Pferd kaut auf allem rum!?
Meine Rb ist ungf 10 Jahre alt und ein Araber.
Im Winter staut sich bei ihm gerne mal (wie bei jedem anderen Pferd auch) viel Energie zum abbauen an.
Er ist ein Schnapper. Er schnappt gerne mal nach Dingen, die in seiner Nähe vor seinen Augen ein ''gefundenes Fressen'' sind. Mal ist das der Strick, wenn man ihn anbindet, mal ein Halfter, mal der Mensch.
Ich kenne ihn schon mehrere Jahre und weiß, dass Bestrafung nicht hilft. Ich ignoriere sein Verhalten meistens und wenn ich ruhig bleibe schnappt er auch nicht nach mir. Wenn ich alleine mit ihm bin und niemand unmittelbar in seiner Nähe steht, verhält er sich ziemlich ruhig (er bettelt dann auch nicht). Jedoch wenn irgendjemand essen hat oder nur vor ihm steht, vergisst er alles und durchsucht diese Person durchgehend.
Im Winter ist dieses Verhalten extrem verstärkt. Im Sommer ist er ein Engel. Ich glaube es liegt am Winter und an der überschüssigen Energie. Vllt hat er im Winter auch mehr Stress und muss den irgendwie kanalisieren, indem er auf Dinge kaut (so ähnlich wie ein Anti-Stressball). Am schlimmsten ist es, wenn ich ihn trense. Er greift sich sofort einen der Zügel und wenn er keinen erwischt sucht er wie wild nach einem.
Es ist unerträglich und dieses Verhalten setzt mich stark unter Druck. Wenn er auf etwas kauen kann, ist er wenigstens ruhig und lässt sich führen, jedoch wenn er nichts im Maul hat, ja dann geht die Post ab.
Einmal aufgestiegen ist dann dieser ganze Druck auch weg. Es ist immer nur dieses Stück vom trensen bis zur Aufstiegshilfe. Die Leute am Stall sagen ''Du musst ihm eine knallen, dann hört der auch auf'' oder ''Lass dich doch nicht verarschen'', aber ich weiß ganz genau, dass das nichts nützt, da er das bei anderen auch macht und Schläge sind definitiv keine Lösung.
Meistens nehme ich ihm die Zügel sofort aus dem Maul und halte sie so fest, dass er da nicht mehr drankommt, aber wie gesagt er macht sich dann stark um definitiv an die Zügel zu kommen. Wenn er auf mich losgeht, dann weise ich ihn natürlich zurück, aber ohne Schläge, da er wenn man nur die Hand hebt den Kopf schon hoch nimmt, als ob er sich in acht nehmen müsste.
Ich möchte, dass er mir vertraut und keine Angst hat.
Ich würde gerne eure Meinung erfahren :D
Danke im Voraus.
4 Antworten
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Viele Wallache sind so - sie werden ja im "Kindesalter" gelegt und bleiben dann ihr Leben lang ein Kleinkind. Das die dauernd was in den Mund nehmen müssen ist auch nicht ungewöhnlich.
Späteres legen hätte geholfen, ist jetzt aber zu spät dafür.
Da hilft nur recht konsequentes Erziehen (Umerziehen). Konsequent hat nichts mit Schlagen o.ä. zu tun.
Je nach dem was er wann oder wo macht ist Rückwärtsrichten, Kneifen unterm Kinn, Tellington Jones Massage, Tellington Jones Führtraining usw. notwendig.
Ich hatte mal einen Wallach, dem hab ich immer die Gerte (den Knauf) ins Maul gegeben bis wir aufgestiegen sind und hab sie ihm dann erst raus genommen, der wurde mein "Träger" - dadurch das ich sein Bedürfnis etwas im Maul zu haben befriedigt hab, hat er das gänzlich bleiben lassen, wenn ich es ihm nicht gegeben hab.
Solche Sachen kann man umtrainieren in was Positives.
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Die Gerte gebe ich ihm auch manchmal. Er hält sie sogar fest haha das könnte ich mir wirklich zu Nutze machen 🤭👍
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Das Verhalten hat aber nichts mit hengstig zu tun sondern eher das Gegenteil.
Meiner wurde auch mit drei gelegt und trotzdem war er sehr beschäftigt mit dem untersuchen mit dem Maul. Das ist das nämlich. Wie ein Kleinkind alles mit dem Mund erkundet machen Tiere das auch.
Je nachdem wie "kindlich" die sich weiterhin verhalten ist bei Wallachen dies fast nicht ganz weg zu bekommen.
Wir haben ältere Wallache die immer noch Stöckchengeben spielen - was Hengste niemals tun.
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Also Grundsätzlich sollte das Pferd nicht auf dich los gehen. Das musst du ihm verbieten.
War er lange Hengst, also 2ann wurde er gelegt. Wir haben auch einen. Der mit 7 erst gelegt wurde und leider hat sich sein Hengst verhalten bis heute nicht komplett abgestellt.
Er kaut auch auf allen rum. Also beim putzen den Strick. Und beim Trense oder wenn man ihn zur Halle führt auch in den Zügel.
Solange er nicht in einen Menschen rein beißt ist alles okay, aber da bekommt er auch sofort was auf die Nuss.
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Ich weiß nicht seit wann er kein Hengst mehr ist, aber er ist vor ca 5 Jahren an den Stall gekommen und da war er schon kein Hengst mehr. Dieses Verhalten macht er auch erst seit ungf 2 Jahren oder so, also nicht von Anfang an
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Manche Pferde machen das, ja. Und Strafen ist hier absolut kontraproduktiv, das Pferd weiß doch gar nicht, warum.
Ich würde eher vermuten, das Pferd ist weder körperlich noch geistig ausgelastet. In einer Herde mit genügend sozialen Kontakten u. Bewegungsanreizen könnte so ein Verhalten besser werden, ebenso wenn viel u. vor allem abwechslungsreich mit dem Pferd gearbeitet wird. Sind die Zähne gemacht, ist sicher gestellt, dass ihm das Gebiss passt? Evtl. liegt es daran u. er versucht das mit dem Zügelgekaue zu kanalisieren.
Wenn das Pferd auf dich los geht, dann ist das aber natürlich nochmal eine andere Hausnr. Das geht natürlich gar nicht! Hier darf dann schon mal zu deiner eigenen Sicherheit die Gerte ins Spiel kommen. Grundsätzlich solltest du aber mit der Besi sprechen, denn so geht es ja nicht weiter.
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Er schnappt sich auch manchmal den Strick, wenn man ihn nur am Halfter führt. Ich glaube auch, dass er nicht ausgelastet ist. Die Besitzerin schickt ihn, wenn der Winter kommt immer seltener raus. Wenn ich komme, dann hab ich auch Zeit für ihn und versuche ihn so lange wie möglich zu beschäftigen. Die Besitzerin weiß von diesem Verhalten, hat aber auch keine wirkliche Ahnung warum er das macht.
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Hi,
Ich würde evtl Mal die Haltungsbedingungen des Stalls prüfen. So ein Verhalten seh ich hier bei einen Reiterhof bei den Pferden auch, ich habe es bisher auf die Haltungsbedingungen geschoben, da die Koppeln unheimlich klein sind, keine Wiese drauf wächst sondern nur matschig ist und voller Kot und die Einzelställe extrem dunkel sind und die Tiere auch keine Möglichkeit haben auf Sichtkontakt. Da ist es so das man die Pferde regelmäßig an den Holzgatter nagen sieht, das Brett ist da schon nahezu durchgekaut. Unser Reiterhof hier ist schon bekannt für die schlechten Bedingungen und hatte schon mehrfach amtlichen Besuch ohne das sich grossartig was geändert hätte. Da dir andere aus dem stall zu Gewalt raten halte ich es für wahrscheinlich das evtl auch hier der Stall mit ein Grund für das Stressproblem des Pferdes ist. Oder weißt du sicher das die das pferd in Ruhe Lassen wenn du gehst?
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Ja das Pferd wird NICHT geschlagen! Das weiß ich ganz genau. Die anderen Leute am Stall haben nichts mit meiner Rb zu tun. Er wird noch von 3 weiteren Personen versorgt und für die ist Gewalt auch keine Lösung. Die Wiesen werden im Winter nur von wenigen Einstellern benutzt. Die Paddocks sind beliebter. Er steht neben seiner Freundin und die Pferde können sich berühren und sehen. Licht gibt es auch. An dem Anbindeplatz gibt es auch ein Holzschild, auf dem er auch ab und zu kaut, aber wenn ich es sehe und ihn mit einem "Nein" ermahnen hört er sofort damit auf.
Das liegt aber auch nicht unbedingt am frühen legen. Hengste beißen ja auch überall rein und knappen alles an. Unser würde mit 7 Jahren gelegt und macht das immer noch, weil er immer noch hengstig ist.