PIPER-Verlag Manuskripte einsenden?


04.05.2021, 12:13

Wie man ein Manuskript einsendet und die geringen Chancen auf eine Veröffentlichung sind mir bewusst. Die Frage war nur, wie ich den Namen des Lektors finde.

4 Antworten

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Wichtig für jeden Neu-/Jungautor zu wissen:

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein Hobby-Autor, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung.

Wenn du also den Piper-Verlag anschreiben möchtest, dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks (also niemals das vollständige Manuskript ! ) zu, d.h. rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in die "Tonne". Es reicht dann auch, in der Adresse "Lektorat" einzufügen, es sei denn, du kannst im Impressum den Namen des zuständigen Lektors ermitteln. Doch vermute ich schwer, dass Piper nicht nur einen Lektor beschäftigt, je nach Fachbereich.

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es eben abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für einen Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof".

Bedeutet aber für dich: Versteife dich nicht ausschließlich auf ein einziges Verlagshaus, denn nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit wäre es ein kleines Wunder, sollte dein Projekt angenommen und dort publiziert werden - es sei denn, du hast bereits zwei oder drei erfolgreiche Bücher über diesem Verlag veröffenlicht.

Noch ein kleiner Warnhinweis - und hier bitte aufgepasst, denn wirklich seriöse Verlagshäuser verlangen kein Geld vom Autor (!) (Der Bäcker muss ja auch nicht dich bezahlen, wenn du seine Brötchen haben möchtest.) :

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt. Die angepriesenen Leistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier. Eine schwarze Liste, veröffentlicht vom Bund Deutscher Schriftsteller, findest du hier:

https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Viel Glück weiterhin!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor

UnWeP 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 12:00

Vielen lieben Dank! Deine Antwort ist mehr als nur hilfreich! Von diesen Abzocker Verlagen habe ich noch nie gehört, danke

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Nein, so meinte ich das nicht. Das hast du in der Tat falsch verstanden.

Naja, ein großer Verlag hat bestimmt nicht nur einen Lektor. Möglicherweise sind es mehrere, die sich dann vielleicht auch noch auf bestimmte Genres spezialisiert haben oder so. Am besten wird es wohl wirklich sein, den Verlag zu kontaktieren und Informationen über das Einsenden von Manuskripten einzuholen.

1.) Da gibt es nicht nur einen Lektor, sondern viele!

2.) Ist dir klar, dass man ein komplettes Manuskripte nicht unverlangt an einen Verlag senden sollte?

3.) Hast du dich darüber informiert, was und wie man einsenden sollte - und was nicht - um bestmögliche Aussichten zu haben, dass die Einsendung überhaupt vom Verlag gelesen wird?
(Bedenke, dass Verlage tagtäglich überschüttet werden mit Einsendungen von hoffnungsvollen Hobby-Autoren. Die können gar nicht alle gelesen werden)

► Eine geeignete Leseprobe reicht für den Anfang, denn ein ganzes Manuskript, das unverlangt eingesendet wurde, würden die sowieso nicht lesen.

► Hast du ein Exposé erstellt zu deinem Buch?

► Hast du einen Text über dich vorbereitet (=> "Autoren-Vita"), in dem du dich selbst und deine bisherigen Erfahrungen und Erfolge als Autor vorstellst?

www.piper.de/service/manuskripteinsendungen

Und zum Schluss noch 2 gute Ratschläge:
1. Falls du noch keine Erfahrungen und Erfolge vorweisen kannst (z.B.
- erfolgreiche Teilnahme an Nachwuchs-Autoren-Wettbewerben,
- erfolgreich veröffentlichte Selfpublishing eBooks,
- ...)
dann mach dir mal besser keine großen Hoffnungen!
Dass ein Manuskript von einem "neuen", unbekannten, unerfahrenen Hobby-Autor von einem seriösen Publikums-Verlag angenommen und publiziert wird, das ist ungefähr genau so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.

2.) Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst, die die Situation, dass so viele Hobby-Autoren verzweifelt einen Verlag suchen, rücksichtslos ausnutzen und unerfahrene Autoren heftig abzocken.

Wie auch immer - viel Erfolg!

Also, erstmal antworten hier andere Nutzer, wie du. Ein "Team" zur Beantwortung der Fragen gibt es hier nicht.

Nun zu deiner Frage. Vermutlich steht sowas nicht öffentlich einsebar auf der Webseite des Verlags, damit nicht jeder, der meint, er sei ein toller Autor, sie mit Manuskripten überhäuft. Man sollte erstmal mit dem Verlag Kontakt aufnehmen und anfragen, wie man Manuskripte einsendn kann. Es kann sein, dass sie momentan überhaupt nichts annehmen oder nur unter bestimmten Voraussetzungen usw.


UnWeP 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:55

Ja, das war wirklich nicht schön, tut mir leid. Ich danke dir für deine Antwort, ich werde mich dann wohl beim Verlag melden müssen. Und - vielleicht verstehe ich das falsch - aber ich habe nie von mir behauptet, ich sei ein toller Autor geschweige denn überhaupt ein Autor 😂

Der Verlag selbst nimmt Manuskripte an, nur hielt ich es für seltsam, den Verlag anzurufen, nur um herauszufinden, wie der Lektor heißt.

Nochmals danke

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