Preis von 10k€ für W211 Mercedes realistisch oder eher vorsichtig sein?
Hallo, ich will mir als erstes Auto ein W211 (Mercedes E-Klasse) zulegen und habe ca. 10,000€ Budget. Ich will das die Autos nicht über 120,000km gefahren sind und ich finde sogar relativ viele für 10,000€ und unter 120,000km gefahren. jedoch bin ich mir da sehr unsicher ob an der Kilometer Anzahl nicht was geändert wurde. Sind Eklassen wirklich schon so billig? Ist die Kilometer Anzahl gedreht oder kann das wirklich stimmen und ich bekomme eine zuverlässige E-Klasse für 10k€?
Danke für die Antworten im Vorhinein
4 Antworten
Das ist für einen 211er meines Erachtens sogar zu teuer - das ist viel zu viel, die kriegt man auch schon für die Hälfte in einem guten Zustand - ich hatte bis vor drei Monaten selber so einen als E200 Kompressor Automatik. Gut, es war ein Classic ohne große Extras, aber gepflegt als Rentnerauto aus erster Hand ... das Auto war an sich okay.
Die E-Klasse ist ein typisches Rentnerauto mit oft niedrigen Laufleistungen, allerdings meist beim 200er oder 240er Benziner, teilweise auch bei einem 200er CDI Diesel. Man sieht es den Autos auch an und kann ja anhand Unterlagen (Brief, Scheckheft usw.) kontrollieren, ob das stimmt. Einem Mercedes W211 glaube ich 120.000 Kilometer in 15 Jahren eher wie einem Audi A6.
Ich würde mir das dennoch überlegen. Der 211er ist im Kern ein sehr gutes Auto und er fährt hervorragend, hat viel Platz und Komfort, ist sparsam und kräftig, für einen Mercedes war ich jedoch nur bedingt zufrieden - die 211er können viele Elektronikprobleme haben, weil sie schlicht überfrachtet damit sind. Und dann wird es teuer - und es kann meist nur Mercedes helfen, weil freie Werkstätten damit überfordert sind und mehr kaputtmachen als reparieren oder einen gleich zu Mercedes direkt schicken. Auch wenn technisch beim Kauf alles super ist und alles geht, wird es sicherlich Elektronik-Ärger hier und da geben - und es ist auch bekannt, dass die Elektronik Fehler ausspuckt, die nicht vorhanden sind und nicht lokalisiert werden können, die sporadisch kommen und gehen - so was ist nervig, das kann jeder Japse besser und jeder Opel; wenn das "das Beste oder nichts" ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Schade, denn das Auto ist konzeptionell super.
Rost ist nicht mehr das Problem, dafür die Elektronik und leider auch der an sich sehr sparsame Basis-Benziner im E200 Kompressor mit 163 bis 184 PS: Die Steuerketten sind zu schwach konstruiert und längen sich meist zwischen 80.-150.000 Kilometer; selten früher, manchmal etwas später - wenn es soweit ist, sind die Nockenwellenräder meist auch beschädigt und dann wird es sehr teuer. Der 240er ist sehr durstig, die großen Sechszylinder sind noch schlimmer, ein CDI ist eine Frage der Fahrleistung und man muss einfach einen Guten finden.
Ich würden den 211er nicht mehr kaufen und auch nur bedingt empfehlen. Das heißt, er ist kein schlechtes Auto, aber die Qualität ist deutlich schlechter als beim W210, der zwar überall rostet, aber dafür rennt wie der Teufel und technisch keinen Ärger macht auch bei 400.000 Kilometern auf der Uhr und vernachlässigter Wartung - und ich würde mir das überlegen, egal wie viel Geld im Spiel ist; das teurere Auto ist nicht automatisch besser.
Zu deiner Anfrage - die Japaner und der Ford Mondeo sind in der Klasse deutlich besser und zuverlässiger. Ich habe selber die Marke gewechselt, weil Mercedes einfach nicht mehr das Optimum ist, das es mal war. Habe mir übrigens, weil ich mit dem Service zufrieden war und das alte Modell immer noch schön finde, ernsthaft überlegt, einen guten W210 zu nehmen, aber das ergab sich dann nicht.
Ich sage es mal so: Der alte W210 ist sicher besser, wenn es unbedingt ein Mercedes sein muss, aber eben ein sehr altes Auto - dennoch eine klare Empfehlung, wenn die Rostgarantie gemacht wurde und er an sich gut dasteht.
Unsere C-Klasse aus 2002 hat 20.000 km drauf. Das ist ein Baujahr, das schnell Rost ansetzt. Deswegen fahren wir es nur bei schönem Wetter und im Winter gar nicht.
Also auf Roststellen achten.
Nichts ist teurer als ein günstiger Mercedes
wenn du auf "nr. sicher" gehen willst, dann musst du insbesondere beim kauf von privat deinen favoriten bei einer der großen prüforganisationen (ADAC, DEKRA oder TÜV) einem detaillierten gebraucht-check unterziehen lassen, kosten ca. 150-200 €. das ist wesentlich umfangreicher als die übliche hauptuntersuchung und du bekommst am ende ein wertgutachten. will das der verkäufer nicht, finger weg!
die frage, ob der tachostand manipuliert ist, lässt sich gut mit der forderung nach werkstattrechnungen oder älteren tüv-unterlagen klären, dort sind ältere tachostände dokumentiert und wenn diese plausibel sind, prima. sind die unterlagen angeblich "verloren", finger weg.
kaufst du bei einem händler, hast du immer 12 monate gewährleistung, wobei es aber auch auf die "qualität" des händlers ankommt, eine hinterhof-klitsche mit uralten kisten ist sicherlich weniger empfehlenswert als ein großer marken-händler.