Pferd schlägt mit Kopf und ist plötzlich richtig komisch.
So also ich bins nochmal, wer meine beiden letzten Fragen kennt weiß wahrscheinlich worums geht, wer sie nicht kennt hier mal die bisherige Zusammenfassung:
Mein Pferd schlägt seit ca 2 Wochen ständig mit dem Kopf beim reiten. Anfangs hat er das nur im Schritt getan , mittlerweile ist auch Trab fast unmöglich, und angallopieren tut er mir seit ein paar Tagen fast gar nicht mehr und wenn dann ist das meist en riesendisaster und er rennt nur noch weg. Generell bekomm ich ihn überhaupt nicht mehr an den Zügel, er drückt seinen Kopf nur noch hoch.
Vorher konnte ich ihn wunderbar reiten, er ging am Zügel, war entspannt und blieb immer bei mir. Die Veränderung kam quasi von jetzt auf gleich.
Zu ihm:
Er steht nachts in der Box und kommt von morgens bis abends zusammen mit 2 Stuten auf die Koppel (ca 10-12 Stunden Koppelgang täglich)
Seit einem Monat reite ich ihn in einem australischen Stocksattel , der vom Sattler abgesegnet wurde. Die ersten beiden Wochen lief er damit auch wesentlich besser als mit seinem englischen, nur jetzt eben auf einmal nicht mehr.
Er läuft barhuf
Diesen Donnerstag (also vor 2 Tagen) wurden seine Zähne geraspelt, aber das hat überhaupt keine Verbesserung gebracht, wie ich grade eben feststellen musste.
Der TA hat auch Blut abgenommen, für ne Selenprobe, da sie gesagt hat dass es auch von Selenmangel kommen kann, leider hab ich hiervon noch nicht das Ergebnis.
Er bekommt täglich ca 200 gramm Hafer und 100 gramm Reformin plus ( mit Biotin und Vitamin E, laut Angabe sind hier 18 mg Selen, pro Kg enthalten...) und Heu, bzw Gras satt.
Kann das mit dem Selenmangel stimmen? Was können sonst noch gründe für das Kopfschlagen sein? Headshaker schließe ich aus da es bei uns seit 2 Wochen echt nur mieses Wetter ist und ich davor mit ihm im wunderschönsten Sonnenschein ausreiten war.
8 Antworten
Was ist mit dem Gebiss, passt dass hat die Zahnärztin dass ausgemessen, gibt es da evtl einen Grad?
War der Pferdezahnarzt auf Pferde spezialisiert, wenn Du aus NRW, der Eifel oder auf den Weg nach Belgien liegst, dann würde ich dir Stefanie Lang empfehlen.
Wenn du mehre Leute zusammen bekommt lohnt es sich auch sie trotzdem mal zu Kontaktieren, nach Absprache fährt sie auch weitere Strecken.
http://www.pferdezahnpflege-nrw.de/
Sattel wieder austauschen und neben einen Sattler, der deinen alten (konventionellen Sattel wieder anpaßt) einen Osteopathen kommen lassen.
Der soll den Bewegungsapperat checken.
Reformin ist Geldverschwendung, investiere lieber in ein hochwertiger Mineralfutter wie z.B. ein Produkt von iWest (Nagnostable oder Magnolyt) oder NutriVital (etwas billiger)
Bei hochwertigen Mineralfuttern wird darauf geachtet, dass die Mineralien in der richtigen Form vorliegen, so dass eine optimale Bioverfügbarkeit gewährleistet ist.
Diese Rohstoffe sind deutlich teurer, so dass ein Mineralfutter für 30Euro pro 10kg einfach nicht machbar ist.
Schwer zu sagen es kann so viel sein, angefangen von Problemen mit den Zähne die man nicht erkannt hat, Ataxie, Headshaking,... warte einfach auf das Attest
Headshaking - wie sieht das aus? Es ist 'normal', daß Pferde, wenn von Insekten gestört, mit dem Kopf schlagen oder wenn sie aufgeregt oder frustriert sind (z.B. Rennpferde beim Start eines Rennens). Jedoch, ein Pferd ist ein Headshaker, wenn dieses Kopfschlagen ohne erkenntliche Ursache auftritt, beim Reiten oder anderer Arbeit oder frei laufend. Das Ausmaß der Symptome ist von einem individuellen Pferd zum anderen sehr unterschiedlich. Manche schlagen so gewaltig, daß Reiter und/oder Pferd in Gefahr geraten. Einige Pferdebesitzer sind in der Lage, mit ihren HS Pferden zu leben, jedoch viele Pferde werden so gestreßt und damit eine Gefahr für ihre Umwelt, daß sie eingeschläfert werden müssen. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es von großem Nutzen, das Verhalten genau zu beobachten.
• TYPISCHE Symptome des Headshaking Syndroms mehr oder weniger starkes, unbeabsichtigtes und explosives, horizontales oder kreisendes Kopfschlagen;
schnelles und kurzes Nicken wie durch Stromschlag;
"falten" der Oberlippe;
Kopfschlagen, als ob etwas in die Nüstern geriet;
extrem häufiges Schnauben;
Kopfschlagen beim Auftrensen, Aufhalftern;
übersensible Nüstern bei Berührung;
mit der Nase am Boden entlang streichen, an Wänden, Objekten, den eigenen Beinen;
zusammen pressen der Lippen; reiben der inneren Oberlippe über scharfe Ecken und Gegenstände;
ständig mit der Zunge am "spielen", als ob etwas in den Zähnen sitzt;
klarer bis weißer Nasenausfluß;
unwillig unter dem Reiter oder and der Hand vorwärtszugehen;
schnell irritiert und angespannt;
von schreckhaft bis zur Panik;
schnell erschöpft;
ungewöhnlich häufiges Liegen oder Ausruhen mit gesenktem Kopf;
Gewichtsverlust;
ständiges Scheuern am Kopf;
Überprüf mal ob es auf dein Pferd zutrifft.
Ob es davon kommt oder nicht kann dir nur der Tierarzt sagen, arte einfach die Ergebnisse ab.
Ich setze mal vor raus dass du das Pferd schon länger als ein paar Monate reitest (sonst könnte es auch eine Reaktion auf deinen Reitstil sein). Außerdem denke ich, dass das Gebiss ihm auch passt (auch stumpfe Gebisse können schmerzvoll sein, wenn sie zu breit sind)
Ich würde dir empfehlen den Sattler nochmal kommen zu lassen. Es kommt sogar ziemlich häufig vor, dass ein zunächst gut passender Sattel vom Pferd akzeptiert aber später schließlich doch 'verweigert' wird ( das kann jatzt auch an Veränderung des Pferderückens durch z.B. Muskelaufbau liegen). Passt der Satel jedoch probier es auch mal ohne Sattel, wenn sie dann besserläuft mag sie ihn einfach nicht (zu unbequem,...) auch Pfered sind wählerisch ;)
Selenmangel kann Pferde nervös werden lassen. Bei Selenmangel reagieren sie über, sind nicht so entspannt wie sonst. Aber Kopfschlagen und wegrennen verursacht Selenmangel nicht.
Du sagst, seine Zähne sind frisch gemacht. Wenn die Zahnhaken stark waren, könnte er sich die Mundschleimhaut aufgerissen haben. Das ist dann so, als würdest du dir in die Wange gebissen haben. Das tut noch tagelang weh. Außerdem habe ich festgestellt, dass der "normale" Tierarzt oft kein guter Pferdezahnarzt ist.
Mein Zahnarzt hat meine Dressurstute beim ersten Mal eine Dreiviertelstunde lang behandelt, und das, obwohl sie erst vier Wochen zuvor von meinem TA behandelt worden war.
Zahnprobleme äußern sich auch beim Fressen. Man kann beobachten, dass das Pferd nicht richtig kaut oder bevorzugt auf einer Seite oder dass das Pferd kleine Heukügelchen ausspuckt, weil es die nicht gut mahlen kann.
Mit dem Futter hat das dein Problem auch nicht zu tun. Ich tippe auf den neuen Sattel. Erst seitdem du damit reitest, benimmt er sich ja so. Es ist egal, ob ihn ein Sattler abgesegnet hat. Das muss nicht heißen, dass er optimal liegt oder für dein Pferd der geeignete Satteltyp ist.
Kannst du dein Pferd noch mal mit dem alten Sattel reiten, oder ist der schon weg? Kannst du dein Pferd vielleicht mal mit Satteldecke reiten?
Der neue Sattel könnte ernste Verspannungen im Rücken ausgelöst haben. Kannst du mit zwei Fingern links und rechts der Wirbelsäule vom Widerrist bis zur Kruppe entlangfahren (etwas drücken dabei!), ohne dass dein Pferd "in die Knie" geht? Wenn das nicht geht, hast du schon das Problem.
Dann muss ein Osteopath oder Chiropraktiker her. (Ich bevorzuge Osteopathen). Die langen Rückenmuskeln enden oben zwischen den Ohren und an ihrem anderen Ende in der Schweifrübe. Sind die an einer Stelle hart, verspannt, schmerzhaft, wirkt sich das auf den gesamten Hals und natürlich den Kopf aus.
Fazit: auch wenn Selenmangel festgestellt wird und das behandelst, würde ich einen Osteopathen draufschauen lassen. Denn durch sein unsauberes Gehen ist er mit Sicherheit behandlungswürdig...
Gute Besserung!