Neue Firma mit alten Mitarbeitern gründen?
Also unsere Firma für Heizungs- und Sanitärbau steht aufgrund der wirtschaftlichen Krise im Bauwesen und schlechter wirtschaftlichen Führung vor der Pleite. Unsere Firma mit 32 Mitarbeitern hat bereits Konkurs angemeldet, daher gibt es keine Chance auf Besserung.
Doch die meisten haben in dieser Firma mehrere Jahre oder Jahrzehnte Arbeitserfahrung gesammelt, und daher haben wir (12 Personen) sich zusammengeschlossen und überlegt ob wir eine eigene Firma gründen könnten. Wir alle würden in diese Firma Geld investieren und Anteile erhalten.
Daher meine Frage was hält ihr von dieser Idee? Kann das funktionieren? Was muss man beachten?
Unser Ziel ist es nicht möglichst viel Geld zu verdienen sondern gute Arbeit zu leisten und uns allen eine gute Rente zu ermöglichen.
4 Antworten
Die Idee hört sich im ersten Moment ganz gut an. Wenn du aber genauer da drüber nachdenkst, sehe ich mindestens zwei Baustellen:
zum einen seid ihr dann genauso viele Chefs wie Anteilseigner, das halte ich für Entscheidungsfindung nicht wirklich für produktiv, um das vorsichtig auszudrücken. Da ist Streit vorprogrammiert. Oder ihr fahrt deswegen das Unternehmen vor die Wand.
Zum anderen solltet ihr euch überlegen, dass ihr wegen der schlechten Lage gerade dabei seid euer bisheriges Unternehmen abzuwickeln. Was sollte jetzt dazu führen, dass das neu gegründete Unternehmen erblüht? Ansonsten würde ja euer bisheriges Unternehmen auch wieder in die grünen Zahlen rutschen und florieren.
Naja, wer beurteilt denn, ob er mit Geld umgehen kann? Und hat einer von euch eine im weitesten Sinne wirtschaftliche Ausbildung und hat gelernt eine Firma wirtschaftlich zu führen und das Geld entsprechend auszugeben und anzulegen?
Naja unser Chef hat sich nen Maserati gekauft. nicht wirklich, außer einer der hatte halt Schulungen.
Wenn ihr alle nicht gelernt habt, ein Unternehmen wirtschaftlich zu führen, dann müsst ihr – wenn ihr das wirklich umsetzen wollt – irgendwen mit in der Firma haben, mit anstellen oder wie auch immer, der sich damit auskennt. Sonst geht das in die Hose. Oder das ist reine Glückssache, ob das klappt. Aber dann legt ihr auch euer gesamtes Geld in die Hände von jemanden, den ihr unter Umständen nicht kennt und nicht wirklich einschätzen könnt.
Eine Beratung muss her, Handwerkskammer, Unternehmensberater etc. Es geht dabei um die jeweilige Gründung, welche Rechtsform sie haben soll und ob es einen Qualifizierten Kollegen gibt, den der Vorsitz dann rechtlich zugestanden werden könnte? Gerade im Handwerk, da muss ein Meister oder Ingenieur vorhanden sein, ansonsten könnte diese Idee schon platzen.
Eine GmbH wäre dann eine Lösung, denn die Summe einer Gründung ist erschwinglich und danach auch als Haftungsgrenze, wenn nicht ein Betrug vorliegen sollte, bei einer nächsten Insolvenz.
Es gibt lediglich zwei Aspekte, die Sie grundsätzlich beachten müssen:
- Der Firmenname muss zwingend den Zusatz GmbH oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung enthalten.
- Sie dürfen keinen Firmennamen für Ihre Gesellschaft wählen, den bereits ein ähnliches Unternehmen trägt und der Firmenname darf nicht irreführen.
GmbH gründen: Das gilt es zu beachten - IHK München
30 Jahre selbständig gewesen, davon dann 10 Jahre, als Umfirmierung in einer GmbH.
Die Idee ist prinzipiell nicht schlecht. Aber ihr müsst eine Unternehmensform finden, die euren Vorstellungen entspricht.
Das klassischste wäre die Gründung einer GmbH. Irgendjemand muss die Führungsposition bzw. die wirtschaftliche Verantwortung tragen. Das könnte einer (oder zwei) von euch als angestellter Geschäftsführer übernehmen. Die anderen wären dann ebenfalls angestellt. Gleichzeitig können aber alle anderen auch Eigentümer (Gesellschafter) der GmbH sein. Zusätzlich könnt ihr dann langfristig auch noch weitere Angestellte einstellen.
Am besten ihr last euch da mal professionell beraten. Das machen oft auch Steuerberater (Kanzleien), oder eben ein Anwalt.
Ah vielen Dank also Anwälte oder Steuerberater können da helfen? Weil wir wissen zwar wie man eine Heizung einbaut aber nicht wie man ein Unternehmen gründet.
Auf jeden Fall. Es gibt auch explizite "Unternehmensberatungen" aber da sind viele schwarze Schafe dabei. Und einen Steuerberater braucht ihr ohnehin. Also schaut einfach mal, ob ihr einen Steuerberater findet, der euch da Beraten kann und will. Es gibt auch öfter Steuerkanzleien, bei denen ein Anwalt mit drin sitzt. Denn diese können sich dann gut Ergänzen.
Wir haben eine Dienstleistungsgenossenschaft gegründet. Das wäre auch eine Option. Da bin ich mir aber nicht sicher, ob das für euren Fall das richtige wäre.
Keine Ahnung was das alles ist haha. Aber normalerweise vertraue ich Finanzhaien nicht aber in diesen Fall ist das wohl nötig. Wir hatten gedacht das es nicht so schwer sein würde jemanden zu finden der sich auskennt. Weil immerhin kennen wir schon Kunden persönlich und haben Erfahrung sowie finanzielle Mittel. Vielen Dank wir werden schon irgendwen finden.
Das könnte zu Streitigkeiten führen. ihr Solltet einen Geschäftsführer wählen und einen Vertrag aufsetzen wegen Stimmrecht. Am besten monatliche Sitzungen oder so. Streit ist dennoch vorprogrammiert
Naja unser Chef konnte nicht mit Geld umgehen. Aber klar das mit dem Streit ist ein sehr guter Punkt