Neo-/Ordoliberalismus und soziale Marktwirtschaft - Wo liegt der Unterschied?

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Der Unterschied liegt in dem Grad an Regulierung, der vom Staat ausgeht. Bei beiden Grundkonzeptionen ist es der Fall, dass der Staat ein Rahmenwerk bereitstellt, der das Wirtschaften ermöglicht. Die soziale Marktwirtschaft ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass bestimmte Dinge zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nicht erlaubt sind. So ist z.B. Lohndumping zur Reduktion der Lohn- und Verkaufskosten nicht möglich im Falle einer sozialen Marktwirtschaft.


enokeks 
Beitragsersteller
 25.02.2013, 21:54

Danke, sehr hilfreich !

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Im Grunde sind Ordoliberalismus und die sogenannte soziale Marktwirtschaft fast schon so was wie zwei eiige Zwillinge. Bei beiden greift der Staat ein, um so das Marktgeschehen im Sinne des Kapitals zu stabilisieren, weshalb es auch den Ausdruck Staatsmonopolkapitalismus gibt. Die s.M. orientiert sich mehr oder minder nach Keynes, die des o.L. eher nach Friedmann. Die s.M. ist mitunter ein Produkt einer boomenden Konjunktur, oder einer erstarkten Arbeiterbewegung, die soziale Zugeständnisse erstreitet, z.T. soll ihr aber auch so der Wind aus den Segeln genommen werden, auch ein Systemwettbewerb, wenn er denn vorliegt, kann eine s.M. generieren. Mittlerweile haben wir einen waschechten Neoliberalismus, der aber nicht bedeutet, dass nur der Markt sich selbst überlassen ist, also auch "ordo". Die massiven Unterstützungen maroder Banken ist jedenfalls keine reine Marktwirtschaft im klassisch liberalen Marktsinne.


enokeks 
Beitragsersteller
 25.02.2013, 21:55

Danke, sehr hilfreich !

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