Problemfrage Euthanasie NS Geschichte Bio

5 Antworten

Folgende Idee: Bei den Nazis ging es ja darum, das Leben der "deutschen Rasse" zu verbessern. Ihr Hauptmittel dafür war das Verbreiten von Tod und Zerstörung, im Falle der "Euthanasie" auch in den eigenen Reihen an denhenigen, die zwar "rassisch" in Ordnung, aber in "lebensunwertem" Zustand waren (Behinderungen, pschische Krankheiten). Nebenbei war "Euthanasie", "gutes sterben" eben auch der Tarnbegriff dafür, dass die Betroffenen gar keine Wahl hatten.

Könnte man nun fragen: Lässt sich das Leben tatsächlich durch verordneten Tod verbessern?


Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 17:49

Geht das nicht zu sehr ins Ethnische anstatt ins Geschichtlich-Biologische?

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nemoUnfound  24.09.2013, 17:55
@Laurabbb

"Ethische" (ohne n)...ähm..eventuell. Aber es wäre in der historischen Arbeit ja auch möglich, die ethische Argumentation der Nazis auszuarbeiten (womit sich die Verbindung zur Biologie durch deren Hang zur und Missverständnis von Evolutionstheorie und Genetik/ Erblehre hinbekommen ließe)

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Die Frage kann ich auch nicht formulieren, aber Du hast ein gutes Thema gewählt, denn es setzt sich ja bis in die Gegenwart fort mit Präimplantationsdiagnostik und Abtreibung von "geschädigten" Föten.


Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 17:44

darauf wollte ich auch eingehen aber da meinte die lehreri dass das garicht geht weil man den Gedanken von heute nicht mit dem Gedanken von damals vergleichen kann

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SchwarzerTee  24.09.2013, 17:47
@Laurabbb

Vergleichen kann man schon, bloß kommt vielleicht (!) dabei etwas anderes heraus. Der Unterschied ist vor allem: vor- bzw. nachgeburtlich. (Weil es im Dritten Reich noch nicht diese Diagnoseverfahren gab.)

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nemoUnfound  24.09.2013, 17:51
@Laurabbb

Da hat Deine Lehrerin leider Unrecht. Man kann Gedanken und Ideen an sich immer vergleichen. Bei der Bewertung der Personen, die diese Gedanken und Ideen hatten, muss man nur aufpassen, weil sie aufgrund ihrer historischen Umgebung evtl. kaum anders konnten, oder auch Ideen, die uns heute hintervorgestrig erscheinen damals extrem fortschrittlich waren.

Und konkret bei der PID geht es doch auch genau darum: Wer darf warum unter welchen Bedingungen über den Verbleib menschlichen Lebens entscheiden? Womit ich jetzt keine Gleichsetzung betreiben will, u.a., weil damals Personen ausgelöscht wurden und der Status eine Fetus als Person streitbar ist etc.etc...

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Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 17:51
@SchwarzerTee

Es geht ja dabei ja um einen anderen Gedanken. Der Natioalsozialist wollte töten um eine reine und gesunde Rasse zu züchten und der moderne Mensch will dem werdenden Menschen leid ersparen. Jetzt ist es natürlich so dass der moderne Mensch auch nicht darüber urteilen sollte aber es sind 2 sozial völllig unterschiedliche "völker"

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Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 17:55
@nemoUnfound

Okay, ich kann es ja nochmal als Problemfrage formulieren. Aber als ich das erste mal gefragt oder angeboten habe wurden mir gesichter zugeworfen die kein anderer Mensch sehen möchte :p

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SchwarzerTee  24.09.2013, 18:07
@Laurabbb

Vielleicht hast Du da einen wunden Punkt bei der Lehrerin getroffen - dann solltest Du es lieber lassen. Man muss ja niemanden verletzen und sich auch nicht unnötig unbeliebt machen.

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Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 18:13
@SchwarzerTee

Naja sind ja 2 Lehrer und beide fanden diese Aussage für sehr "schwierig"

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SchwarzerTee  24.09.2013, 18:24
@Laurabbb

Ja, schwierig ist das schon, und man muss als Schüler auch nicht in ein Wespennest stechen.

Aber man kann doch nicht behaupten, dass man durch Abtreibung dem Kind mit Down-Syndrom Leid erspart. Diese Kinder sind oft besonders fröhlich. Allerdings benötigen sie sehr viel Förderung und werden zum Wirtschaftserfolg der Bundesrepublik nie soviel beitragen wie "gesunde" Menschen.

Wie gesagt, nur für Dich als Gedanke, aber mach Dich nicht unnötigerweise unbeliebt.

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nemoUnfound  24.09.2013, 18:33
@Laurabbb

An wen jetzt? Falls ich..Vielleicht: "Wie unterscheidet sich die Euthanasie-Konzeption des Nationalsozialisten von der heutigen Diskussion um Sterbehilfe und Abtreibung?"?

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nemoUnfound  24.09.2013, 18:37
@nemoUnfound

Und PS: Muss ich schwarzer Tee leider zustimmen: An Schulen wird mit Lehrmeinungen etwas /hust\ absolutistischer Umgegangen, als an der Uni. Hab ich selber durch den Mist, dass Noten auf einmal schlechter wurden, weil irgendetwas komplett aus dem vorgegebenen Rahmen geschossen ist.

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Vorschläge:

  • Ist Euthanasie ("guter Tod") unbedingt ein Euphemismus (verharmlosendes und schönredendes Wort für eine schlechte Sache)?

  • Welches Menschenbild liegt dem NS-Euthanasieprogramm zugrunde?

  • Welche Motive hatten die Beteiligten, die Menschen mit Behinderung zu Tode brachten?

  • Wer sollte der Herr über Leben und Tod sein?


Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 18:09

Sind alles Fragen die man in einem Satz beantworten kann bis auf die erste :/

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Paguangare  24.09.2013, 18:29
@Laurabbb

Dann würde mich dein jeweiliger Antwortsatz auf Frage 2, 3 und 4 interessieren. Lass raten:

2) "Gesunde A*ier sind wertvolle Menschen und wer davon abweicht ist minderwertig, so dass bei zu großer Abweichung der Mensch als lebensunwertes Wesen einzustufen und zu töten ist."

3) "Behinderte Menschen sind lebensunwertes Leben unnötige Esser, die vernichtet werden müssen, damit das deutsche Volk möglichst gesund und stark wird."

4) "Wir, die Nazis, sind die Herren über Leben und Tod, denn es gibt weder Gott noch eine gültige, von unserer Ideologie abweichende Moral."

Diese Sätze habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil sie selbstverständlich nicht meiner Auffassung entsprechen und ohne Kontext oder im falschen Kontext dem Tatbestand der Volksverhetzung entsprechen würden.

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nemoUnfound  24.09.2013, 18:40
@Paguangare

Das kann man aber auch alles über zwanzg Seiten ausfächern. Und Du darfst die Quellen-Arbeit nicht vergessen.

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Euthanasie bedeutet "guter Tod" und kann nicht eindeutig abgegrenzt werden, da jeder etwas anderes darunter versteht. Das geht von der Sterbehilfe bis zum aktiven Töten von Kranken und Behinderten. In der NS Zeit wurde es vor Allem zum Umschreiben der so genannten "Rassenhygiene verwendet", welche die Vernichtung alles in deren Augen unwerten Lebens beinhaltete. Deswegen ist es in Deutschland ein ziemliches Tabu-Thema über das die Kirchen und die Politik die Hand halten.

Eine Problemfrage währe: Wie sollte Sterbehilfe umgegangen aussehen, ohne das Missbrauch möglich ist ?( z. B durch gierige Erben usw.)


Laurabbb 
Beitragsersteller
 24.09.2013, 17:57

das ist eine idee

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