Hi,
also ich finde den Artikel da ziemlich gut: http://www.jedipedia.de/wiki/Jediismus
Vor allem, was die Möglichkeiten angeht, organisiert, nicht-organisiert oder als Zaunkieker sich damit zu beschäftigen. Auf Deine Hauptfrage zu kommen: Beitreten muss man nirgends. Die wichtigsten Grundsätze (die im Wesentlichen die persönlich anzustrebenden Ziele von Frieden, Wissen, Gelassenheit und Harmonie beinhalten (und die kann man eigentlich universell unterschreiben, oder?)) sind öffentlich einsehbar. Wie man sie versteht, dazu kommt und was man dann damit macht, kann legitimer Weise unterschiedlich sein und ich würde vermuten, dass die verschiedenen Vereine/Orden jeweils bestimmte Auslegungen bzw. Lern- und Praxiswege repräsentieren – so weit eigentlich nicht viel anders, als in vielen anderen Religionen auch. Persönlich vermute ich auch, dass es sich um eine Analogie zu den Maurern handelt. Entsprechend gilt der Rat, wenn man sich einer Organisation nähert, so viel wie möglich über sie herauszubekommen, bevor man beitritt – Lehrart und Persönlichkeit sollten schon zusammen passen (und wenn irgendwer sich so autoritär gebärden sollte, wie der Jedi-Orden aus dem StarWars-Universum, dann lauf).
Kurz: Man kann Jedi ohne Orden sein, wie man auch Mauter ohne Schurz sein kann – nicht "offiziell" registriert, aber mit den selben Zielen, Idealen und deren Folgen im Gepäck. Man muss dafür nicht einmal unbedingt sein Bekenntnis ändern; der Kodex ist (ebenso übrigens, wie der Sith-Kodex) für vielerlei Interpretationen und Umsetzungen offen (mich persönlich stört daran vor allem, dass jeder einzelne Satz mit einer Verneinung anfängt (sieht zwar bloß wie eine Formsache aus, hat aber Folgen, die das Ganze unter anderem recht gnostisch angehaucht aussehen lassen (und außerdem Realitäten leugnen statt klar Entwicklungsziele (mir also lieber "Strebe nach" statt "es gibt nur") anzugeben).
Und zuletzt: Bekenntnis hat eigentlich auch immer etwas mit Offenheit zu tun. Ich weiß, dass Eltern schwierig sein können und ich kenne Deine Situation nicht, aber: Man muss ihnen ja nicht alles gleich unter einem bestimmten Label verkaufen. Wenn es Möglichkeiten zum Gespräch gibt, selbst, wenn das nur einzelne Aspekte betrifft (zB. Gelassenheit vs. übermäßige Aufregung um eigentlich nichtige Anlässe; ganz großes Thema um Weihnachten rum ;), würde ich sie wahrnehmen – manchmal haben die Ollen auch ganz interessante Ideen, oder lernen selbst dabei und dann ist allen Beteiligten geholfen. Aber wie gesagt, ich kenne Deine Situation nicht.
Jedenfalls: Viel Erfolg! Was Du Dir da vorgenommen hast, beinhaltet einen Haufen Reflexions- und Denkarbeit und evtl. auch ein paar Überraschungen. May it all serve you well.
LG,
Nemo