Phasenverteilung im Haus und in der Wohnung - L1, L2, L3?
Hallo zusammen,
es geht um die Phasenverteilung des Stromnetzes im Haus und in der Wohnung. Wie ist das aufgeteilt? Um Schieflast zu vermeiden, sollte man ja versuchen die drei Außenleiter nach Möglichkeit gleich zu belasten.
Mir fallen dazu zwei Möglichkeiten ein:
- Pro Stockwerk eine Phase, z.B. Erdgeschoss Beleuchtung und Steckdosen alles auf L1 (außer Herd, dort L1, L2 und L3). Stockwerk 2 alles auf L2, Stockwerk 3 alles auf L3 usw.
- Zweite Möglichkeit: Die drei Phasen teilen sich in jedem Stockwerk auf. Z.B. Wohnzimmer L1, Schlafzimmer L2, Bad L3... Herd wieder alle drei Phasen.
Ich hoffe man kann erkennen, um was es mir geht. Gibt dazu bestimmt eine Regel oder Vorschrift, nur konnte ich nach einer ersten Recherche keine finden...
Danke für die Antworten!
Schöne Grüße
Sebastian
3 Antworten
Jede Etage, vor allem jede Wohneinheit 3-phasig.
In den Unterverteilungen werden alle Stromkreise so angelegt, dass die Sicherungen mittels Brücken immer der Reihe nach an L1, L2, L3, L1, L2, L3,... liegen. Genauso werden dann auch Herd und bei Bedarf Durchlauferhitzer angeschlossen. Am Ende wird es immer ungleichmäßige Lasten geben, je nachdem, in welchem Stromkreis gerade besonders viel Energie benötigt wird. Das lässt sich nicht vermeiden.
Man kann dann aber etagenweise bei der Einspeisung in die Unterverteilungen die Phasenlage ändern, also EG = L1, L2, L3, 1.OG = L2, L3, L1 und 2.OG = L3, L1, L2 bei gleichbleibender Verteilung auf die Stromkreise.
Damit wären im Idealfall alle Phasen gleich genutzt un der Neutralleiter bliebe unbelastet.
Und: Nur der 3-phasige Drehstromanschluss in der Wohnung bietet eine effektive Spannungs- und Stromversorgung bei Großverbrauchern wie Herd und Durchlauferhitzer.
Hallo Sebastian,
es gibt keine Vorschrift wie die Phasen L1,L2,L3 verteilt werden.
Es ist nur wichtig die Phasen in der Belastung sollten so ausgerichtet sei das alle etwa die gleiche Belastung haben und in der Spitze nicht den Wert des FI/RCD übersteigen.
Ich klemme immer alle drei Phasen auf jede Etage und tausche die Phasen in den Räumen gegeeinander und für Licht und Steckdose je eine andere Phase. So habe ich beim Ausfall von einer Phase immer und überall noch Strom(für Licht und Geräte).
LG
Hi Sebastian
bei uns ist deine Lösung #1 realisiert. Das mit der Schieflast stimmt natürlich, aber in der Praxis habe ich noch kein Problem erlebt. Das scheint die übliche Art zu sein.
Außer dem Herd haben wir zwei weitere Drehstromverbraucher - die wurden über Extra-Kabel geführt.
Lösung #2 ist kabelmäßig aufwändiger - daher ggf teuerer.
Aber PS: bin kein Elektriker. Musste nehmen, was da war. Hat auf jeden Fall ein Elektriker gebaut.
Mal ehrlich - wenn ich heute das Haus neu bauen würde, dann wäre da aber massiv andere Elektrik und auch Kabelwege für Datenleitungen drin. Aber eben im Neubau.
Aber so - man musste nehmen, was man kriegt und nach dem Kauf das Haus so stark umbauen wollte ich auch nicht - bin kein Elektriker.
Der zusätzliche Aufwand hält sich in Grenzen. Wenn wir von 10m Kabellänge zur UV ausgehen besteht zwischen 3x16mm2 und 5x16mm2 eine Preisdifferenz von ca. 30€. Wenn sowieso Drehstrom im ganzen Haus benötigt wird, besteht gar kein Mehraufwand.
Stimmt - die anderen Sachen wurden aber 20 Jahre nach dem Hausbau installiert. Das war nie geplant.
Ist aber der Standard, ggf gibt es ja auch in der ersten Etage einen Drehstromverbraucher (DLE, zweite Küche ect)... Daher legt man eig in jeden Unterverteiler Drehstrom und verteilt etagenweise auf die einzelnen Außenleiter... Die Mehrkosten für die zwei Leiter im Kabel halten sich in überschaubaren Grenzen... Der Querschnitt würde sonst ggf je nach angenommerner Spitzenlast steigen müssen, denn was jetzt auf drei Außenleiter liegt, müsste dann einer übernehmen...