Philosophische Frage im Bezug zum Alltag?

6 Antworten

Die philosophische Fragen der Gerechtigkeit (was ist gerecht, wieso ist Gerechtigkeit gut, was ist gut und was ist schlecht usw.) haben große Alltagsrelevanz weil sich aus den Antworten auf diese Fragen unsere Gesetze ableiten. Da Deutschland ein Sozialstaat ist, kannst du z.B. ganz konkret fragen "Wieso sollte es Arbeitslosengeld geben?", "Was spricht für eine Erhöhung der Einkommensteuer auf hohe Einkommen a.k.a. 'Reichensteuer'?" oder "Was spricht für den Mindestlohn?".

Es ist ja nicht selbstverständlich, dass wir im Alltag alle einen Satz unseres Geldes abgeben, der dann zum Teil für die Ärmsten der Bevölkerung verwendet wird, sondern da steckt die Überlegung dahinter, dass das so gerecht ist. Die meisten wollen Gerechtigkeit, aber wie das im einzelnen bei solchen Fragen aussieht - da hat jeder seine eigene Vorstellung.

Ich weiß nicht, was ihr bisher in Philosophie gemacht habt, aber eine Frage, die ich mir häufig stelle ist "Was können wir wissen?" mit dem Bezug zum Alltag, was dieses möglicherweise eingeschränkte Wissen zur Folge hat. So könnte man beispielsweise sich auf René Descartes' totalen Zweifel beziehen, in dem er zu dem Schluss kommt, dass man potentiell an allem um sicher herum und sogar am eigenen Körper zweifeln kann, aber nicht an seiner Existenz mit dem berüchtigten Zitat "Ich denke, ich bin". Nun könnte man damit noch einen Schritt weitergehen und ich fragen, was dieses Wissen bzw. dieser Erkenntnis zur Folge hat. Wie soll man nun leben, verändert dieses Wissen einen, nehmen wir überhaupt die Wirklichkeit wahr und ist es schlimm, wenn wir es nicht tun,...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Recherche über mehr als 11 Jahre

Hallo,-

ich denke, dass " Metafiktion" bereits den zentralen Punkt beschrieben hat.

Ich würde hierbei für den Einstieg Argumentationen des >Kategorischen Imperativs<, also primär Kant als exponierter Vertreter einer Prinzipienethik, d. h. einer Ethik kategorieller Begriffslogik als normative Grundlage gerechten moralischen Handelns ( auch später genannt: de-ontologisch weil nicht zweckbestimmt) gegen die Argumentationen des >Utilitarismus<, also primär J. Bentham als Vertreter einer Vorstellung, dass eine Ethik logisch formulierbar ist, die ihren Geltungsanspruch aus der Möglichkeit herleitet, durch rationalistischen Formulierung des "Größtmöglichen Nutzens für die größt mögliche Zahl an Individuen" den Zweck einer Handlung (ontologisch) zum moralischen Normativ des Alltagshandelns zu machen, vergleichen und dabei nach jeweiligen Argumentationsschwächen suchen.

Anhand alltäglicher Entscheidungskonflikte zwischen Eigennutzen und Allgemeinwohl oder der Frage nach der Möglichkeit vollständigen Wissens als Entscheidungsgrundlage kategorischer Werturteile oder nach dem Verhältnis von Psychologie zu Philosophie allgemein, also der Möglichkeit durch Manipulationsprozesse vorläufiges "Wissen" in "Überzeugung" (Gewißheit) zu verwandeln , kann man anhand alltäglicher gesellschaftspolitischer Konfliktthemen einiges herausarbeiten.

Als orientierende Kernfrage zur Theoriebildung kann z. B. ob die Frage dienen, ob die >Menschenrechte< eher durch die Logik einer Ethik als Prinzip oder eher durch die Logik einer rationalistischen Zweckargumentation als normative Universalie moralischen Handelns formulierbar gewesen wären.

Es geht also letzlich um die Frage, ob Ethik als Grundlage zur Formulierung von Rechtssystemen in einer prinzipiellen Auslegung oder in einer relativistischen eher geeignet ist, den Menschen logisch begründete Normen für ihr Alltagshandeln an die Hand zu geben.

Das tröstliche an einem Kurzreferat ist ja, dass man sich gar nicht abschließend entscheiden muß, sondern nur eine qualifizierte Gegenüberstellung der argumentativen Kernkriterien liefern muß. Den Rest liefert dann ja die Diskussion in der Klasse und der Lehrer freut sich, dass du wenigstens für eine Stunde seinen Job gemacht hast. :-D

Gruß


ulrich1919  14.08.2018, 21:30

Um Himmels Willen, es betrifft ein 5-Minuten-Referat für die Schule und keine wissenschaftliche Abhandlung. Bis jemand Deine Fremdwörter und Fachtermini verstanden hat, sind die 5 Minuten schon vorbei!

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Grautvornix16  15.08.2018, 18:58
@ulrich1919

Schule hat was mit Lernen zu tun. Und deshalb haben "Fächer" auch was mit Fachlichkeit, einschließlich Fachbegriffen zu tun. Wenn Schule sich an den Lernunwilligen ausrichten soll brauchen wir sie nicht. Deinen Kommentar hätte ich mal meinen Lehrern vorlesen sollen. Die hätten mich entweder nur groß angeschaut, mich mit einem "Thema verfehlt, setzen, sechs" bedient oder sich vor Lachen auf die Schenkel gehauen.

Übrigens: diese angeblichen "Fachbegriffe" sind in der heutigen Zeit das was man >Suchbegriffe< nennt und sie ermöglichen damit dem Fragesteller auf kurzem Weg Zugriff auf erklärendes Hintergrundwissen zu bekommen. Das kann er dann mit seinen Worten wiedergeben,- was er, denke ich, auch tun wird. Da würde ich ihm einfach mal soviel Eigenständigkeit und Denkfähigkeit zutrauen. Er scheint ja auch einen ambitionierten Lehrer in einem ambitionierten Kurs zu haben. - Philosophie im "Micki Maus-Format" gibt es eben nicht und würde ihm auch nicht weiter helfen.

PS: Im Übrigen ist mir so gar nicht klar was du mit "Fremdwörtern" meinst. Doch wohl nicht >Kategorischer Imperativ<, >Utilitarismus< oder >Ethik<, oder?

Philosophie ist eben nicht "Quatschen" - Philosophie ohne Kernbegriffe und -theorien wäre wie Mathematik ohne Zahlen oder Sprache ohne Grammatik. :-D

Ich halte deinen Kommentar für ein Mißverständnis. ;-)

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ulrich1919  16.08.2018, 12:53
@Grautvornix16

Danke für Deine ausführliche Stellungnahme. Sie enthält gewiss einige Argumente, welche nachvollziehbar sind. In Deiner ursprünglichen Antwort hat es einige Passagen, welche ich kommentieren könnte. Ich spare mir die Zeit um alle diese aufzuschreiben und Dir die Zeit zum Lesen, weil es wenig Sinn ergibt. Der ursprüngliche Fragesteller hat sich offensichtlich längst verabschiedet. Aber eine gute Frage Deinerseits möchte ich trotzdem beantworten:

 Im Übrigen ist mir so gar nicht klar was du mit "Fremdwörtern" meinst. Doch wohl nicht >Kategorischer Imperativ<, >Utilitarismus< oder >Ethik<?

Natürlich nicht, weil diese Begriffe bei vielen GF-Benützer bekannt sind. Die Bemerkung war bezogen auf die Wortfolge:

kategorieller Begriffslogik als normative Grundlage gerechten moralischen Handelns

welche zweifellos korrekt ist, aber ohne Substanzverlust auch weniger kompliziert ausgedruckt werden kann. (mehr Wörter, dafür schneller verständlich)

Eine Korrektur: Der Bindestrich bei de-ontologisch ist nicht korrekt. Deontologisch hat keinen Bezug zu ontologisch, sondern deontologisch kommt von griechisch ,,to deon" (das notwendige) und ontologisch aus dem griechischen ontos (des Seienden).

Ich halte deinen Kommentar für ein Mißverständnis

Durchaus einverstanden! Unsere Auffassungen über Schule und Lehrer sind grundlegend verschieden. Ein guter Lehrer wird nicht seine Schüler überfordern mit der Auffor-derung um selbst die Fachtermini durch Nachschlagen anzueignen, sondern die Schüler bei den aktuellen Kenntnissen ,,abholen" und sie schrittweise in die Fachausdrücke einführen, damit sie sich die richtige Bedeutung aneignen. (Ein Lexikon ist nur eine unzulängliche Quelle von Kenntnissen über Zusammenhänge.)

Das schönste was passieren könnte, dass der ursprüngliche Fragesteller Deine Antwort als ,,Hilfreichste" auszeichnet. Dann hast Du Deine Bestätigung und ich habe etwas dazugelernt

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Grautvornix16  16.08.2018, 20:28
@ulrich1919

Hallo Ullrich1919

Zitat:"Eine Korrektur: Der Bindestrich bei de-ontologisch ist nicht korrekt. Deontologisch hat keinen Bezug zu ontologisch, sondern deontologisch kommt von griechisch ,,to deon" (das notwendige) und ontologisch aus dem griechischen ontos (des Seienden)."

Doch es hat einen Bezug und zwar als >Gegenteil<. Deshalb hat auch der Bindestrich meinerseits seinen Sinn um den Präfix zu betonen.

>Ontologie< und was sie bedeutet und beinhaltet ist ein Kernbereich jedes philosophischen Curriculums - ob Universität oder Sek. II. Da ist eine Debatte müßig. Allerdings werden Begriffe oft erst dann faßbarer wenn man sie an ihrem Gegenteil entwickelt. Und so wird im Zusammenhang mit dem oben gesagten dann der Begriff >deontologisch< klarer wenn man den "Logos" als Suffix des Begriffes beachtet. Es geht in der Ontologie nicht um irgendein "Seiendes" denn "Seiendes" ist, im Gegensatz zum Begriff des "Seins" immer auch Struktur und damit die Frage nach Wirkungsstrukturen. Es geht also um Entitäten und ihre Beziehung zueinander. Das führt sehr schnell in empirisch-positivistische Sackgassen in die genau Kant nicht gehen wollte. J. Bentham war diese Abgrenzung zwischen "ontologisch" und "de-ontologisch" allerdings mit seiner Behauptung über die Möglichkeit einer empirisch basierten und orientierten Definition von Ethik zur Abgrenzung seiner Theorie von der Kants sehr wichtig. Und genau dieser Gegensatz betraf das Kernanliegen des Fragestellers. Und genau das macht auch heute noch den Gegensatz zwischen einem Zugang zum Ethikbegriff aus einer Begriffslogik heraus, unabhängig von empirischen Faktoren und der relativistischen Pragmatik eines Utilitarismus aus. Ich glaube, dass ich die Problemstellung des Fragestellers sowohl verstanden, als auch in der Kürze der möglichen Kommentare in diesem Format auch durchaus sachgerecht dargestellt habe.

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Grautvornix16  16.08.2018, 20:57
@Grautvornix16

PS: Das da auch auf "GF" etwas Arbeit für den Fragesteller übrig bleibt ist aus meiner Sicht weder zu verhindern noch wünschenswert - womit wir wieder bei der Frage zur Qualität unseres Bildungswesens und dem "Leitbild" eines "guten" Lehrers kämen. - Aber lassen wir das. ;-)

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ulrich1919  17.08.2018, 18:17
@Grautvornix16

Sachlich werde ich Dein Kommentar nicht kritisieren, aber sprachlich ist trotzdem eine Ungenauigkeit darin. Im Gegensatz zur Medizin, wo Termini griechischer und lateinischer Herkunft frischfröhlich vermischt werden, wird das in der philoso-phischen Terminologie selten gemacht. Das Praefix ,,de--"" ist lateinisch; heißt ursprünglich: ,,von oben nach unten" und wird manchmal als eine Art Verneinung oder Richtungsumkehr benützt, aber nicht bei griechischen Ausdrücken! Der Herr Bentham darf vielleicht stolz sein auf seine etymologische Erfindung; richtig ist sie darum leider noch nicht.

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Grautvornix16  19.08.2018, 12:14
@ulrich1919

Mein Gott,- was du so alles weißt. ;-)

Ich denke aber, dass wir hier nicht in einem Pro-Seminar für Alt-Griechisch oder Latein sind. Jede Ausdrucksweise hat ihren zeitlich-gesellschaftlichen Kontext und daran entscheidet sich ob sie das was sie bezeichnen will auch darstellen kann. Zudem bezweifle ich sehr, ob deine sprachwissenschaftlichen Ausführungen deinem selbst gestellten Anspruch, als guter "Lehrer" einen "Schüler" nicht zu überfordern, gerecht werden und überhaupt etwas zur Klärung des Anliegens des Fragestellers beitragen könnten.

Ihm ging es m. E. um Hinweise zur Verdeutlichung sachlich-thematischer Zusamenhänge - nicht um Ethymologie als solcher.

Nun gut. Da liegen wir in unseren Vorstellungen über die Vermittlung philosophischer Themen wohl nicht auf einer Wellenlänge.

Aber das finde ich auch nicht schlimm. :-)

Schönen Sonntag ;-)

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ulrich1919  19.08.2018, 15:04
@Grautvornix16
überhaupt etwas zur Klärung des Anliegens des Fragestellers beitragen könnten.

Gewiss nicht! Aber wie bereits gesagt; der hat sich schon längst verabschiedet.

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Du könntest ein ganz normales Verhalten aus dem Alltag unter die Lupe nehmen wie z. B. den Einkauf.

…..……

Beispiel: Einkauf und Ernährung

Beim Einkaufen haben wir oft die Qual der Wahl. Während die einen preisgünstige Lebensmittel bevorzugen, kaufen andere ausschließlich Bioprodukte - und zählen damit zu den Kunden, die nur eine ökologische Landwirtschaft für ethisch unbedenklich halten. Auch die Diskussion um gentechnisch veränderte Lebensmittel beruht auf individuellen moralischen Einstellungen. Kritiker befürchten, dass der Verzehr dieser pflanzlichen und tierischen Produkte unvorhersehbare gesundheitliche Folgen mit sich bringen könnte.

http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Kultur/Philosophie/Artikel/9338.php#Anwendung_im_heutigen_Alltag

Wie wärs denn mit was einfachem, zum Beispiel: Man kann nicht nicht kommunizieren?

Ist zwar basic, aber warum nicht.


ulrich1919  16.08.2018, 14:57

Ist ein guter Vorschlag! Er kann in 5 Minuten darstellen kann, warum der Satz falsch ist; weil er von einer falschen Definition von Kommunikation ausgeht.

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Mthrlovermerg  16.08.2018, 15:34
@ulrich1919

Zwei Worte in Google eingegeben:

Kom·mu·ni·ka·ti·on

Kommunikatión/

Substantiv, feminin [die]

  1. Verständigung durch die Verwendung von Zeichen und Sprache"sprachliche, nonverbale Kommunikation"

Your argument is invalid.

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ulrich1919  16.08.2018, 19:11
@Mthrlovermerg
Your argument is invalid.

Das darfst Du ruhig auf Deutsch sagen.

Die Definition ist korrekt; vielen Dank! Wenn ich in einer Situation weder Zeichen oder Sprache verwende oder keine nonverbale Kommunikation (Gesten, Gebärden) betreibe, dann kommuniziere ich nicht. Deshalb ist der Satz von Watzlawik, dass es nicht möglich ist, nicht zu kommunizieren, ungültig.

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Mthrlovermerg  17.08.2018, 09:35
@ulrich1919

Doch, wenn du keinerlei Bewegung durchführst. Also ganz still irgendwo sitzt oder stehst und einfach in eine Richtung starrst mit einem neutralen Gesicht kannst du vieles nach außen hin kommunizieren. Dir ist langweilig, du bist nachdenklich, du bist traurig und und und.

Heißt, auch da kommunizierst du.

Mal angenommen du bist auf einer Party, jeder läuft rum und lacht und du sitzt einfach nur da und starrst in eine Richtung. Da denken sich ja die Leute nich joa das ist ja normal. Sondern haben eben genau die o.a. Gedanken.

Also Kommunizierst du auch in dem Falle etwas.

Es gibt kein Wort, keine Gestik oder sonstiges das nicht irgendeine Sicht oder einen Gedanken auf dich wirft.

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ulrich1919  17.08.2018, 13:54
@Mthrlovermerg

Ich könnte noch mit Gegenargumenten aus der Kommunikationstheorie kommen, aber ich weiß nicht ob es Sinn hat. (es sei denn, dass es Dein Wunsch ist) Du hast Deine Überzeugung aus guten Gründen! Der ursprüngliche Fragesteller hat sich schon längst verabschiedet und wahrscheinlich sein Referat bereits gehalten.

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Mthrlovermerg  17.08.2018, 14:04
@ulrich1919

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich will dich gar nicht angreifen oder so. Ich bin grundsätzlich offen für neue Ideen und Ansichten.

Man kann ja auch ganz zivilisiert aus einer Diskussion gehen und entweder mit einer anderen Ansicht oder mehr Wissen die Diskussion verlassen.

Also würde ich sehr gerne deine Gegenargumente hören.

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ulrich1919  17.08.2018, 17:59
@Mthrlovermerg
ich will dich gar nicht angreifen oder so

Gewiss nicht; das habe ich auch nicht unterstellen wollen. Dein Diskussionsstil ist korrekt und nicht aggressiv! Ich wollte nur aus dem ewigen ja \ nein-Spiel ausscheren; wie gesagt, weil der ursprüngliche Fragesteller nicht mehr teilnimmt.

Also würde ich sehr gerne deine Gegenargumente hören.

Sehr erfreulich. Leider muss ich Dich dann mit etwas Kommunikationstheorie belästigen.

Kommunikation ist eine Verständigung durch die Verwendung von Zeichen und Sprache oder nonverbale Kommunikation (Gesten, Gebärde)  Die Kommunikations-theorie geht davon aus, dass der ,,Sender“ seine Absichten in Zeichen, Wörter, Gesten (Augenbrauen hochziehen) oder Gebärden (dem berühmten Mittelfinger) ,,übersetzt“ dann via ein Übertragungsmedium dem Empfänger (einen oder mehrere) zukommen lässt, welche diese Botschaft dann wieder dekodieren; das heißt aus den Zeichen oder Wörtern wieder ein sogenanntes ,,mentales Modell* schaffen. Deine Beispiele sind für die Empfängerseite sehr wohl gültig, aber nicht für die Senderseite. Wenn Du still in der Ecke sitzest kann der Beobachter vieles interpretieren. Dir ist langweilig, du bist nachdenklich, du bist traurig und und und (Zitat von Dir) Das ist aber Beobachtung; keine Kommunikation, auch weil es sehr viele Möglichkeiten der Interpretation gibt. Gute Kommunikation sollte aber eindeutig sein. Wenn ich an der Wange einen roten Strich habe woraus Blut tropft, kannst Du sehen, dass ich mich geschnitten habe. Ich habe aber keine Zeichen gegeben: Deine Beobachtung ist direkt; nicht in Zeichen verschlüsselt. Sobald ich sage: ,,Hast Du ein Heftpflaster?“ dann ist das Kommunikation. Der Unterschied zwischen die Zufallskommunikation nach Watzlawik und die ,,echte“ Kommunikation ist auch, dass es für die Kommunikation Regeln gibt. Für die Sprache ist das klar; für die Zeichen auch (Verkehrszeichen) aber auch für die nonverbale Kommunikation: Verschiedene Gebärden werden in China oder Japan ganz anders  interpretiert als in west-Europa. Wenn ich eine dunkelrote Krawatte trage, ist das keine Kommunikation. Wenn darauf ein Hakenkreuz abgebildet ist, dann ist das sehr wohl Kommunikation.

Ich hoffe, dass ich Deine Geduld nicht mit dem langen Text überbeansprucht habe.  Es geht mir nicht darum ,,recht“ zu bekommen;  sondern nur um zu zeigen, dass der Spruch von Watzlawik keine universelle (=immer gültige) Bedeutung hat.

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