Plattenspieler ohne AntiSkating?
Hallo, ich brauche mal dringend hilfe.
also ich habe mir einen Plattenspieler geholt und habe festgestellt das dieser kein Anti-Skating regler hat (damit stellt man das Gewicht der Nadel ein). Jedoch springt meine Nadel an den selben Stellen nach vorne/innen und ohne diesen AntiSkating regler weiß ich sonst nicht wie ich das Gewicht einstellen soll. Könnt ihr mir bitte helfen! Es ist echt schade sonst :( Hab ich den AntiSkating regler vllt übersehen? (Was ich nicht glaube) Also an den platten liegt es nicht sondern zu 99% an dem Gewicht der Nadel!
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6 Antworten
wenn das ein eher billiges Gerät ist, haben die keine solchen Regler sondern eine werksmäßige Festeinstellung
Gewicht und Anti-Skating sind 2 verschiedene Einstellungen. Hier siehst du beide (Gewicht direkt am Tonarm, Anti-Skating darunter):
https://en.wikipedia.org/wiki/Turntable_anti-skating#/media/File:Gr_cwg_02_ubt.jpeg
Die beiden Einstellungen müssen aufeinander abgestimmt werden.
Naja aber ich hab ja kein Antiskating regler und ich weiß auch nicht wo man das Gewicht einstellt :(
An den alten Plattenspielern konnte man das Gegengewicht verschieben.
das hat nichts mit alt oder neu zu tun sondern ob es eben ein sehr einfaches oder hochwertigeres Gerät ist
Das Gegengewicht ist hinten am Tonarm dran. Hier mal ein Bild des Gegengewichtes eines Technics SL-1900 von 1977:
http://bilder.hifi-forum.de/max/613515/technics-sl-1900-tonarm-und-gegengewicht_74652.jpg
Danke, habe das aber leider nicht bei mir :(
Dann wirst du wohl den Hersteller befragen müssen, wie er sich das vorgestellt hat. :(
Es wurde mittlerweile in der Frage ein Bild eingefügt. Der Tonarm hat kein Gegengewicht. Billigste Bauart, optimiert auf den verbauten Tonabnehmer. Das heißt der kann nicht gewechselt werden. Auflagekraft wird vermutlich mit einer Feder erzeugt. Der Tonabnehmer dürfte vermutlich Keramik oder ein Kristallsystem sein, die Nadel hat sicher auch nur einen einfachen sphärischen Schliff. Der Begriff "Plattenfräse" dürfte hier eher angebracht sein.
Das heißt ich habe einen billo-Plattenspieler und sollte mir einen neuen holen? Wenn ja könntest du mir gute empfehlen und vorallem auch nicht sehr teure?
Nicht teuer wäre lediglich ein gebrauchtes Modell aus der Hochzeit der Schallplatte. Dieses Modell hier wird seit Ewigkeiten gebaut, aktueller Neupreis knapp über 600€. Anfang der 1980er kostete der neu 250 Mark, nur damit du mal einen Vergleich hast...und dazu braucht es noch einen Phonovorverstärker, oder einen Audioverstärker der das eingebaut hat. Der Tonabnehmer (Ortofon OM 10) kostet alleine schon 50€.
Ich persönlich habe übrigens einen Plattenspieler von 1976...
Der normale Benutzer hat sich früher schon mit Kleingeld beholfen.
Fang´mit einer "1 Cent Münze" an, die du vorne auf den Tonarm, über der Nadel, ablegst. reicht es noch nicht, dann nimmst du eine "2 Cent Münze". Usw.
ARGH! Freunde, hört bitte auf dieses OPA-Wissen aus den 1960er Jahren (DDR bis 1990) zu verbreiten.
Damals hatten die Plattenspieler noch 8 Gramm Auflagekraft. Heute sinds 1,8 Gramm.
Mehr hast du nicht dazu also nicht berichten? Ich kann leider keine bessere Antwort von Dir hier sehen, wie der Fragesteller das Problem lösen könnte. Ich hätte gerne einen neuen Trick von dir gelernt.
So würde ich sagen, das es im Moment noch 1:0 für den Opa steht. :)
Problemlösung:
- Plattenbeschädiger weg werfen.
- meinen Ratgeber bei dieser Antwort lesen: https://www.gutefrage.net/frage/plattenspieler-neukauf
- Ratschlag beherzigen und gutes Gerät erwerben.
Das was du schreibst gilt für die erste Hälfte der 1960er, ab der zweiten Hälfte der 1960er gab es Plattenspieler die den späteren Modellen kaum nachstanden und die mit weitaus weniger Auflagekraft auskamen. Beispiele wären der Perpetuum Ebner PE 2020 (1969), Dual 1019, ELAC Miracord 50H. Sehen zwar rustikal aus weil das Design eben 1960er ist, stehen aber wie gesagt einem modernen Plattenspieler kaum was nach was den Tonarm betrifft. Der Tonarm des Dual 1019 ist besonders interessant, der war bereits dynamisch balanciert. Das heißt das Gegengewicht dient nur zum Balancieren des Tonarmes, die Auflagekraft wird per Feder erzeugt. Zusammen mit der kardanischen Lagerung bedeutet dies, dass der Plattenspieler in jedem Winkel in dem er betrieben wird die korrekte Auflagekraft hat. Prinzipiell funktioniert das sogar über Kopf wenn man die Schallplatte am Plattenteller festklemmt, ohne das irgendwelche Einstellungen geändert werden müssen. Das hat den Vorteil, dass der Plattenspieler nicht perfekt "im Wasser" stehen muss, er kann auch minimal schief stehen ohne das es Auswirkungen hätte.
Bis tief in die 1980er Jahre wurden noch Altgeräte mit Federkraftgestützter Auflagekraft in Wohnstuben und Kinderzimmer verwendet bzw als Neugeräte von Versandhäusern vertrieben. In der DDR hat man bis 1989 noch Plattenspieler mit Kristallsystem und Federkraftauflage produziert (Bruns Diamant z.B. baugleich RFT Spielern etc...)
Was du da aufzählst sind damalige Geräte der besseren Klasse, die heute aber auch zum Alteisen gehören ;-)
Wie dem auch sei: Die Auflagekraft mittels Geldmünzen zu erhöhen anstatt das offensichtlich defekte Gerät reparieren zu lassen war früher schon ein sehr sehr dummer Weg und ist heute noch ein absurder Tip.
Da gebe ich dir Recht mit den Münzen, und solche Plattenfräsen gibt es ja auch heute noch, auch in neu. Und der Fragesteller hat offenbar so ein Teil.
Und ob die alten Geräte heute zum alten Eisen gehören? Meiner Meinung nach nicht. Sie sind ein guter Weg um günstig an einen Plattenspieler zu kommen der sowohl alltagstauglich ist, als auch schonend mit den Platten umgeht. Mein Plattenspieler ist z.B. ein Dual 704. Der 704 kam 1976 auf den Markt, hat einen elektronisch geregelten Direktantrieb, eine kardanische Tonarmlagerung mit dynamisch erzeugter Auflagekraft und eine Endabschaltung (ohne Tonarmrückführung). Was bekommt man heute? Heute kostet ein Dual 505 ca. 500€, und der war als er erschien seinerzeit (1981) lediglich Mittelklasse für 250 DM. Riemenantrieb mit einem 16-poligen Synchronmotor der direkt mit Netzspannung läuft. Damals war die Preisgestaltung anders, das Geld wurde mit Masse gemacht. Was bei Dual heute im Jahr an Plattenspielern produziert wurde, wurde zur Hochzeit der Schallplatte bei denen in einer Woche hergestellt.
Bei den Tonabnehmern tut sich auch nicht wirklich was, und auch viele gute Tonabnehmerkonstruktionen sind auch schon Jahrzehnte alt. Denon DL-110 und 160 sind aus den 1980ern, ebenso die beliebten OM-Systeme von Ortofon. Das Denon DL-103 stammt sogar aus den 1960ern und ist auch heute noch beliebt.
Was aber auf jeden Fall bei sowas beachtet werden muss, solche alten Geräte brauchen nach so einer langen Zeit auf jeden Fall eine Überholung bzw. mindestens eine Wartung/Inspektion.
Von den Duals halte ich heute nicht mehr viel. Kardanisch? Ist ja genau betrachtet jeder gute Tonarm gelagert (Dual hat damals nur für die Dummen noch nen Ring drum gemacht, damit man das auch sieht)
Mein Tipp: Schau dir auch ruhig mal einen frühen Thorens TD-160 an. Stell den gut ein und hör ihn dir an. Die waren damals schon viel besser als die Duals. Ein TD-320 mit seiner Blattfederung ist hier schon richtig gut. Aber egal - jeder wie er mag :-)
Beim Tonabnehmer muss ich dir widersprechen. Das von Dir genannte DL-103 ist zwar aus den 1960ern, ist aber heute, durch moderne Fertigungen und besseren Materialien noch viel besser geworden als noch vor 10 Jahren. (Sogar in Testberichten bestätigt)
Auch sind die Nadelschliffe heute viel besser und präziser. Die Spulen werden präziser gewickelt. Hör dir ruhig mal ein modernes System mit einem Top Nadelschliff an (Shibata) (z.B. ein Ortofon 2M Black) an. Da wirst du was erleben.
Alles Gute :-)
In Testberichten wird heutzutage leider oftmals zu viel geschwurbelt ohne jegliche meßtechnische Beweisführung, gerade was Hifi betrifft. Man will es sich mit den Anzeigekunden nicht verderben. Da kann man leider nicht mehr viel drauf geben. Shibata gabs schon vor 40 Jahren, damals hat man das gebraucht wenn man echte diskrete Quadrofonie haben wollte (heute würde man das 4.0 nennen), und benötigte zusätzlich noch einen CD4-Dekoder da dort die hinteren Kanäle in den hohen Frequenzbereich verschoben waren, und damit konnte man das wieder hörbar machen.
Ich bin mit meinem M20 FL Super soweit zufrieden, ein nettes Moving Iron System. Wenn ich meine Ersatznadeln soweit aufgebraucht habe werde ich wechseln, die Preise für neue M20 FL Nadeln ist einfach zu extrem mittlerweile. Der "Nadel-Willi" (Thakker) ruft dafür mittlerweile 239€ auf. Als ich die vor ein paar Jahren kaufte kosteten die noch knapp unter 100€, waren meine ich 95€, allerdings hat er 2015 schon 180€ dafür aufgerufen.
Und die Hersteller müssen sagen das ihre Fertigung heute besser ist, ansonsten könnten sie die Preise nicht rechtfertigen.
Du verwechselst da was. Antiskating kompensiert das Skating das dafür sorgt das die Flanke der Rille stärker abgenutzt wird. Was du meinst ist die Auflagekraft. Die wird je nach Plattenspielermodell unterschiedlich eingestellt. Meist hinten am Gegengewicht. Zur Kontrolle braucht man eine Tonarmwaage.
Es wäre hilfreich zu wissen was das für ein Plattenspieler ist den du da hast.
Das ist eine ganz billige Plattenfräse mit Kristallsystem. Dieses Standart Plastikchassis ohne jede Einstellmöglichkeit und mit 8 Gramm Auflagekraft.
Es ist einer von Amazon. Hat glaube ich keine Marke. Aber könntest du mir sagen wo das Gegengewicht liegt? Kann es nicht finden :(
Das ist ja auch das Problem da ist nichts hinten am Tonarm und in der Gebrauchsanweisung steht auch nichts davon! Ich hab ja schon nachgeguckt
leider kein link (außer wenn ich gleich eins finde) aber habe ein Bild gemacht (siehe oben)
Das wird es wohl sein! Vielen Dank für deine Antwort :)