Pferd schüttelt Kopf sobald ich die Zügel annehme?
hey,
ich bin seit ca. 2 Wochen stolze Pferdebesitzern :) Ich bin 'mein Pferd' seit 2 Jahren im Schulbetrieb geritten, leider mit Wienern. Im neuen Stall reite ich ihn komplett ohne Hilfszügel, er läuft am langen Zügel super Entspannt, auch wenn ein Traktor vorbei fährt oder jemand direkt neben dem Reitplatz mit einer Kreissäge arbeitet. (War im Schulbetrieb nie so, er ist sogar bei Regen richtig ausgerastet oder wenn jemand an der Halle außen vorbeigelaufen ist.)
Das Problem ist aber, sobald ich die Zügel annehme und Paraden geben will, fängt er an den Kopf schnell in kleinen Bewegungen nach oben und unten zu schütteln, dabei macht er das Maul auf und wirft das Gebiss (doppelt gebrochen) im Maul praktisch hin und her. Wenn ich ihm die Zügel wieder vor gebe ist alles wieder gut. Die Zähne wurden vor einer Woche kontrolliert und korrigiert. Der Hufschmied war am Donnerstag da. Auch habe ich Ende des Monats einen Termin bei einer Pferdeosteophatin. Den Sattel lasse ich auch noch kontrollieren.
Gibt es sonst noch irgendwas, dass ich machen könnte oder habt ihr irgendwelche Tipps um mit dem Problem klarzukommen?
Meint ihr, er ist vielleicht Headshaker?
4 Antworten
Paraden... nette umschreibung... ich nehme an, du tust das, was du in der reitschule unter "paraden" gelernt hast, richtig? rechts zuppeln, links zuppeln, bis das pferd die nase runternimmt.
lass es bleiben, das wird nix.
wenn er seit 2 wochen erst dir gehört läuft er also auch seit 2 wochen erst ohne ausbinder, richtig?
dann steht dir nun ein haufen arbeit bevor: die falsche muskulatur abbauen und die richtige muskulatur aufbauen. das bekommst du z.b. über korrektes longieren, stangenarbeit, viele übergänge und flottes vorwärtsreiten hin. auch klettern und lange schrittausritte sind super. ob er dabei "am zügel" geht ist absolut egal, wichtig ist, das die hinterhand aktiv wird und der rücken bewegung bekommt. das ging bisher bei dem armen pferd nicht , da es ja offensichtlich mit ausbindern geritten wurde...
für mehr tips müsste man dich reiten bzw das pferd in bewegung sehen.
viel erfolg
"im groben richtig" wie mans eben in gangigen reitschulen lernt. hier die richtige parade für was auch immer zu erklären würde wohl den rahmen sprengen;)
achso, ja, kurzer impuls und "ransetzen" soweit im groben richtig, wie gesagt nur eben die frage, was genau will man erreichen. entsprechend muss die hilfe eben angepasst werden:)
naja, jein. da er ja nun die falsche muskulatur hat( geh ich jetzt einfach mal von aus weil richtige muskeln aufbauen mit ausbindern halt nicht geht) wird es ihm schwer fallen bis unmöglich sein, auf deine parade hin "an den zügel heranzutreten" die frage ist halt, was du damit erreichen willst, mit der parade. ganz viel wird als parade bezeichnet, aber es ist dann gar keine:) wenn du also nun möchtest, das er erstmal schön losgelassen läuft und anfangt, sich zu dehnen, um die richtige muskulatur zu bekommen, lass ihn lieber viel vorwärts gehen und fang ihn nur leicht ab, damit er nicht auf die vorhand knallt. so würde ich es machen. auch noch interessant für dich evtl "wege zum pferd" der longenkurs. (google) du hast auf jeden fall schon den richtigen ansatz. hast du einen trainer an deiner seite?
Deine Definitionen von Paraden stimmt so nicht ganz. Die Reihenfolge ist schon falschherum.
und nein, ein headshaker ist es mit sicherheit nicht, nur weil es seinen unmut über eine falsche reitweise äussert;) du hast ein kluges pferd. hör darauf:)
Jahrelanges falsch reiten von kleinen Kindern mit zwingenden Mitteln ist nicht leicht rauszubekommen. Hol dir am besten einen erfahrenen Reitlehrer der viel Ahnung hat. Generell würde ich das mit den Zügeln annehmen, Hilfszügel oder sonstiges erstmal weglassen. Taste dich langsam erst wieder daran heran, da hat jemand nämlich ganz eindeutig was verbockt bei deinem Pferd. Solange es den Rücken nicht durchhängen lässt beim reiten ist es nicht schlimm wenn er den Kopf gerade nach vorn streckt. Falls du Turniere reiten möchtest kannst du das mit dem Tier vergessen, es sei denn du zwingst es zur Haltung und das wiederum kann man nicht gut heißen und wird auf Dauer zu anderen Problemen führen. Da kannte ich mal ein Tunierpferd das lässt sich bis heute nicht Trensen, Halftern oder am Kopf anfassen. Versucht man es penetranter aufzuhalftern weil man Spazierengehen möchte steigt es einen an und tritt aus. Wenigstens weicht es einem im Gelände dann nicht von der Seite ^^ Die Polizei zieht es trotzdem nicht gerne wenn man ohne Zaumzeug spazieren oder ausreiten geht :S
" Das Pferd sucht die Anlehnung, die der Reiter gestattet", hieß es in den alten Richtlinien Reiten und Fahren. ( ob es in den neuen auch so steht, weiß ich nicht, tut aber nichts zur Sache)
Hast du das je gespürt? ( so, wie Du Paraden beschreibst, vermutlich nicht wirklich)
Und hat dein Pferd es je gelernt, sich vertrauensvoll an die Reiterhand zu dehnen?
Wenn nicht beides der Fall ist, braucht Dein Pferd erst mal guten Beritt und Du ordentlichen Unterricht. Und glaub mir, diese Investitionen werden sich garantiert lohnen!
Als erstes möchte ich da auf das berühmte Zitat des alten Meister Baucher hinweisen:
HAND OHNE BEIN, BEIN OHNE HAND!
Nie gleichzeitig, immer zeitversetz. ( weich!!!) ransitzen, Schenkel, und das was man herangetrieben hat, vorne weich auffangen, während man schon aufhört mit treiben. Das " herantreiben an die ( kurz!) stehende ( nicht ziehende!) Hand geschieht nicht gleichzeitig, sondern leicht zeitversetzt. Nicht, indem man" mit angezogener Handbremse Gas gibt".
Zum Thema headshaker: ich habe mal ein Pferd geritten, da fing das genau so an, dass es erst nur immer wieder versuchte, sich vom Zügel frei zu machen. Später kamen das die weiteren Symptome des headshaker hinzu, und schließlich stellte sich ein Problem mit dem Nackenband heraus. Ein paar Spritzen, ein paar Wochen Koppelurlaub, und das Pferd war wieder fit. Also zur Sicherheit auch den Tierarzt befragen ist bestimmt kein Fehler.
Ich hoffe, als du dein Schulpfed gekauft hast, war dir klar, dass da vermutluch einiges in der Richtung kommen wird, und hast ein entsprechendes Budget dafur bereit...
Vielleicht ist er mit dem Gebiss nicht zufrieden! Zu Dick, zu Dünn, anderes Material falsche verschnallung liegt es vielleicht zu locker oder zu stramm?!
Ist es auch die richtige Größe!
Ich habe bei meinem Wallach damals auch Probleme gehabt. Ich habe morz viel Geld für Gebisse ausgegeben. Das billigste für 15€ hat er dann super angenommen! Das hab ich mir mehr oder weniger aus Verzweiflung gekauft weil ich das Material noch nicht ausprobiert hatte! Das ist schwarz und setzt Rost an und war sehr dünn! Und das liebte er! Rostende Gebisse solln anscheinend einen süßlichen Geschmack geben.
Dieser "Rost" kann in ein paar Jahren zu schweren Vergiftungen führen (weil es sich im Körper ansetzt und immer 'schlimmer' wird.) Würde ich die Finger von lassen...
Generell ist schon bewiesen,dass diese Kupfergebisse usw gesundheitsschädigend sind.!!!
Daran hatte ich auch schon gedacht, er hat auch eine echt schmale Nase, vllt werde ich es mal mit einem etwae dünneren Gebiss versuchen.
dankeschön für deine Antwort, die erste Woche sind wir auch nur spazieren gegangen oder ich habe ihn ein bisschen longiert. An Stangenarbeit hatte ich auch schon Gedacht. :) Paraden geben habe ich nicht nur als ziehen, sondern als kurze zügelimpulse, treiben und 'fest dransetzen' gelernt. Stimmt doch so, oder?