Netzwerk Kabel vom Router bis zum Computer 150 Meter möglich?
Hallo,
mein Vater möchte jetzt Internet. Um ihm das zu ermöglichen, müsste man ein Netzwerk Kabel von dem Haus meiner Schwester bis zu meinem Vater verlegen. Das Netzwerk Kabel müsste dafür ca. 150 Meter lang sein.
...Wlan fällt flach...da meine Schwester kein Funk möchte wegen Kopfweh usw....
Frage: Darf so ein Netzwerk Kabel vom Router bis zum PC überhaupt so lang sein?
Wenn es nicht funktioniert: Was für Geräte braucht man um das zu realisieren? ...Teuer?
11 Antworten
Hallo,
die Entfernung ist nicht das eigentliche Problem. Eine Übertragungsrate größer 10 MBit/s und kleiner 100 MBit/s müsste auch mit CAT 5 gehen. Das Problem ist aber der mögliche Potentialunterschied zwischen beiden Häusern. Desweiteren sind gesetzliche Bestimmungen zu beachten.
Meines Erachtens ist die Glasfasertechnik aus wirtschaftlichen Gründen nicht unbedingt zu empfehlen. Allerdings muss aber auch bei einer Kabellösung eine Potentialtrennung, wie sie bei der Glasfasertechnik automatisch gegeben ist, vorgenommen werden. Hier bieten sich z.B. ein sogenannte Netzwerkisolator an, die beide Häuser galvanisch voneinander trennt:
http://www.gebäude-vernetzen.de/
LG Culles
@roderic:
Das stimmt so nicht.
Potentialunterschiede ergeben sich nicht unbedingt von Haus zu Haus, sondern entstehen durch Induktion (Funkdienste) und Ionisation der Luft (Gewitter) innerhalb des Kabels.
Bei normalen Netzwerksteckern (RJ45) haben immer beide Kabelenden Massekontakt und selbst wenn dieser isoliert wird, ist mit Spannungsüberschlägen zu rechnen, wenn der Potentialausgleich fehlt, da Induktion auch die anderen Adern betrifft.
Die Ströme können ohne Probleme zweistellige Amperezahlen erreichen, daher ist heute selbst innerhalb des Hauses der Potentialausgleich mit 6 bis 10 mm² Kupferader auszuführen.
Bei großen Entfernungen, wie im oben gefragten Beispiel, wäre sogar ein 100-mm-Stahlband zu verlegen, was das Ganze unwirtschaftlich macht.
Gruß DER ELEKTRIKER
Bei 100 m ist Schluss, längere Kabel sind wegen der Potentialunterschiede zwischen Gebäuden weder erlaubt, noch besonders sicher in der Übertragungsgeschwindigkeit.
Die günstigste Methode wäre WLAN-Richtfunk. Das wäre auch im Sinne deiner Schwester, da die Funkstrahlen keulenförmig von der Antenne in Richtung Empfänger weggehen und somit nicht in die Richtung des Hauses deiner Schwester abgegeben werden.
Übrigens ist die Strahlungsleistung sehr niedrig und entspricht etwa einem Zehntel der eines Handys oder einem Zwanzigstel der eines Schnurlostelefons.
Jeder Besuch eines Fernsehturms (oder schon der Spaziergang darunter) entspräche der 10.000 bis 100.000-fachen Strahlungsleistung, aber auch das überleben die Menschen.
Gruß DER ELEKTRIKER
Grundsätzlich darf die Leitung maximal 100m lang sein, und es können mehrere Leitungssegmente kaskadiert werden. Bei dieser Länge ist es allerdings günstiger das Netzwerk auf eine Zweidrahttechnik oder besser eine Glasfasertechnik umzusetzen. Dann können mehrere Kilometer überbrückt werden. Der Vorteil der Glasfasertechnik ist das damit das Problem des Potentialausgleichs gleich mit erledigt ist. Du benötigst zwei Medienkonverter ab 25 Euro das Stück, Glasfaser-Erdleitung, ab etwa 0,90€ der Meter, und Glasfaserstecker. Bedenke das Erdarbeiten und Durchführung der Leitungen in die Häuser nötig sind und auch die Kosten für eventuelle Genehmigungsverfahren.
Es gibt auch Lösungen mit optischen Richtfunk (Laser-Link) falls Sichtverbindung zwischen den Häusern besteht.
Ein Ethernet-Kabel darf laut Spezifikation maximal 100 Meter lang sein. Allerdings darf man mehrere davon (bis zu 5) mit Switches verbinden (die brauchen aber Strom).
Achtung: Es ist nicht sehr empfehlenswert, Netzwerkkabel zwischen Häusern zu verlegen; man kann da leicht verschiedenste Probleme elektrischer Natur bekommen.
Normalerweise macht man sowas per Glasfaser.
Falls die Strecke über fremden Grund geht, wäre es aber ohnehin nicht erlaubt. In diesem Fall sollte sich dein Vater einfach einen eigenen Anschluss bestellen.
Das ist folgendermaßen möglich:
Du brauchst ein solches Kabel (und entspr. angecrimpte Netzwerkstecker RJ45 für Verlegekabel):
Da die max. Länge eines Netzwerksegments 100 m beträgt, muss ein kleiner (5-Port) Switch bei 80 m dazwischengeschaltet werden. Der braucht natürlich einen Stromanschluss.
150 m in einem Stück ist nicht möglich.
Ethernet Signale werden über Twisted Pair Leitungen übertragen und am Receiver mit Differenzverstärker abgegriffen. Eine Masseleitung gibt es nicht und die Abschirmung hat Kontakt zu höchstens einer Gerätemasse nicht jedoch zu beiden - ein Potentialunterschied spielt keine Rolle.