Pflichtpraktika: Chance oder Schwachsinn?
Jeder hat von uns bereits ein Pflichtpraktikum während seiner Schulzeit absolvieren dürfen bzw. müssen.
Weil "Pflichtpraktikum" sich doof anhört, hat man diesem Unterfangen immer wieder einen neuen Namen gegeben. "Berufsfelderkundung", "Girls and Boys day" oder einfach "Praktikum".
Doch wie war es bei euch?
Hat euch das Praktikum Spaß auf die Berufswelt gemacht oder euch eher demotiviert? Konntet ihr viel mitnehmen? Wie ist man mit euch umgegangen?
Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte! Schreibt gerne dabei, wie alt ihr heute seid und wann euer Praktikum ca. stattfand.
Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen
13 Antworten
Ich war damals (1990) bei der Polizei. War recht interessant und lustig, aber besonders viel zu sehen und zu hören haben wir nicht bekommen - keine Arrestzelle, keine Hunde, keine Fahrzeuge etc - nur blah blah und zwei Minuten Polizeifunk - mehr haben wir nicht erlebt.
Sprich: Es hat mich damals niemand für eine Laufbahn bei der Polizei interessieren können.
Auf der einen Seite finde ich das durchaus gut, weil Du als Schüler einen Einblick erhältst, wie es in der Arbeitswelt wirklich läuft.
Ich war zwar als Schüler schon regelmäßig jobben und wusste, wie es läuft, es gibt aber auch solche, die das noch nie gemacht haben.
Auf der anderen Seite wirst Du nicht immer die Möglichkeit haben, ein Praktikum im Wunschjob zu bekommen. Bei mir war das zumindest so. Ich habe 14 Tage am Fließband einer Telefonproduktion verbracht.
Wenn du so ein Praktikum dann nur als lästige Pflicht ansiehst, wird Dir das wenig bringen.
viel davon abhängt, wo man landet und wie dort das Praktikum organisiert ist. Ich hatte während der Schulzeit keins, da ich in der 11. im Ausland war. Hatte aber später während der Ausbildung bzw. später Umschulung Praktika und da war es von sehr schlecht bis hin zu sehr gut. Im letzten Praktikumsbetrieb arbeite ich jetzt auch festangestellt.
Wenn es richtig gut läuft, dann zeigt man auch in einem kurzen Praktikum dem Praktikanten, was Teil des Jobs wäre und nimmt ihn z.B. mit, wo dies möglich ist. die legalen Möglichekiten des "Selbermachens" sind halt je nach Beruf stark eingeschränkt. Es gibt aber eben auch schlechte Praktika, in denen man dann der Depp vom Dienst ist und mehr vom Kopierer und der Spülmaschine sieht, als von einem potentiellen Beruf.
Bezüglich des Praktikums in der verpflichteten Schulzeit bin ich geteilter Meinung.
Für einen angehenden Lehrer ist das studienbegleitende Pflichtpraktikum aber quasi die einzige Möglichkeit für ihn festzustellen ob er er den psychischen Anforderungen des Berufes gewachsen ist.
Ich selbst habe sowohl an einer Grundschule als auch an einem Gymnasium ein entsprechendes einmonatiges Praktikum gemacht. In der Grundschule habe ich sogar wegen krankheitsbedingten Ausfalls der Lehrerin, einige Tage eine Klasse alleine unterrichten "müssen". Später war ich als Fachbetreuer auch der Praktikumslehrer zu dem die Studenten (teilweise mit Hochschullehrer) in den Unterricht kamen. Inzwischen bin ich 73 Jahre alt und nicht mehr im Dienst.
Ich habe mein Pflichtpraktikum während des Studiums gemacht und fand es super. In der Schule ging es leider nicht, denn bedauerlicherweise wird auf einem (bayerischen) Gymnasium nicht so viel wert auf Praxis gelegt.
Mein Praktikum war eine erfrischende Abwechslung zum theorielastigen Studium und ein bisschen Geld hab ich auch verdient. Meine Kollegen und Kolleginnen waren super nett und ich hab definitiv einiges mitnehmen können (mein Praktikum war in einer Tourist-Info im Rathaus & ich durfte mehrere Bereiche kennenlernen).
Man sollte mMn in der Schulzeit ein Praktikum absolvieren müssen. Aber schon der Wechsel von G9 auf G8 zeigt ja, dass alles super schnell gehen muss. Alle Abiturienten und Studenten sollten mindestens 5 Jahre Berufserfahrung haben und am besten 12 Jahre alt sein.