtung bewirken, bevor irreversible Veränderungen durch die gegengeschlechtliche Therapie induziert werden.

https://www.springermedizin.at/hormonelle-behandlung-von-jugendlichen-mit-transidentitaet/17795338

Quelle: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel

Die Wirkung von Pubertätsblocker ist fast reversibel (bei der Knochendichte sollte man vor allem bei trans Frauen Vorkehrungen treffen):

Transgender/gender incongruent youth who had access to pubertal suppression, a treatment which is fully reversible ...

https://www.endocrine.org/advocacy/position-statements//transgender-health

Eine Hormontherapie bei transidenten Jugendlichen kann effektiv die vorliegende Geschlechtsdysphorie und assoziierte Begleitpsychopathologie verbessern

https://link.springer.com/article/10.1007/s41969-020-00090-0

Quelle: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel

damit sie sich entscheiden können, welches Geschlecht sie wollen

Der Gedankenfehler ist hier, dass Du denkst, Transidentität ist etwas, was man sich aussucht bzw. Umweltbedingt ist. Das denken sehr viele. Tatsächlich ist man das von Geburt an. In der Regel merken Kinder das auch schon sehr früh.