Wie erkenne ich ob ich Trans bin? (Meinungen zu Folgenden Gedankenwegen)?
Hey Leute,
ich bin weiblich geboren und gerade 16. Seit Jaaahren fühle ich mich unwohl. Wenn ich z.B. mit “Frau” angesprochen werde, ich meinen Körper sehe, etc.
Vor ein paar Wochen/Monaten habe ich mich nicht binär geoutet. Ich geh jetzt mit dem Unisex Namen ‚Yuri‘. Die Pronomen she/her benutzte ich aber trotzdem weiter, weil es im Deutschen keine gute Lösung (meine Meinung) gibt.
Es fühlt sich definitiv besser an, aber irgendwie nicht komplett. Der Gedanke vielleicht Trans (also ftm.) zu sein lässt mich nicht los, weil ich mich dort in vielen Punkten verstanden fühle. Trotzdem will ich diesen Gedanken innerlich gar net richtig zulassen (mein Unfeld, besonders meine Eltern sind nicht tolerant).
Hier jetzt mal paar Beispiele:
1. Ich geh den Umkleiden aus dem Weg. In der Schule ziehe ich mich fern ab von den Mädchen um, in den Duschen. Ich habe mich dort schon immer unwohl gefühlt und bin irgendwann dann mehr oder weniger in die Duschräume geflüchtet.
2. Ich kann meinen Körper nicht sehen und die Pubertät macht mir zu schaffen. Ich dusche zum Beispiel ohne Licht, weil wir einen riesigen Spiegel haben. Ich bin froh, dass bis zu meinem 14. Lebensjahr eig meine Brust gar net gewachsen ist. Und momentan habe ich ca. Körbchengröße A und bin happy, dass das mit 16 so wenig ist und will, dass es so bleibt. Die Vorstellung, dass da was nachkommen könnte wäre Horror.
3. Geschlechtsneutrale/Jungenklamotten: Ich liebe meine aktuellen Style, der sich sehr von typischen Mädchenklamotten abhebt. Der geht mindestens als geschöechtsneutral wenn nicht schon als stereotypisch jungenhaft durch. Einige meiner Klamotten stammen sogar aus der Männerabteilung. Hab mich da richtig wohl gefühlt zu shoppen, zum Glück regelt XXS.
(Das waren jz nur paar Beispiele)
Wollte mir auch eig die Haare kurz schneiden (Hasse meine langen Haare). Habe Rückzieher gemacht wegen der besagten Verwandtschaft.
Okay: Ich würde mich über Meinungen über Besagtes freuen und auch über eure individuellen Tipps/Erfahrungen/… bin ich happy.
LG, Yuri
(Danke, wer bis dahin alles jelesen hat!)
6 Antworten
Ich denke, dass das durchaus der Fall sein kann. Das komplette Ausleben deiner Gefühle ist ja nur den Umstände geschuldet, dass die Verwandtschaft nicht so tolerant ist. Furchtbar eigentlich, versteh ich auch nie, weil man doch eig. will, dass Menschen glücklich werden, besonders die eigenen Kinder 🤷🏻.
Es kann aber natürlich auch passieren, dass sich das alles noch einmal ändert. Beobachte dich selbst und versuche dir so treu zu sein, wie es nur geht.
Viel Glück dabei!
Ja, ich glaube echt, dass das ein Stück weit an meiner Familie liegt. Als meine Bisexualität heraus kam, brach die halbe Welt zusammen.
Parallel hat mir grad eine Freundin angeboten he/him auszuprobieren. Das hab ich angenommen, das hilft mit glaub ich einfach mal ein bisschen zu testen.
Hey Yuri,
ich bin Luca (eig Lucia) und ich bin echt berührt von deiner Beschreibung, genauso geht es mir auch, sogar das mit dem Umkleiden in der Schule kenne ich aus eigener Erfahrung.. ich wollte Dir einen Text schicken, den ich ziemlich gut finde, also was mir geholfen hat, meine Situation besser zu verstehen:
Nicht das Geschlecht ist falsch, sondern der Kern des Problems liegt darin, wie Du als Person auf Deinen Körper blickst.
Dein Identitätskonflikt entsteht zum Beispiel, weil das Bild, das Du von Dir hast, nicht zu den Vorstellungen passt, die die Gesellschaft von einem typischen Mädchen hat. Du denkst Dir vielleicht: So wie ich bin und wie ich mich fühle, das passt viel besser zu einem typischen Jungen! An dieser Stelle fällt Dir vielleicht auf, dass Du vermutlich gar keine Probleme hättest, wenn Du auf einer einsamen Insel leben würdest: Dein Selbstbild und Dein Körper haben eigentlich gar kein Problem miteinander. Die ganze Verunsicherung kommt nur, weil Du Dich insgeheim nicht in das soziale Schema „typisch Mädchen“ stecken lassen willst. Merkst Du was? Du hast Dir allen Ernstes Gedanken darüber gemacht, Deinen Körper radikal zu verändern, nur damit Du besser in die Gesellschaft passt. Unbewusst hast Du schon für Dich erkannt: Typisch Mädchen, das ist nichts für mich! Ganz ehrlich: Warum sollte typisch Junge etwas für Dich sein?
den ganzen Text findest du hier: https://keinmaedchen.de/fragen/#_psych
und dann die Frage: Woran erkenne ich, dass ich im falschen Geschlecht lebe?Schreib mir bitte mal, ob dir das weiterhegolfen hat.. :D
LG Luca
Okay, das hat mich zum Nachdenken angeregt. Mal einen freundlichen und respektvollen “Gegenspieler” zu den Leuten, die direkt sagen ‘Ja, du bist Trans!’, zu haben ist auch mal wichtig merk ich.
Ich glaube aber wirklich mittlerweile, dass es mir hier mehr um etwas anderes geht als Vorstellungen der Gesellschaft. Mir wird mittlerweile richtig schlecht, wenn nicht Keyte mit sie/ihr ansprechen, bei er/ihm das Gegenteil. Dieses Gefühl wenn der Oberarm mal zufällig gegen die Oberseite stößt, lässt mich mich selbst richtig widerlich finden.
Bei dem Großteil meiner Freunde bin ich jetzt als Juri (Jungenname) und er/ihm bekannt und das fühlt sich sehr richtig an.
Aber trotzdem danke!
Einfach weiter ausprobieren, wie du dich in deinem sozialen Umfeld fühlst, wenn du dich als Junge gibst! Sonst guck doch mal auf Social Media oder in deinem Umfeld, ggf. in queeren Jugendtreffs nach trans*-maskulinen Menschen, mit denen du dich austauschen kannst.
Meiner Erfahrung nach wird das mit der Zeit und nach einigen Experimenten recht klar; keine Sorge. Wenn du gar nicht damit klarkommst, kannst du dir natürlich auch professionelle Hilfe von Therapeuten suchen oder mal Termine mit queeren Stellen in deiner Nähe machen. Die beraten oft gerne und helfen auch mit Familienproblemen!
Was du tatsächlich bist und was das für dich bedeutet, kannst nur du sagen. Natürlich können aber auch nicht binäre Menschen und Frauen voll masc sein.
Ich wünsche alles Gute!
Ich dusche zum Beispiel ohne Licht
Ganz ehrlich? Darin erkenn ich mich wieder. Bei mir war es dann so, dass ich trans bin.
Am besten wäre es, wenn du bei einem transerfahrenen Psychotherapeuten einen Termin machst. Der kann dir dann beratend zur Seite stehen, und dir dabei helfen, herauszufinden, wer du bist.
Viel Glück Yuri.
Ganz ehrlich? Ohne, dass deine Eltern das mitkriegen, ist unrealistisch. Das wird ja abgerechnet.
Guck mal unter transdb.de unter deiner Stadt.
Du musst deinen Eltern aber natürlich nicht sagen, worum es geht. Das ist deine Privatsache. Erst, solltest du dann eine Diagnose wollen, und du da noch Minderjährig sein, wäre das etwas was du offenlegen musst.
Du kannst mich auch gern anschreiben, wenn du weigere Fragen hast. Wenn du in Deutschland lebst dann kenne ich den Weg, den du gehen müsstest, wenn du denn trans bist.
Mach dein Lebensglück nicht von anderen abhängig. Du verdienst es, glücklich zu sein.
Gute Nacht dir.
um wirklich qualifiziert etwas dazu sagen zu können, müsste man viele persönliche Gespräche führen. Was Du schilderst ist noch nicht so furchtbar aussagekräftig. Ich hatte auch immer kurze Haare, war die erste in der Schule, die Hosen getragen hat und liebe heue noch Schlabberpullover. Aber ich bin nicht ansatzweise trans. Ich bin einfach ich, mit meinem eigenen Style.
Was Du schilderst ist noch nicht so furchtbar aussagekräftig
Duschst du im dunkeln, weil es so wehtut, deinen Körper zu sehen?
eher allgemein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper / zum Nacktsein. Sich hässlich zu fühlen. Oder wenn es um das Geschlecht geht allgemein die Ablehnung von allem, was nach "Geschlecht) aussieht. Einige wollen unten herum lieber aussehen wie eine Puppe: Da soll gar nichts sein. Als trans möchte man ja etwas sein, aber jemand des anderen als des angeborenen äußeren Geschlechts.
Danke Lamanini, wo finde ich so einen Therapeuten? Am Besten ohne, dass ich meine Eltern brauche, sonst denken die ich hab einen an der Klatsche 🥲